NFL

Derby auf die texanische Art

Von SPOX
Die Dallas Cowboys haben mit zwei Niederlagen einen klassischen Fehlstart hingelegt
© Getty

Die Texans und Cowboys stehen zum Derby bereit und Brett Favre steht schon nach zwei Niederlagen gehörig unter Druck. Die Denver Broncos betrauern weiterhin den Tod ihres Wide Receivers und die New York Jets sorgen wieder für Ärger. Das Topspiel steigt in Chicago.

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New Orleans Saints (2-0) - Atlanta Falcons (1-1) (Sonntag, 19 Uhr)

Der Super-Bowl-Champion ist standesgemäß in die Saison gestartet und hat beide Spiele gewonnen. Trotzdem ist man in New Orleans nicht zum Feiern aufgelegt. Ausgerechnet die Offensive, die die Saints letztes Jahr zum ersten Titel führte, macht jetzt Sorgen. Mit 297,5 Yards pro Spiel liegt man nur auf Platz 21 der NFL.

Quarterback Drew Brees ist trotzdem in Topverfassung: 74,3 Prozent Passquote, 0 Interceptions, 3 Touchdownpässe - so lautet die Bilanz nach den zwei Spielen. Der Sieg im Monday Night Game gegen die 49ers, bei dem die Saints 221 Yards weniger Raumgewinn hatten, wurde teuer erkauft: Running Back Reggie Bush fällt mit einem Haarriss im Wadenbein rund sechs Wochen aus.

Auch die Falcons haben einen guten Start hingelegt. Die Niederlage in der Overtime gegen Pittsburgh schmerzt immer noch, dafür wurden die Arizona Cardinals in Woche 2 regelrecht zerstört. Am Ende hieß es 41:7. Die Falcons werden weiterhin auf ihr hervorragendes Laufspiel setzen - besonders, weil die Saints das schlecht verteidigen. Das Quarterback-Receiver-Duo Matt Ryan und Roddy White ist allerdings auch nicht zu verachten.

Houston Texans (2-0) - Dallas Cowboys (0-2) (Sonntag, 19 Uhr)

It's Derby-Time! Vor der Saison hat man noch vom Super Bowl geträumt, jetzt steht man schon mit dem Rücken zur Wand. Im Texas-Derby gegen Houston muss unbedingt ein Sieg für die Dallas Cowboys her, sonst sieht es in der hart umkämpften NFC-East-Division schon übel aus.

"Jeder redet über die Cowboys im Super Bowl. Wir haben bisher nicht ein verdammtes Spiel gewonnen. Ich möchte nicht mal jemanden über den Super Bowl sprechen hören", kommentiert Safety Gerald Sensabaugh genervt die Lage.

Auf der anderen Seite könnte die Stimmung gar nicht besser sein. Quarterback Matt Schaub hat für über 600 Yards und 4 Touchdowns geworfen und Running Back Arian Foster ist schon für über 300 Yards gelaufen. Nicht umsonst sind die Houston Texans die Nr. 1 am Boden.

Minnesota Vikings (0-2) - Detroit Lions (0-2) (Sonntag, 19 Uhr)

Kellerduell in Minnesota! Während man von den Lions erwartet hat, tief in der Tabelle zu stehen, sind die beiden Niederlagen für die Vikings überraschend. Die Abstimmung zwischen den Receivern und Quarterback Brett Favre läuft immer noch nicht rund. Folglich hagelte es gleich 3 Interceptions gegen die Miami Dolphins in Week 2.

"Es ist jetzt eine 14-Spiele-Saison und wir stehen ganz am Anfang. Was wir jetzt daraus machen, wird man sehen. Es wird nicht einfach werden", kommentierte Favre den Fehlstart seines Teams. Neu bei den Vikings ist Hank Baskett, Ehemann von Playboy-Model Kendra Wilkinson. Der Free Agent unterschrieb bis zum Saisonende.

Damit reagierte das Front Office auf dem Engpass bei den Receivern, bei denen man nur drei gesunde Spieler hatte - die allesamt enttäuschten. Langsam muss der Schalter umgelegt werden, damit man in Minnesota die Playoffs nicht vom Sofa aus verfolgt.

Detroit muss weiterhin auf Quarterback Matt Stafford verzichten, der sich von einer Schulterverletzung erholt. Shaun Hill wird wie in der Vorwoche starten.

Denver Broncos (1-1) - Indianapolis Colts (1-1) (Sonntag, 22.15 Uhr)

Das Spiel der Colts in Denver steht völlig im Schatten vom überraschenden Selbstmord von Kenny McKinley. Der 23-jährige Wide Receiver wurde am Montag mit einer selbst verursachten Schusswunde im Kopf tot in seinem Haus aufgefunden.

"Wir müssen mit ihm auf unseren Schultern und in unseren Herzen spielen", sagte Linebacker Wesley Woodyard. Auch wenn es schwer fällt, wollen sich die Broncos am Sonntag total auf Football fokussieren. Das ist auch nötig, denn Colts-Quarterback Peyton Manning ist mal wieder in Topform. 688 Yards und 6 Touchdowns stehen bei ihm schon nach zwei Spielen im Box Score.

"Peyton ist einer der besten auf dieser Position. Wir alle wissen das. Er stellt immer eine Herausforderung dar, egal wer gerade auf dem Feld steht", gab Nickel Back Nate Jones zu Protokoll. Erschwerend kommt hinzu, dass die beiden Starting Cornerbacks Champ Bailey und Andre Goodman sehr wahrscheinlich ausfallen werden.

Und nicht nur das: Running Back Knowshon Moreno verletzte sich am Freitag im Training und ist definitiv nicht dabei. Statt Moreno werden sich Correll Buckhalter und Neuzugang Laurence Maroney die Laufarbeit teilen.

Miami Dolphins (2-0) - New York Jets (1-1) (Montag, 2.20 Uhr)

Nach dem Skandal um die mutmaßlich belästigte TV-Reporterin Ines Sainz in der Kabine der Jets ereilt der nächste Aufreger die Meadowlands: Wide Receiver Braylon Edwards ist betrunken Auto gefahren und wurde dabei erwischt.

Besitzer Woody Johnson äußerte sich über Edwards: "Das ist nicht akzeptabel, Braylon. Ich bin enttäuscht. Du hast dich und dein Team hängen gelassen." Edwards darf gegen Miami spielen, wird von Coach Rex Ryan aber aus der Startformation genommen. Zu allem Übel fällt auch Cornerback Darrelle Revis mit einer Oberschenkelverletzung aus.

Dagegen ist Quarterback Mark Sanchez richtig gut drauf. Gegen die Patriots warf er für 220 Yards und 3 Touchdowns."Ich denke, wir sind in einer richtig guten Position. Natürlich ist es noch früh in der Saison und es wird noch viel passieren, aber wir fühlen uns sehr gut", sagte Tight End Dustin Keller.

Running Back Ronnie Brown von den Dolphins ist momentan in richtig guter Form. Mit 145 Yards und einem Touchdown ist er der heißeste Spieler in Miami. Die Pass Offense ist jedoch zum fürchten. Mit durchschnittlichen 135 Yards pro Spiel ist man in dieser Kategorie 28. der NFL.

Chicago Bears (2-0) - Green Bay Packers (2-0) (Dienstag, 2.30 Uhr)

Das Duell der überragenden Quarterbacks. Auf der einen Seite Jay Cutler, auf der anderen Seite Brett-Favre-Nachfolger Aaron Rodgers. Der 27-Jährige Cutler konnte in den ersten vier Jahren seiner Karriere nicht so recht überzeugen, warf dieses Jahr aber schon 5 Touchdownpässe und für rund 650 Yards.

Mindestens genauso wichtig: Der sonst für Ballverluste anfällige Quarterback hat bislang erst 1 Interception geworfen. Das Team aus Chicago will seine Siegesserie auch gegen die Packers fortsetzen. "Niemand glaubt daran, dass wir gewinnen. Das gefällt uns. Wir lassen uns aber nicht von außen bestimmen, wie wir spielen", kommentiert Safety Chris Harris die Rolles des Underdogs.

Von den Green Bay Packers hingegen hat man diesen Saisonstart erwartet. Gegen Philly war es noch umkämpft (27:20), gegen Buffalo eine Demonstration (34:7). Wenn Cutler an seine Form anknüpfen kann, ist aber durchaus was drin für die Bears im Monday Night Game.

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