NFL

Gehirnerschütterung bei Favre, Rekord für Hester

Von SPOX
Brett Favre musste im zweiten Viertel mit einer Gehirnerschütterung vom Feld
© Getty

Aufgrund eines Fehler ihres Punter müssen die New York Giants einen Comeback-Sieg der Philadelphia Eagles hinnehmen, die Indianapolis Colts schlagen die Jacksonville Jaguars und sind auf Playoff-Kurs. Genau wie die Baltimore Ravens, die einen wichtigen Sieg im Topspiel gegen die New Orleans Saints feierten. Auch Chicago darf nach einem Sieg über die Minnesota Vikings für die Postseason planen. Vikings-Quarterback Brett Favre musste schon wieder verletzt vom Feld.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Minnesota Vikings (5-9) - Chicago Bears (10-4) 14:40 (7:10, 0:7, 7:20, 0:3)

Das war es wohl endgültig für Brett Favre. Da hatte der Vikings-Quarterback trotz seiner Schulterverletzung unter tosendem Applaus der Fans überraschend von Beginn an auf dem Platz gestanden - und sogar einen Touchdown geworfen. Doch dann traf ihn Bears-Verteidiger Corey Wootton. Diagnose: Gehirnerschütterung. Und vielleicht das endgültige Aus für Favre.

"Wenn man lange genug spielt, dann wird man irgendwann richtig ausgeknockt", sagte Favre nach dem Spiel. Sein Ersatz, Rookie Joe Webb (15/26, 129 YDS, 2 INT, 1 RUSH-TD), spielte enttäuschend - genau so wie der Rest seines Teams.

Ganz anders die Chicago Bears, die nach dem Sieg und der damit sicher gewonnenen Division schon für die Playoffs planen können. Quarterback Jay Cutler (14/24, 194 YDS, 3 TD, 1 INT) warf trotz der schwierigen Witterungsbedingungen drei Touchdowns und Receiver Devin Hester (146 RET-YDS, 23 REC-YDS, 2 TD) brach mit seinem 14. Return-Touchdown den entsprechenden NFL-Rekord.

New York Giants (9-5) - Philadelphia Eagles (10-4) 31:38 (7:0, 17:3, 0:7, 7:28)

Wenn die Eagles spielen, ist Action immer garantiert. Dank Michael Vick (21/35, 242 YDS, 3 TD, 1 INT, 130 Rush-YDS, 1 TD). Der Quarterback war auch im vorentscheidenden Duell gegen den NFC-East-Rivalen der Schlüssel zum Sieg, hatte aber tatkräftige Hilfe. Nach der ersten Hälfte sah es überhaupt nicht nach einem Erfolg aus. Vick warf gleich mal eine Interception, Gegenüber Eli Manning spielte stark (23/39, 289 YDS, 4 TD, 1 INT), Mario Manningham (113 YDS, 2 TD) und Hakeem Nicks (63 YDS, 1 TD) hatten eine klare Führung besorgt.

Erst im dritten Viertel sorgte Jeremy Maclin mit einem Touchdown für neue Hoffnung - aber nur, bis Kevin Boss für die Gegenseite punktete und den alten Abstand wieder herstellte. Knapp acht Minuten vor Schluss stand es 31:10 für New York, alles schien nach Plan zu laufen.

Doch dann machte sich Vick ans Werk. Innerhalb von sechs Minuten warf er Touchdown-Pässe auf Brent Celek und erneut Maclin, einen weiteren erlief er selbst und mit einem Mal war das Spiel wieder ausgeglichen. Die Fans im New Meadowslands Stadium waren fassungslos, aber es sollte noch schlimmer kommen.

Die Giants brachten bei ihrem vermeintlich letzten Drive nichts mehr zustande, Rookie-Punter Matt Dodge wurde mit dem Auftrag, den Ball hoch und weit ins Seitenaus zu schlagen, aufs Feld geschickt.

Aber sein Versuch kam mitten auf dem Rasen herunter, DeSean Jackson schnappte sich das Leder und rannte los. Und rannte und rannte und rannte...Plötzlich war Jackson durch, tanzte noch auf der Goalline herum, bis die Zeit abgelaufen war und lief dann in die Endzone.

Damit gewannen die Eagles auch das zweite direkte Duell des Jahres und können vom Spitzenplatz in ihrer Division nur noch verdrängt werden, wenn sie beide verbleibenden Spiele verlieren und die Giants zwei Mal gewinnen.

Pittsburgh Steelers (10-4) - New York Jets (10-4) 17:22 (0:7, 10:3, 7:7, 0:5)

Jede Serie geht einmal zu Ende: Noch nie hatten die Jets auswärts die Steelers geschlagen - diesmal war es so weit. "Dieser Sieg mag vielleicht viele Leute überraschen, uns tut er es nicht", sagte Jets-Coach Rex Ryan.

QB Mark Sanchez (19/29, 170 Yards, 0 INT) führte sein Team nach zwei miserablen Auftritten gegen die Patriots und die Dolphins zum Sieg und erzielte selbst einen 7-Yards-Running-Touchdown.

Trotz der Niederlage bekamen die Steelers kurz nach Spielende mitgeteilt, dass sie sicher in den Playoffs sind. Dazu haben sie noch alle Chancen auf den Titel in der AFC North: Zwei Siege gegen Carolina und Cleveland, und das Team um QB Ben Roethlisberger (23/44, 264 Yards, 1 TD, 0 INT) bleibt sicher vor den Ravens.

New England Patriots (12-2) - Green Bay Packers (8-6) 31:27 (7:3, 7:14, 7:7, 10:3)

Sechster Sieg in Serie für die Patriots, die sich dafür bei einem ihrer Offensive-Line-Hühnen bedanken konnten. Dan Connolly trug kurz vor der Halbzeit einen Kickoff-Return über 71 Yards zurück und gab Tom Brady (15/24, 163 Yards, 2 TD, 0 INT) so die Chance, zusammen mit Aaron Hernandez auf 14:17 zu verkürzen.

"Ich habe noch nie etwas so langsames in meinem Leben gesehen", sagte Brady mit einem Schmunzeln. "Aber ich bin mir sicher, dass sie nicht mehr auf ihn kicken werden."

Hernandez sorgte mit seinem zweiten Touchdown des Tages sieben Minuten vor Schluss für die Entscheidung. Matt Flynn (24/37, 251 Yards, 3 TD, 1 INT), QB-Ersatz des verletzten Aaron Rodgers, machte eine gute Partie für die Packers. Allerdings sanken Green Bays Playoff-Hoffnungen gewaltig, da die Bears (9-4) im Monday-Night-Game gegen Minnesota davonziehen können.

Baltimore Ravens (10-4) - New Orleans Saints (10-4) 30:24 (7:7, 14:7, 3:3, 6:7)

Klassischer Fall von One-Man-Show: Ray Rice spielte die Saints dermaßen wuschig, dass sie gar nicht mehr wussten, wo hinten und vorne war. Der Running Back erlief nicht nur 153 Yards und 1 Touchdown, sondern fing auch noch 5 Pässe für 80 Yards und einen weiteren Score. Es war seine mit Abstand beste Performance in diesem Jahr.

Natürlich blieben die Saints aufgrund ihrer dynamischen Offensive lange Zeit im Spiel. Unter anderem fing Lance Moore auf unglaubliche Art einen Touchdown-Pass von Drew Brees (29/46, 267 YDS, 3 TD, 1 INT), nachdem erst Mitspieler Marques Colston und dann auch noch ein Ravens-Verteidiger ihre Hände am Ball hatten.

Aber mit der Chance, mit einem letzten Drive das Spiel zu drehen, warf Brees die entscheidende Interception in die Arme von Cory Redding. Baltimore bleibt auf Tuchfühlung mit den Steelers, dürfte den Playoff-Platz aber nun ohnehin sicher haben.

New Orleans kann sich damit trösten, dass sein Quarterback nun zum fünften Mal hintereinander in einer Saison über 4000 Yards verbuchen konnte. Dass gelang zuvor nur Peyton Manning.

Indianapolis Colts (8-6) - Jacksonville Jaguars (8-6) 34:24 (7:0, 7:10, 10:7, 10:7)

So schön und so wichtig der Sieg gegen den direkten Rivalen auch war: Überschattet wurde er vom bösen Zusammenprall Austin Collies mit Jags-Linebacker Daryl Smith. Der Receiver wurde schon Anfang November gegen die Eagles erwischt und schied mit einer Gehirnerschütterung aus.

Diesmal aber konnte man dem Gegenspieler keinen Vorwurf machen. Collie selbst nahm vor der Kollision den Kopf so tief, dass Smith gar nicht anders konnte. Auch dieses Mal blieb die Nummer 17 reglos liegen und musste lange behandelt werden, bevor er schließlich doch selbstständig in die Kabine gehen konnte. Seit dem Eagles-Spiel war es erst das zweite Spiel, bei dem Collie auf dem Platz stand - zum zweiten Mal musste er frühzeitig wieder runter.

Sportlich lief allerdings alles nach Plan. Peyton Manning blieb nach wackligen Wochen zum zweiten Mal in Folge ohne Fehl und Tadel (29/39, 229 YDS, 2 TD, 0 INT) und setzte Collie vor seiner Verletzung im zweiten Viertel zwei Mal mustergültig ein. Running Back Donald Brown (14 CAR, 129 YDS, 1 TD), zwei Field-Goals von Adam Vinatieri und ein 41-Yard-Kickoff-Return von Tyjuan Hagler machten den Sieg perfekt.

Die beiden Teams Rivalen sind in der AFC South jetzt gleichauf Erste, der Tiebreaker geht allerdings an Indy. Und da die AFC hart umkämpft ist, drohen die Jaguars die Playoffs komplett zu verpassen. Ein Grund für die Pleite war sicher, dass Maurice Jones-Drew zum ersten Mal nach sechs Spielen unter 100 Yards blieb (46 YDS).

Tennessee Titans (6-8) - Houston Texans (5-9) 31:17 (21:0, 3:3, 7:7, 0:7)

Letzter in der AFC South. Schämt euch, Texans! Houston wollte eigentlich in die Playoffs, steht nun aber vor einem Scherbenhaufen. Gegen die Titans kam nicht einmal die sonst so verlässliche Offense richtig in die Gänge.

Nach der ersten Hälfte war im Prinzip schon alles gelaufen, erst danach drehten Matt Schaub (35/54, 325 YDS, 2 TD, 1 INT), Kevin Walter (7 REC, 79 YDS, 1 TD), Andre Johnson (6 REC, 58 YDS, 1 TD) und Co. ein wenig auf. Schwach dagegen: Arian Foster (11 CAR, 15 YDS). Dennoch: Wer mit so einer Truppe fast zwei Drittel seiner Spiele verliert, der braucht eigentlich einen neuen Trainer.

Vor dem Spiel hatte Gary Kubiak noch eine Jobgarantie bekommen, aber jetzt? Ein möglicher Nachfolger bietet sich mehr oder weniger schon an: Bill Cowher. Der Ex-Steelers-Coach ist nach vier Jahren wieder heiß, will sich aber nicht für jedes Team hergeben. Seine Prioritätenliste laut einem Freund: New York Giants, Miami Dolphins, Houston Texans.

Die Titans derweil spielten auch nur noch für die goldene Ananas, strengten sich aber immerhin ab dem Kickoff an. Runnign Back Chris Johnson (24 CAR, 130 YDS, 1 TD) und Receiver Kenny Britt (6 REC, 128 YDS) sind hervorzuheben. Das Rematch zwischen Johnson und Cornerback Cortland Finnegan - die beiden hatten sich vor drei Wochen geprügelt - blieb diesmal ereignislos.

Seattle Seahawks (6-8) - Atlanta Falcons (12-2) 18:34 (7:0, 3:17, 0:17, 8:0)

Quarterbacks: Charlie Whitehurst (8/16, 83 YDS) - Matt Ryan (20/35, 174 YDS, 3 TD, 1 INT)

Receiver: Mike Williams (8 REC, 66 YDS) - Roddy White (7 REC, 65 YDS, 1 TD)

Running Backs: Marshawn Lynch (12 CAR, 60 YDS, 1 TD) - Michael Turner (25 CAR, 82 YDS)

Oakland Raiders (7-7) - Denver Broncos (3-11) 39:23 (14:14, 3:3, 6:3, 16:3)

Quarterbacks: Jason Campbell (15/26, 238 Yards, 1 TD, 2 INT) - Tim Tebow (8/16, 138 Yards, 1 TD, 0 INT)

Receiver: Marcel Reece (2 REC, 79 Yards, 1 TD) - Brandon Lloyd (4 REC, 79 Yards, 1 TD)

Running Backs: Darren McFadden (20 CAR, 119 Yards) - Tim Tebow (8 CAR, 78 Yards, 1 TD)

St. Louis Rams (6-8) - Kansas City Chiefs (9-5) 13:27 (6:0, 0:14, 0:3, 7:10)

Quarterbacks: Sam Bradford (21/43, 181 YDS, 0 TD, 2 INT) - Matt Cassel (15/29, 184 YDS, 1 TD, 1 INT)

Receiver: Danny Amendola (7 REC, 60 YDS) - Dwayne Bowe (2 REC, 53 YDS)

Running Backs: Steven Jackson (19 CAR, 67 YDS, 1 TD) - Jamaal Charles (11 CAR, 126 YDS, 1 TD)

Tampa Bay Buccaneers (8-6) - Detroit Lions (4-10) 20:23 OT (0:7, 14:3, 0:7, 6:3, 0:3)

Quarterbacks: Josh Freeman (21/32, 251 YDS, 1 TD, 0 INT) - Drew STanton (23/37, 252 YDS, 1 TD, 0 INT)

Receiver: Mike Williams (6 REC, 96 YDS, 1 TD) - Calvin Johnson (10 REC, 152 YDS)

Running Backs: LaGarrette Blount (15 CAR, 110 YDS, 1 TD) - Maurice Morris (15 CAR, 109 YDS, 1 TD)

Carolina Panthers (2-12) - Arizona Cardinals (4-10) 19:12 (6:0, 7:3, 6:0, 0:9)

Quarterbacks: Jimmy Clausen (13/19, 141 YDS, 1 TD, 0 INT) - John Skelton (17/33, 196 YDS, 0 TD, 1 INT)

Receiver: Brandon LaFell (3 REC, 33 YDS) - Larry Fitzgerald (9 REC, 125 YDS)

Running Backs: Jonathan Stewart (27 CAR, 137 YDS) - Tim Hightower (6 CAR, 16 YDS)

Dallas Cowboys (5-9) - Washington Redskins (5-9) 33:30 (10:0, 10:7, 10:7, 3:16)

Quarterbacks: Jon Kitna (25/37, 305 YDS, 2 TD, 0 INT) - Rex Grossman (25/43, 322 YDS, 4 TD, 2 INT)

Receiver: Jason Witten (10 REC, 140 YDS, 1 TD) - Anthony Armstrong (5 REC, 100 YDS), Santana Moss (8 REC, 72 YDS, 2 TD)

Running Backs: Fred Jones (12 CAR, 70 YDS; 47 Rec-YDS) - Ryan Torain (11 CAR, 53 YDS)

Miami Dolphins (7-7) - Buffalo Bills (4-10) 14:17 (0:0, 7:10, 0:7, 7:0)

Quarterbacks: Chad Henne (33/45, 276 YDS, 1 TD, 1 INT) - Ryan Fitzpatrick (16/26, 223, 2 TD, 1 INT)

Receiver: Brandon Marshall (11 REC, 106 YDS, 1 TD) - Steve Johnson (6 REC, 69 YDS, 1 TD)

Running Backs: Ronnie Brown (10 CAR, 39 YDS) - Fred Jackson (15 CAR, 36 YDS)

Cincinnati Bengals (3-11) - Cleveland Browns (5-9) 19:17 (0:7, 10:0, 6:0, 3:10)

Quarterbacks: Carson Palmer (14/23, 209 YDS, 0 TD, 0 INT) - Colt McCoy (19/25, 243, 2 TD, 0 INT)

Receiver: Andre Caldwell (4 RED, 89 YDS) - Benjamin Watson (7 REC, 92 YDS)

Running Backs: Cedric Benson (31 CAR, 150 YDS) - Peyton Hillis (14 CAR, 59 Rush-YDS)

San Diego Chargers (8-6) - San Francisco 49ers (4-10) 34:7 (7:0, 10:0, 7:0, 10:7)

Vincent Jackson meldet sich zum Dienst: Chargers fertigen 49ers ab

NFL: Der 15. Spieltag im Überblick

Artikel und Videos zum Thema