Blut, Striemen und ein tauber Arm

Von Maurice Kneisel
CM Punk befreit sich per Feuerlöscher aus Jerichos Walls of Jericho
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Extreme Rules endete mit einem blutüberströmten John Cena, der sich nach seinem Sieg gegen Brock Lesnar erst mal verabschiedete. Auch CM Punk und Chris Jericho wurden dem Hardcore-Motto der Veranstaltung gerecht, während Daniel Bryan Sheamus zwar nicht den Titel abnehmen, sich aber für die Pleite bei WrestleMania revanchieren konnte.

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United-States-Champion Santino Marella vs. The Miz

Gleich zum Einstieg zeigte die WWE, dass ihnen das Gemecker der Smark-Fraktion durchaus nicht verborgen bleibt: The Miz schnappte sich das Mikro und erklärte, nicht begeistert davon zu sein, in der Preshow ran zu müssen. Schließlich habe er bei WrestleMania 28 John Laurinaitis den GM-Posten gesichert und im Vorjahr noch im Main Event von Extreme Rules gestanden.

Alles richtig und trauriger Beleg für den Abstieg des ehemaligen WWE-Champions. Zu allem Überfluss musste er auch noch die erwartungsgemäße Niederlage gegen Santino einstecken. Während der Italo-Kanadier weiter auf einer Welle des Erfolges schwimmt, muss man sich bei seinem Gegner ernsthafte Sorgen um dessen Zukunft machen.

Eine Rückkehr in den Main Event scheint aktuell noch unwahrscheinlicher als bei Leuten wie Dolph Ziggler oder Jack Swagger. Quo vadis, Miz? Sieger und weiterhin United-States-Champion: Santino Marella.

Randy Orton vs. Kane (Falls Count Anywhere Match)

Eine intensive Fehde und eine zünftige Klopperei im Rahmen einer gut gewählten Matchart - genau so musste diese Veranstaltung starten. Beide Männer bekamen genug Zeit, um sich durch die Halle zu prügeln und ihre Umgebung als Waffe zu nutzen, zudem wurde Zack Ryder involviert.

Der Long Island Iced Z dürfte somit als nächster Fehden-Gegner gegen Kane ins Rennen ziehen, nachdem sich dies bereits seit Jahresbeginn angekündigt hat. Ein wichtiger Schritt für Ryder auf dem Weg nach vorne, nachdem er zuletzt eher auf dem absteigenden Ast schien.

Ein Sieg für Orton war nach dem Ergebnis bei WrestleMania erwartungsgemäß und auch die richtige Entscheidung, das Finish mit dem in einen RKO gekonterten Tombstone sehenswert. Alles richtig gemacht und der Fehde einen sinnvollen Abschluss verpasst, nun können sich beide Superstars neuen Aufgaben zuwenden. Sieger: Randy Orton.

Brodus Clay vs. Dolph Ziggler

Soll Clay/Hornswoggle vs. Ziggler/Swagger eigentlich ernsthaft so etwas wie eine Fehde werden?! Vor knapp drei Monaten stand Ziggler noch im Main Event beim Royal Rumble und Swagger schien sich endlich von seinem ausgedehnten Aufenthalt im WWE-Doghouse erholt zu haben... doch aktuell kann man der Darstellung des talentierten Duos leider nichts Positives abgewinnen.

Die WWE sieht einiges im Funkasaurus und beim Publikum kommt er auch nicht schlecht an - beides offensichtlich. Trotzdem ist es traurig, mit ansehen zu müssen, wie zwei derart talentierte Wrestler zugunsten Clays konsequent demontiert werden. Ganz zu schweigen davon, dass Hornswoggle restlos jedes Segment abwertet. So etwas hat bei einem Pay-per-View einfach nichts verloren. Sieger: Brodus Clay.

Intercontinental-Champion Big Show vs. Cody Rhodes (Tables-Match)

Codys Weg zum World-Heavyweight-Titel dürfte noch eine Weile auf sich warten lassen, was angesichts der Vielzahl an Upper- und Midcard-Heels im aktuellen SmackDown-Kader aber zu erwarten war. Entsprechend ist die Entscheidung, ihm die Intercontinental-Championship, welche während seiner letzten Regentschaft endlich wieder an Wertigkeit gewonnen hatte, zurück zu geben, goldrichtig.

Die Frage, was das einmonatige Big-Show-Intermezzo sollte, beziehungsweise ob ein WrestleMania-Moment für einen zugegebenermaßen verdienten Babyface-Veteranen auf Kosten eines der größten WWE-Talente stattfinden musste, bleibt dennoch offen.

Auch die Darstellung der beiden in diesem Match, bei dem Show Rhodes munter durchprügelte und letztlich an seinem eigenen Gewicht scheiterte, muss hinterfragt werden. Sieger und neuer Intercontinental-Champion: Cody Rhodes.

World-Heavyweight-Champion Sheamus vs. Daniel Bryan (2-out-of-3 Falls Match)

Na, wer sagt's denn? Die Befürchtung, Bryan könnte einmal mehr von Sheamus zerlegt werden, hat sich nicht bewahrheitet. Stattdessen wurde der ehemalige Champ stark dargestellt, schenkte den ersten Fall per Disqualifikation sogar selbst her und zwang den Iren anschließend per Yes Lock zur Aufgabe.

Man konnte nicht erwarten, dass Sheamus den Titel nach gerade mal einem Monat schon wieder abgeben muss, von daher ging - trotz D-Bryans extremer Overness - die Titelverteidigung in Ordnung. Das Publikum bewies der WWE derweil einmal mehr, dass Bryan und sein "Yes"-Chant mittlerweile absoluten Kultstatus besitzen, entsprechend werden die Writer gar keine andere Wahl haben, als ihm über kurz oder lang einen weiteren Run zu spendieren.

Vorerst wird Sheamus aber wohl mit Alberto del Rio fehden. Wer Bryans nächster Gegner wird, bleibt derweil abzuwarten, ein paar Siege würden ihm aber definitiv nicht schaden. Sieger und weiterhin World-Heavyweight-Champion: Sheamus.

Seite 2: Der Chicago Street Fight und Cenas Sieg mit Abschied