NFL

Brett Favre: 291 Spiele in Folge - und jetzt?

Von SPOX
Kein Erfolg, verletzt, außerhalb des Platzes in aller Munde: Favres Saison läuft mies, ganz mies...
© Getty

Brett Favres Wahnsinnsserie könnte beim Spiel der Minnesota Vikings bei den New England Patriots zu Ende gehen, die New Orleans Saints empfangen die Pittsburgh Steelers zum Kracher der Woche - und in London treffen sich mit den San Francisco 49ers und Denver Broncos zwei Gurken-Teams.

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Home Stadium of the Week: Wembley, London (Sonntag, 18 Uhr)

Ja, wir meinen das London in England. Denn hier tragen die San Francisco 49ers ihr "Heimspiel" gegen die Denver Broncos aus. International Series heißt das. Und die nehmen sie richtig ernst, die 49ers. Sie flogen extra direkt nach der bitteren Auswärts-Pleite gegen die Carolina Panthers aus Charlotte nach England, trainieren seitdem abgeschottet in einem Nobel-Wellness-Resort vor den Toren der Stadt - und das auch noch extrem hart.

Denn während die Broncos locker flockig erst am Donnerstag nach London jetteten und unter den Augen der SPOX-Redaktion ein gemütliches Lari-Fari-Trainingsgebolze in einem Cricket-Stadion abhielten, machten die 49ers in einer extra errichteten Halle ernst. Kein Wunder: Sie wollen ihre 90.000 "Heim-Fans" im ausverkauften Stadion nicht enttäuschen. Sie haben diese Saison auch schon genug Fans enttäuscht.

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Game of the Week: New Orleans Saints - Pittsburgh Steelers (Montag, 1.20 Uhr)

Eine ordentliche Abreibung. Das ist wohl die harmloseste Beschreibung für das, was die Saints in der letzten Woche im eigenen Stadion erleben mussten. Vorgeführt, nein, gedemütigt wurden sie von den Cleveland Browns. Einfach so. Sie hatten nicht den Hauch einer Chance. Und Superstar-Quarterback Drew Brees warf nicht eine Interception, auch nicht zwei oder drei, nein, viermal landete ein Wurf beim Gegner. Unvorstellbar. Experten nennen das aber auch gerne Superbowl-Hangover.

Das ungeschriebene Gesetz, nach dem der Champion im Jahr nach seinem Titelgewinn nichts zustande bringt. Davon können auch die Steelers ein Liedchen singen. Die verpassten nach ihren letzten beiden Super-Bowl-Triumphen jedes Mal im Folgejahr die Playoffs. Irgendwie passend, dass beide Teams jetzt im Sunday Night Game gegeneinander spielen. Vielleicht tauscht man ja untereinander ein paar Tipps aus...

Quote of the Week:  "John Kitna ist genauso gut wie Tony Romo"

Sagte: Cowboys-Receiver Roy Williams. Und zwar nur kurz nachdem sein eigentlicher Starting-Quarterback, Tony Romo (1605 YDS, 11 TDS, 7 INT), im Spiel gegen die New York Giants verletzt vom Platz musste. Und weiter: "Ich habe vollstes Vertrauen in Kitna." Kitna? So gut wie Romo? Mit dieser Meinung steht Williams - nicht-representativen Umfragen zufolge - ziemlich alleine da.

Grund genug, dass wir uns fragen, wie er zu dieser exklusiven Meinung kommt. Die Lösung: Seine beste Saison hatte Williams 2006 bei den Detroit Lions. Zusammen mit Kitna. Das Problem: Die Lions beendeten die Saison damals mit 3-13. Und wenn Kitna gegen die Jacksonville Jaguars (Sonntag, 18 Uhr) nicht ein grandioses Spiel macht, steuern auch die Cowboys genau auf diesen Record zu...

Mascot Fact of the Week: Warum heißen die Packers eigentlich Packers?

Ganz einfach: Wegen 250 Dollar. Denn die borgte sich Packers-Gründer Curly Lambeau von seinem damaligen Arbeitgeber, der Indian Packing Company, um dem neuen Team aus Green Bay Trikots, Helme und sonstige Ausrüstung kaufen zu können. Im Gegenzug hießen die Packers dann eben Packers. Das war 1919. Doch der Name blieb haften.

Denn auch wenn es die Indian Packing Company, die übrigens Unmengen von Fleisch in handliche Dosen verpackte, schon lange nicht mehr gibt, heißen die Packers noch immer Packers. Bis heute. Und damit tragen sie den am längsten bestehenden Franchise-Namen in der NFL. Die New York Jets, gegen die die Packers am Sonntag (18 Uhr) spielen, könnten sich da noch eine Scheibe abschneiden. Die hießen früher nämlich mal New York Titans...

Cupcake of the Week: Buffalo Bills (vs. Kansas City Chiefs, Sonntag, 18 Uhr)

Ja, die Bills. Schon wieder. Zugegeben, das bemittleidenswerte Team aus Buffalo könnte man so gut wie jede Woche (einzige Ausnahme: ihre eigene Bye-Week) als Opfer der Woche hinstellen. Ist das langweilig? Offenbar nicht. Denn den NFL-Teams macht es scheinbar weiter Spaß, das Team aus Upstate New York jede Woche aufs Neue zu demütigen.

So wie zuletzt die Baltimore Ravens. Da spielen die Bills über weite Strecken eine echt starke Partie zusammen, sind drauf und dran ihr erstes Spiel zu gewinnen - nur um am Ende in der Overtime doch wieder zu verlieren. 0-6. Damit stehen die Bills weiterhin ganz oben auf der Nachtisch-Karte - und das, obwohl sie mit Ryan Fitzpatrick (977 YDS, 11 TD, 4 INT) den (laut Quarterback-Rating) zweitbesten Quarterback der Liga haben...

Stat of the Week:  291 Spiele!

So viele Regular-Season-Games stand Brett Favre hintereinander als Starter auf dem Feld. Das bedeutet: Er tat das eigentlich immer. Ohne Unterbrechung. Absoluter NFL-Rekord. Doch die scheinbar unendliche Serie könnte nun reißen. Im Spiel bei den New England Patriots (Sonntag, 21.15 Uhr) könnte das Unfassbare tatsächlich Wirklichkeit werden.

Der unkaputtbare Vikings-QB könnte tatsächlich ausfallen. Zwei Stress-Frakturen im Knöchel zwingen die Legende in die Knie, Coach Brad Childress tendiert dazu, Ersatzmann Tarvaris Jackson spielen zu lassen. Unfassbar. Erst kurz vor Spielbeginn soll eine endgültige Entscheidung fallen. Favre will seine Serie unbedingt ausbauen. Vorsorglich gab er in einem Telefonat mit "ESPN" schon mal zu Protokoll, dass es seinem Fuß deutlich besser gehe und er erwarte, von Beginn an zu spielen.

Sollte es doch nicht reichen, wäre es irgendwie passend: Favre zog sich die Verletzung im Spiel gegen die Packers im Lambeau Field zu. Dem Ort, an dem die Serie 1992 ihren Anfang nahm.

NFL: Ergebnisse und Tabellen