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NFL: Das sind die zehn besten Verpflichtungen der bisherigen Free Agency

Von Jan Dafeld
Kyle Van Noy kehrt zu den New England Patriots zurück.
© getty

Die erste Welle der Free Agency ist vorüber, die meisten großen Namen sind bei einem Team untergekommen. Zeit, einen Blick auf die bisherigen Deals zu werfen. Diese zehn Verpflichtungen haben bislang am meisten überzeugt.

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Kelvin Beachum (Offensive Tackle, Arizona Cardinals)

Vertrag: Zwei Jahre, 4 Mio. (2,1 Mio. garantiert)

Beachum geht in seine zweite Saison als absolutes Schnäppchen für die Cardinals. Im vergangenen Jahr unterschrieb der Veteran spät im Sommer für das Minimum in Arizona, 2021 erhält er nur geringfügig mehr. Doch Beachum ist kein Backup, er ist der Starting Right Tackle der Cardinals - und nicht mal ein schlechter.

Seit 2014 ließ der 31-Jährige in keiner Spielzeit mehr als vier Sacks zu. Beachum ist kein Elite-Blocker, aber doch eine sehr verlässliche und solide Option als Right Tackle - eine Option, die längst nicht jedes Team in seinen Reihen hat. Durch seine Fähigkeit, sowohl links als auch rechts in der Line spielen zu können, gibt Beachum seinem Team obendrein zusätzliche Variabilität. Für zwei Millionen im Jahr ist er somit ein eindeutiges Schnäppchen. Dass es ein zweites Vertragsjahr praktisch als Team-Option obendrauf gibt, ist die Kirsche auf dem Eisbecher der Cardinals.

Desmond King (Cornerback, Houston Texans)

Vertrag: Ein Jahr, 3,5 Mio.

Die Entwicklung von Kings Marktwert über das vergangene Jahr kommt durchaus überraschend. Der einstige Fünftrundenpick entpuppte sich früh in seiner Karriere als echter Steal und zählte gleich in seiner ersten NFL-Saison zu den besten Slot-Defendern der Liga. King zeigte sich als guter Cover-Spieler, brachte jedoch auch Qualitäten in der Box, insbesondere als Pass-Rusher, mit.

Während der vergangenen Spielzeit tradeten ihn die Chargers dann günstig zu den Titans - Probleme abseits des Feldes sollen dabei eine Rolle gespielt haben -, nun unterschrieb er einen spottbilligen Prove-It-Deal bei den Texans. Für Houston sollte King in der kommenden Saison mindestens ein solider Slot-Defender sein. Aufgrund seiner Variabilität verfügt der 26-Jährige jedoch über das Potenzial, um klar über diese Rolle hinauszuwachsen - und dann womöglich 2022 abkassieren zu können.

John Brown (Wide Receiver, Las Vegas Raiders)

Vertrag: Ein Jahr, 3,75 Mio. (5,5 Mio. Maximum)

Die Raiders fielen in den vergangenen Tagen mit der einen oder anderen fragwürdigen Entscheidung auf, die Verpflichtung von Brown gehört jedoch definitiv nicht dazu. Der 30-Jährige folgt in Las Vegas auf Nelson Agholor und hat die Qualität, um seinen Vorgänger sogar zu übertrumpfen - und das für einen Bruchteil des Geldes, für das Agholor zu Beginn der Woche bei den Patriots unterschrieb.

Brown ist kein Nummer-eins-Receiver, fit zählt er jedoch nach wie vor zu den gefährlichsten Deep Threats der Liga. Bei den Cardinals und Bills knackte er in seiner Karriere bereits die 1000-Yard-Marke, in Baltimore kam er 2018 in einer Run-First-Offense auf über 700 Yards und war Lamar Jacksons bester Receiver. Vergangene Saison verpasste Brown knapp die Hälfte der Spiele verletzungsbedingt. Bleibt er in diesem Jahr vom Verletzungspech verschont, kann er eine wichtige Rolle bei den Raiders einnehmen.

Jason Verrett (Cornerback, San Francisco 49ers)

Vertrag: Ein Jahr, 5,5 Mio.

Wieso viele Teams bei Verrett eher vorsichtig vorgegangen sein dürften, liegt auf der Hand: Von 2016 bis 2019 machte der Cornerback in drei Jahren gerade mal sechs Spiele. Verletzungen warfen Verrett immer wieder aus der Bahn und schienen ihn bereits zum Karriereende zu zwingen. Klar ist allerdings auch, dass der 29-Jährige ein sehr guter Starting Cornerback sein kann. In der Vorsaison konnte er dies endlich mal wieder beweisen.

Für die Niners startete Verrett in der vergangenen Spielzeit in 13 Spielen und präsentierte sich dabei auf konstant hohem Niveau. Bleibt Verrett auch 2021 weitestgehend von Verletzungen verschont, hat San Francisco erneut einen Top-Corner zum Schnäppchenpreis im Team. Angesichts von Verretts Vertragsstruktur überwiegen die Chancen aus Teamsicht eindeutig die Risiken.

Kyle Van Noy (Linebacker, New England Patriots)

Vertrag: Zwei Jahre, 12 Mio. (6 Mio. garantiert)

Der "Patriot Way" sieht in dieser Saison deutlich anders aus, als man es in den vergangenen Jahren noch gewohnt war. Das Vorgehen bei Van Noy entspricht jedoch nach wie vor dem Vorgehen der Patriots, wie man es seit Jahren kennt. Der einstige Zweitrundenpick spielte 2019 seine bislang beste Saison und staubte in der Free Agency einen hochdotierten Vertrag ab. In Miami spielte er in einer neuen Rolle jedoch weniger spektakulär und wurde aus Cap-Gründen entlassen. Nun ist er - deutlich günstiger - zurück in New England, obendrauf gab's für das Team einen Compensatory Pick.

Die Patriots bekommen Van Noy für rund die Hälfte des Geldes, das Miami in der vergangenen Offseason noch für den variablen Linebacker bezahlt hatte. Gut möglich, dass der 30-Jährige in New England, wo er wieder mehr als Pass-Rusher eingesetzt werden dürfte, wieder aufblüht. Und selbst wenn nicht: Mit diesem Vertrag könnten sich die Patriots nach nur einer Saison wohl wieder günstig von ihm trennen.

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