NBA

NBA - Trade Deadline Preview Atlantic Division mit Celtics, Sixers und Knicks: Dennis Schröder könnte schon wieder das Team wechseln

Von Ruben Martin
brooklyn-nets-1600
© getty

Die Trade-Deadline am 8. Februar rückt immer näher. Aus diesem Anlass werden wir in den kommenden Tagen alle 30 NBA-Teams näher beleuchten: Wo muss nachgebessert werden? Welche Trades sind vorstellbar? Weiter geht es mit der Atlantic Division.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Als zwei der drei klarer Titelanwärter im Osten sollte man von den Boston Celtics und Philadelphia 76ers keine waghalsigen Manöver auf dem Trademarkt erwarten, umso spannender könnte es dagegen um die New York Knicks werden. Die Toronto Raptors haben ihren Großverkauf bereits im vergangenen Jahr gestartet und könnten sich noch von Dennis Schröder trennen, auch die Nets sind an einem Scheideweg angekommen.

Am Mittwoch wurde die Northwest Division unter die Lupe genommen, dort sollten die Oklahoma City Thunder und Utah Jazz im Auge behalten werden.

horford-brown-1600
© getty

Boston Celtics (35-10, Platz 1 im Osten)

Boston Celtics: Die künftigen Draft-Picks der ersten Runde

  • Eigene Picks: 2024, 2025, 2026, 2027, 2030
  • Pick-Swaps: -
  • Abgegebene Picks: 2028 (nach San Antonio, Swaprechte Top-1-geschützt), 2029 (nach Portland)
  • Erhaltene Picks: -

Boston Celtics: Die Finanzen

  • Kosten Roster: 183,4 Mio. Dollar
  • Luxussteuer: Ja (18,2 Mio. Dollar drüber)
  • Second Apron: Ja (1,4 Mio. Dollar drüber)

Die Celtics haben zwar einen teuren Kader, jedoch kaum verschwendetes Geld angelegt. Anders als manch anderes Team hat Boston keinen einzigen Spieler, der deutlich über dem Minimum verdient, aber nicht fester Teil der Rotation ist. So wäre es vermutlich schwierig, unter den Second Apron zu kommen, ohne sich zu schwächen.

Große Lücken weist die Mannschaft mit der - mit Abstand - besten Bilanz der Liga nicht auf, die Celtics mussten bisher jedoch auch kaum längere Verletzungen eines Leistungsträgers verkraften. Ein weiterer Ersatzmann auf dem Flügel neben Sam Hauser, im Idealfall mit besserer Defense, könnte auch für die Playoffs sinnvoll sein. Sonst scheint die Rotation der Celtics zu stehen.

Gute Flügelverteidiger mit brauchbarem Dreier sucht jedoch jedes Playoffteam, dementsprechend ist der Preis oft nicht zu vernachlässigen. Ein attraktiver Kandidat wäre Dorian Finney-Smith von den Nets, sein Gehalt von fast 14 Millionen Dollar könnten die Celtics in einem Trade jedoch nur schwer matchen, ohne Al Horford (10 Millionen) abzugeben. Boston wird es sich sicher zweimal überlegen, mit dem verletzungsanfälligen Kristaps Porzingis ohne guten Backup in den Rest der Saison gehen. Zudem ergänzen sich Porzingis und Horford auch gut nebeneinander auf dem Parkett. Kleinere Deals sind aber möglich, Jon Konchar aus Memphis wäre zum Beispiel ein machbarer Kandidat.

Boston Celtics: Der Kader in der Übersicht (Gehälter in Mio. Dollar)

Point GuardShooting GuardSmall ForwardPower ForwardCenter
Jrue Holiday (36,8)Derrick White (18,3)Jaylen Brown (31,8)Jayson Tatum (32,6)Kristaps Porzingis (36,0)
Payton Pritchard (4,0)Svi Mykhailiuk (2,0)Sam Hauser (1,9)Lamar Stevens (2,0)Al Horford (10,0)
Dalano Banton (2,0)-Oshae Brissett (2,1)-Luke Kornet (2,4)
--Jordan Walsh (1,1)--
brooklyn-nets-1600
© getty

Brooklyn Nets (17-27, Platz 11 im Osten)

Brooklyn Nets: Die künftigen Draft-Picks der ersten Runde

  • Eigene Picks: 2028, 2029, 2030
  • Pick-Swaps: -
  • Abgegebene Picks: 2024 (nach Houston), 2025 (nach OKC, Swaprechte Top-10-geschützt), 2026 (nach Houston), 2027 (nach Houston, Swaprechte)
  • Erhaltene Picks: 2025 (von Phoenix), 2027 (von Phoenix), 2029 (von Phoenix), 2029 (von Dallas)

Brooklyn Nets: Die Finanzen

  • Kosten Roster: 157,2 Mio. Dollar
  • Luxussteuer: Nein (8,0 Mio. Dollar drunter)
  • Second Apron: Nein (24,8 Mio. Dollar drunter)

Die Nets zahlen nun den hohen Preis für die kurze Ära von Kevin Durant, Kyrie Irving und James Harden in Brooklyn. Für Durant kriegten sie im Gegenzug immerhin drei Erstrundenpicks und Mikal Bridges, der zwar gut spielt, aber eher keine erste Option sein sollte. Sonst fehlen richtig gute Spieler im Kader, wirklich viel junges Talent ist auch nicht zu finden. Nic Claxton ist wohl wie Cam Johnson in den langfristigen Plänen der Franchise, auch wenn er als Free Agent im kommenden Sommer teuer werden könnte. Sonst sind die meisten Nets zum richtigen Preis sicher zu haben.

Spencer Dinwiddie verdient jedoch jede Menge Geld für seine Leistung, auch Royce O'Neale ist teuer und legt seit seiner Ankunft bei den Nets zur vergangenen Saison grässliche Quoten auf. Ben Simmons und seinen Vertrag wird Brooklyn auch erst 2025 von den Büchern bekommen, ohne dafür zu bezahlen.

Bleibt fast nur noch Dorian Finney-Smith, der bis 2025 unter Vertrag steht plus Spieleroption für eine weitere Saison. Als starker Flügelverteidiger mit gutem Dreier wird er das Interesse einiger Contender auf sich ziehen, auch wenn seine Zeit als Net seinen Marktwert nicht gesteigert hat. Allerdings: Brooklyn muss in diesem Draft seinen Pick abgeben, Interesse an Tanking ist nicht gegeben, sodass es auch nicht auszuschließen ist, dass die Nets zur Deadline diverse Stars jagen.

Brooklyn Nets: Der Kader in der Übersicht (Gehälter in Mio. Dollar)

Point GuardShooting GuardSmall ForwardPower ForwardCenter
Spencer Dinwiddie (20,3)Mikal Bridges (21,7)Cameron Johnson (25,6)Dorian Finney-Smith (13,9)Nic Claxton (9,6)
Dennis Smith Jr. (2,0)Lonnie Walker IV (2,0)Royce O'Neale (9,5)Trendon Watford (2,0)Harry Giles (2,0)
Ben Simmons (37,8)Cam Thomas (2,2)Dariq Whitehead (2,9)Noah Clowney (3,0)Day'Ron Sharpe (2,2)
NBA, Trade Deadline, Preview, Atlantic Division, Boston Celtics, Philadelphia 76ers, New York Knicks, Brooklyn Nets, Toronto Raptors
© getty

New York Knicks (28-17, Platz 4 im Osten)

New York Knicks: Die künftigen Draft-Picks der ersten Runde

  • Eigene Picks: 2024, 2025, 2026, 2027, 2028, 2029, 2030
  • Pick-Swaps: -
  • Abgegebene Picks: -
  • Erhaltene Picks: 2024 (von Detroit, Top-18-geschützt), 2024 (von Dallas, Top-10-geschützt), 2024 (von Washington, Top-12-geschützt), 2025 (von Milwaukee, Top-4-geschützt)

New York Knicks: Die Finanzen

  • Kosten Roster: 160,0 Mio. Dollar
  • Luxussteuer: Nein (5,2 Mio. Dollar drüber)
  • Second Apron: Nein (22,0 Mio. Dollar drunter)

Die Knicks haben sich bereits punktuell verstärkt mit dem Tausch von R.J. Barrett und Immanuel Quickley für O.G. Anunoby und Precious Achiuwa, auf dem Level der Celtics, Sixers und Bucks sind sie jedoch nicht. Gleichzeitig sind sie, vor allem dank des Aufstiegs von Jalen Brunson, so nah an den Giganten im Osten wie schon ewig nicht mehr. Das könnte sie zu einem All-In bewegen! Falls überhaupt ein echter Star verfügbar ist.

Im Idealfall für die Knicks hätte wohl Donovan Mitchell frühzeitig die Flucht von den Cavs gesucht, die sind nach enttäuschendem Start jedoch trotz Verletzungen richtig durchgestartet und werden kaum als Seller zur Deadline antreten. Sonst ist nur Zach LaVine als Tradekandidat bekannt, ob er in seiner angeschlagenen Form ein echter Star ist, darf auch diskutiert werden.

Die Knicks haben jede Menge Draftkapital angesammelt und würden Evan Fournier mit seinem Gehalt von fast 19 Millionen Dollar mit Kusshand abgeben, der Franzose kam in der laufenden Saison nur zu drei Einsätzen und hat einen auslaufenden Vertrag (da seine Kluboption nicht aktiviert werden wird).

Falls die Knicks keine Möglichkeit für einen All-In sehen oder sich dagegen entscheiden, sticht als Erstes die fehlende Tiefe hinter Brunson heraus. Dort war Quickley über Jahre eine Konstante, der wurde aber im Anunoby-Trade geopfert. Auch deswegen werden Spieler wie Malcolm Brogdon oder Bruce Brown bei den Knicks gehandelt, sie interpretieren die Rolle zwar unterschiedlich, sind aber beides erprobte Playoff-Spieler.

New York Knicks: Der Kader in der Übersicht (Gehälter in Mio. Dollar)

Point GuardShooting GuardSmall ForwardPower ForwardCenter
Jalen Brunson (26,3)Donte DiVincenzo (10,9)O.G. Anunoby (18,8)Julius Randle (28,2)Mitchell Robinson (15,6)
Miles McBride (1,8)Quentin Grimes (2,3)Josh Hart (12,9)Precious Achiuwa (4,3)Isaiah Hartenstein (9,2)
Ryan Arcidiacono (2,0)Evan Fournier (18,8)--Jericho Sims (1,9)
Malachi Flynn (3,8)----
embiid-maxey-1600
© getty

Philadelphia 76ers (29-14, Platz 3 im Osten)

Philadelphia 76ers: Die künftigen Draft-Picks der ersten Runde

  • Eigene Picks: 2024, 2026, 2028, 2029, 2030
  • Pick-Swaps: 2029 (von Clippers, Top-3-geschützt)
  • Abgegebene Picks: 2025 (nach OKC, Top-4-geschützt bis 2027), 2027 (nach Brooklyn)
  • Erhaltene Picks: 2026 (Schlechtester von OKC, Houston oder Clippers), 2028 (von Clippers)

Philadelphia 76ers: Die Finanzen

  • Kosten Roster: 169,5 Mio. Dollar
  • Luxussteuer: Ja (4,3 Mio. Dollar drüber)
  • Second Apron: Nein (13,5 Mio. Dollar drunter)

Die Sixers könnten sich wohl ohne große sportliche Folgen von Robert Covington trennen, um keine Luxussteuer bezahlen zu müssen. Durch dessen auslaufenden Vertrag würde sich wohl auch ein Abnehmer für den 33-Jährigen finden, das hat für die Sixers als klarer Titelanwärter vermutlich jedoch keine Priorität. Vor allem nicht, solange nicht einmal die Starting Five in Stein gemeißelt ist.

Aber: Die Sixers haben massenhaft auslaufende Verträge und somit Capspace im Sommer. Das ist schön und gut, aber die Free-Agent-Klasse von 2024 hat einen Mangel - es gibt keine echten Stars. Auch deswegen wäre es nachvollziehbar, wenn die Sixers schon im Februar ihr Team um den Kern aus Joel Embiid und Tyrese Maxey zu verbessern.

Bis zu vier Erstrundenpicks stehen dafür zur Verfügung, dazu die vielen angesprochenen auslaufenden Deals. Mit einem Embiid in dieser Verfassung sind die Sixers ein Contender, auch wenn vor allem Boston noch ein Stück höher einzuschätzen ist. Mit einem oder zwei weiteren Rotationsspielern für die Playoffs ließe sich das womöglich ändern. Und wenn jemand als kreativer Dealmaker bekannt ist, dann auf jeden Fall Daryl Morey.

Philadelphia 76ers: Der Kader in der Übersicht (Gehälter in Mio. Dollar)

Point GuardShooting GuardSmall ForwardPower ForwardCenter
Tyrese Maxey (4,3)De'Anthony Melton (8,0)Nicolas Batum (11,7)Tobias Harris (39,7)Joel Embiid (47,7)
Patrick Beverley (2,0)Furkan Korkmaz (5,3)Kelly Oubre Jr. (2,0)Marcus Morris (17,1)Paul Reed (7,7)
Jaden Springer (2,2)K.J. Martin (1,9)Danuel House Jr. (4,3)Robert Covington (11,6)Mo Bamba (2,0)
schroeder-tatum-1600
© getty

Toronto Raptors (16-28, Platz 12 im Osten)

Toronto Raptors: Die künftigen Draft-Picks der ersten Runde

  • Eigene Picks: 2025, 2026, 2027, 2028, 2029, 2030
  • Pick-Swaps: -
  • Abgegebene Picks: 2024 (nach San Antonio, Top-6-geschützt bis 2026)
  • Erhaltene Picks: 2024 (Schlechtester von OKC, Houston, Clippers oder Utah), 2024 (von Indiana, Top-3-geschützt), 2026 (von Indiana, Top-4-geschützt)

Toronto Raptors: Die Finanzen

  • Kosten Roster: 156,0 Mio. Dollar
  • Luxussteuer: Nein (9,2 Mio. Dollar drunter)
  • Second Apron: Nein (26,0 Mio. Dollar drunter)

Die Raptors haben sich nach Jahren von enttäuschender Mittelmäßigkeit und Trade-Gerüchten endlich für den Großverkauf entschieden, mit O.G. Anunoby und Pascal Siakam haben sie ihre zwei wertvollsten Spieler hinter Scottie Barnes bereits abgegeben. Um den aufstrebenden Youngster soll nun der Rebuild geschehen, außer R.J. Barrett, Immanuel Quickley und vermutlich Jakob Pöltl kann sich kein Raptor sicher sein, nach dem 8. Februar noch in Kanada zu spielen.

Gerade ein Bruce Brown würde dies wohl befürworten, auch Dennis Schröder scheint in Toronto rein sportlich nicht mehr gut aufgehoben zu sein. Quickley kriegt einige seit seiner Ankunft einige Minuten des Deutschen und wird im Sommer als Restricted Free Agent wohl gehalten werden, ein Startplatz ist für Schröder in absehbarer Zeit also nicht mehr drin. Das wäre wohl bei den meisten Playoff-Teams auch der Fall, dort könnte Schröder jedoch im besten Fall um einen Ring spielen. Für den richtigen Preis würden die Raptors Schröder keine Steine in den Weg legen. Ein niedriger Erstrundenpick oder ein guter Zweitrundenpick sowie ein junger Spieler könnten Toronto schon reichen.

Thaddeus Young könnte durch seine Erfahrung und Spielintelligenz interessant sein für einen Contender, sein Gehalt ist jedoch nicht niedrig und die letzte richtig gute Saison des 35-Jährigen ist auch schon ein paar Jahre her. Das gilt auch für Chris Boucher, dessen Rolle in der laufenden Spielzeit weiter geschrumpft ist.

Toronto Raptors: Der Kader in der Übersicht (Gehälter in Mio. Dollar)

Point GuardShooting GuardSmall ForwardPower ForwardCenter
Immanuel Quickley (4,1)R.J. Barrett (23,8)Scottie Barnes (8,0)Chris Boucher (11,7)Jakob Pöltl (19,5)
Dennis Schröder (12,4)Bruce Brown (22,0)Gradey Dick (4,5)Jalen McDaniels (4,5)Thaddeus Young (8,0)
Kira Lewis Jr. (5,7)Gary Trent Jr. (18,5)Jordan Nwora (3,0)Otto Porter Jr. (6,3)-
-Garrett Temple (3,2)---