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NBA - Saisonvorschau: Phoenix Suns, Memphis Grizzlies, Minnesota Timberwolves: Die Suns werden inzwischen sogar unterschätzt

Von Robert Arndt
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Am 25. Oktober startet die neue NBA-Saison, bis dahin werden wir alle 30 Teams analysieren. Diesmal blicken wir im Westen auf die Phoenix Suns, Memphis Grizzlies sowie die Minnesota Timberwolves, alles Teams mit großen Ambitionen und ebenso großen Fragezeichen.

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Bis zum Saisonstart werden wir alle 30 Teams in zehn Teilen unter die Lupe nehmen. Hier gibt es eine Übersicht mit den bereits erschienenen Previews für die anstehende Saison 2023/24.

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PHOENIX SUNS

Phoenix Suns: Die Transaktionen

Neuzugänge

  • Draft: Toumani Camara (#52)
  • Trade: Bradley Beal, Jordan Goodwin (beide Wizards), Bol Bol (Magic), Grayson Allen (Bucks), Jusuf Nurkic, Nassir Little, Keon Johnson (alle Blazers)
  • Free Agency: Drew Eubanks (Blazers), Keita Bates-Diop (Spurs), Chimezie Metu (Kings), Eric Gordon (Clippers), Yuta Watanabe (Nets)

Abgänge

  • Trade: Chris Paul (Warriors), Landry Shamet (Wizards), Cam Payne (Spurs), Deandre Ayton, Toumani Camara (beide Blazers)
  • Free Agency: Jock Landale (Rockets), Torrey Craig (Bulls), Darius Bazley (Nets), Bismack Biyombo, T.J. Warren, Terrence Ross (alle Free Agents)

Phoenix Suns: Die wichtigsten Statistiken 2022/23

Bilanz Regular SeasonOffensiv-RatingDefensiv-RatingNet-Rating
45-37 (Platz 4 im Westen)114,5 (14.)112,3 (7.)2,2 (9.)
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Phoenix Suns: Die Strategie der Offseason

Mehr All-In als die Suns kann man nicht gehen, so viel steht fest. Mit dem Trade für Bradley Beal schmissen die Suns fast alles in die Mitte, was sie hatten. Durant, Booker und eben Beal - das ist die neue Big Three in Phoenix, die endlich den ersten Titel der Franchise-Geschichte besorgen soll. Geld scheint für den neuen Besitzer Mat Ishbia nur bedingt eine Rolle zu spielen.

In dieser Saison wird die Mannschaft rund 250 Millionen Dollar kosten, 2024/25 sind laut derzeitigen Berechnungen inklusive Luxussteuer sogar 300 Millionen. Viel Spielraum bliebt dabei nicht. Mit dem Trade von Ayton hat man ein Stück weit davon zurück gewonnen, eben weil man nun das Gehalt des Centers in drei Spieler (Allen, Nurkic, Little) aufteilte. Nurkic ist ein Downgrade im Vergleich zu Ayton, ist aber ein besserer Passgeber und liebt die Duelle mit Ex-Mitspieler und Nikola Jokic (auch wenn er meist als Verlierer aus diesen Duellen hervorging).

Der Rest des Kaders wurde zwangsläufig mit Minimumspielern aufgefüllt. Das wurde dafür recht klug gemacht. Gordon ist ein echter Steal, dazu ergänzen Spieler wie Watanabe, Bates-Diop oder Eubanks das Roster sehr gut und sollten in der Lage sein, viele Minuten zu spielen.

Auch an der Seitenlinie gab es eine Veränderung. Der langjährige Coach Monty Williams musste seinen Hut nehmen, nun trägt Frank Vogel die Verantwortung, der die Los Angeles Lakers 2020 zum Titel führte. Der 50-Jährige ist als Defensiv-Spezialist bekannt und wenn die Suns etwas brauchen, dann ist es Defense, da der Kader offensichtlich von offensiven Superstars dominiert wird.

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Phoenix Suns: Die Schwachstellen

Wer elf Rosterspots mit Minimumspielern auffüllen muss, der hat kaum Tiefe im Kader. So ist es gewissermaßen auch mit den Suns. Alle Stars haben seit Jahren immer wieder kleinere (manchmal auch größere) Verletzungen, sie werden also Spiele verpassen. Ob der restliche Kader so einen Ausfall über einen längeren Zeitraum abfangen kann, ist anzuzweifeln.

Probleme sind auch defensiv zu erwarten, da die Suns auf Guard kaum Alternativen haben. Booker ist hier inzwischen respektabel (Beal war es einmal), die Frage ist aber, ob das auch während der Regular Season abgerufen wird. Vermutlich wird deswegen Okogie starten, um für Entlastung zu sorgen, allerdings ist er offensiv ein fettes Minus. Und dann könnte die Mathematik problematisch werden. Alle Stars lieben die Mitteldistanz (und ziehen kaum Freiwürfe), während Phoenix auf der Gegenseite wohl viele Dreier zulassen wird und im Vorjahr massenhaft Fouls beging. Grundsätzlich haben die Suns die Klasse, das zu kompensieren, eine Garantie dafür gibt es natürlich nicht.

Phoenix Suns: Der Kader in der Übersicht (Gehälter in Mio. Dollar)

Point GuardShooting GuardSmall ForwardPower ForwardCenter
Devin Booker (36)Bradley Beal (46,7)Josh Okogie (2,8)Kevin Durant (47,6)Jusuf Nurkic (16,9)
Eric Gordon (3,2)Grayson Allen (8,9)Yuta Watanabe (2)Keita Bates-Diop (2,3)Drew Eubanks (2,3)
Keon Johnson (2,8)Damion Lee (2,5)Nassir Little (6,3)Bol Bol (2,2)Chimezie Metu (2)
Jordan Goodwin (1,9)-Ish Wainwright (1,9) -
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Phoenix Suns: Der Hoffnungsträger

An dieser Stelle wollen wir Jusuf Nurkic adressieren, der den umstrittenen Ayton ersetzen wird. Es war ein sehr umstrittener Move, der im Zuge des Lillard-Trades beinahe ein bisschen unterging. Nurkic ist älter, fehlt häufiger verletzt und ist im Vakuum nicht so hoch einzuschätzen wie Ayton - und doch könnte sich die Transaktion auszahlen. Die Ayton-Situation war so toxisch, dass sie immer ein Thema geblieben wäre, mit Nurkic kommt nun etwas Ruhe rein. Der Bosnier ist ein guter Passgeber, vor allem als Roll Man und besitzt auch etwas Touch bis zur Dreierlinie.

Natürlich werden Teams damit leben, wenn das Bosnian Beast von draußen abdrückt, es gibt Phoenix aber eine weitere Option. Und noch ein Plus: Nurkic ist einer der wenigen Spieler, die Jokic Eins-gegen-Eins verteidigen, auch das dürfte in die Überlegungen der Suns gespielt haben. Das zwar mit mäßigem Erfolg, aber Double Teams sind gegen den Finals-MVP deutlich schädlicher. Der Nurkic-Trade zielte genau in diese Richtung, dafür nahm man auch einen kleinen Qualitätsverlust in Kauf.

Phoenix Suns: Das Fazit

So kritisch die Zeilen zuvor waren, muss Phoenix als glasklarer Contender eingestuft werden. Es wirkt beinahe so, als ob die Suns inzwischen etwas unterschätzt werden, dabei haben sie so viel Firepower, dass sie jedes Team in die Bredouille bringen können. Man darf auch nicht vergessen, dass Phoenix ohne Chris Paul gegen den späteren Champion aus Denver zwei Spiele gewann - das gelang keinem anderen Team.

Natürlich brauchte es Monsterspiele von Booker und KD, aber genau deswegen zählen die beiden zu den besten zehn Spielern der Liga. Stars bleiben eine harte Währung in der NBA, Phoenix hat zwei davon plus einen Bradley Beal, der das vielleicht immer noch in sich hat. Spannend wird sein, welchen Wert die Regular Season für die Suns hat, das Vorjahr hat gezeigt, dass dies durchaus wichtig sein kann. Gleichzeitig ist das Fundament wacklig. Verletzt sich ein Star, ist das kaum zu kompensieren. Die Suns nehmen das Risiko in Kauf.

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MEMPHIS GRIZZLIES

Neuzugänge

  • Trade: Marcus Smart (Celtics)
  • Free Agency: Derrick Rose (Knicks)

Abgänge

  • Trade: Tyus Jones (Wizards)
  • Free Agency: Dillon Brooks (Rockets)

Memphis Grizzlies: Die wichtigsten Statistiken 2022/23

Bilanz Regular SeasonOffensiv-RatingDefensiv-RatingNet-Rating
51-31 (Platz 2 im Westen)114,7 (11.)110,7 (4.)4,0 (4.)
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Memphis Grizzlies: Die Strategie der Offseason

Der Hype um die Grizzlies ist etwas abgeflaut. Das Erstrundenaus gegen die Lakers war enttäuschend und dabei zeigte sich auch deutlich, was dieser Franchise trotz einer weiteren starken Regular Season noch fehlt. Vor allem das Shooting war ein großes Problem, dazu kamen die zahlreichen Nebenkriegsschauplätze, in diesem Falle vor allem Dillon Brooks.

Der Kanadier erhielt keinen neuen Vertrag und wird in der kommenden Saison von Marcus Smart ersetzt, den man von den Boston Celtics loseiste. Der frühere Verteidiger des Jahres wird zunächst aber vor allem als Spielmacher gefragt sein, weil Ja Morant für die ersten 25 Spiele gesperrt fehlen wird. Dennoch tradete Memphis mit diesem Wissen Backup-Guard Tyus Jones, der Berichten zufolge an einem Job als Starter interessiert war. Diese Chance bekommt er nun in Washington.

So wird zu Beginn der Saison vermutlich Derrick Rose einiges an Spielzeit bekommen. Der frühere MVP spielte in New York keine Rolle mehr und kehrt nun nach Memphis zurück, wo er einst auf dem College für die Tigers für Furore sorgte.

Ansonsten tat sich bei den Grizzlies nicht viel. Desmond Bane unterschrieb seine Rookie Extension zum maximalen Betrag, er bildet mit Morant, Smart und DPOY Jaren Jackson Jr. das Grundgerüst für die kommenden Jahre. Memphis bleibt somit weiter geduldig, hat noch alle eigenen Picks zur Verfügung und scheint auf den Moment zu warten, bis der geeignete Superstar auf den Markt kommt.

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Memphis Grizzlies: Die Schwachstellen

Das Shooting wird ein Problem bleiben. Zwar ist Smart etwas verlässlicher als Brooks, dennoch steht mit Bane nur ein überdurchschnittlicher Schütze in der Starting Five. Dazu hat sich gezeigt, dass die Lineups mit JJJ als Center anfällig sind. Da aber Brandon Clarke mit einem Achillessehnenriss lange fehlen wird und Steven Adams mit Knieproblemen viel Zeit verpasste, wird Jackson wieder häufiger dort spielen.

Sollte dem so sein, fehlt Memphis auch etwas die Größe. Smart wird nach der Morant-Rückkehr viel auf der Drei spielen, dahinter fehlen Alternativen, es sei denn, Ziaire Williams macht nach einer verletzungsgeplagten und enttäuschenden Saison einen Sprung. Die Grizzlies setzten in den letzten Jahren auf internes Wachstum, daran hat sich wenig geändert.

Memphis Grizzlies: Der Kader in der Übersicht (Gehälter in Mio. Dollar)

PGSGSFPFC
Ja Morant (34)Desmond Bane (3,8)Marcus Smart (18,8)Jaren Jackson Jr. (27,1)Steven Adams (12,6)
Derrick Rose (3,2)Luke Kennard (14,8)Ziaire Williams (4,8)Santi Aldama (2,2)Xavier Tillman (1,9)
-John Konchar (2,4)Jake LaRavia (3,2)David Roddy (2,7)Brandon Clarke (12,5)
---Kenneth Lofton Jr. (1,7)-
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Memphis Grizzlies: Der Hoffnungsträger

Die WM war ein kleiner Dämpfer für Jaren Jackson Jr., der somit nicht seine starke Vorsaison krönen konnte. JJJ foulte weniger, blockte gefühlt alles weg und räumte so die Trophäe des besten Verteidigers ab. Jackson hat sich als einer der besten Verteidiger der NBA etabliert, machte aber auch offensiv Fortschritte.

JJJ kreierte mehr für sich selbst und spielte die effizienteste Saison seiner Karriere, garniert mit einem Bestwert von 18,6 Punkten pro Spiel. Kann er dies bestätigen? Vor allem in den ersten Saisonwochen wird JJJ mehr Verantwortung haben und auch als Scorer gefragt sein. Fortschritte in Sachen Rebounding sowie Shooting von draußen (35,5 Prozent) wären wünschenswert.

Memphis Grizzlies: Das Fazit

Der Höhenflug der Grizzlies scheint für den Moment etwas gestoppt. Vier Jahre lang ging es fast ausschließlich bergauf, nun werden die Grizzlies nach den Morant-Vorfällen kritischer beäugt. Sportlich schmerzt es, dass der Guard fast ein Drittel der Saison zuschauen muss, im starken Westen kann das durchaus Konsequenzen haben, auch wenn Memphis in der Vergangenheit auch ohne Morant eine gute Figur machte.

Hier half aber vor allem Jones als starker Backup, der nun nicht mehr da ist. Smart ist zwar noch einmal eine andere Hausnummer, wird aber eigentlich eher auf dem Flügel gebraucht. Es ist also damit zu rechnen, dass die Grizzlies in der kommenden Saison einen kleinen Schritt zurück machen. Die Playoff-Teilnahme ist kein Spaziergang, stattdessen wird mit den vielen anderen Teams, die keine klaren Contender sind, um die Plätze kämpfen. Zwischen Platz vier und neun scheint alles möglich.

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MINNESOTA TIMBERWOLVES

Neuzugänge

  • Draft: Leonard Miller (#33)
  • Free Agency: Shake Milton (Sixers), Troy Brown Jr. (Lakers)

Abgänge

  • Free Agency: Taurean Prince (Lakers), Austin Rivers, Jaylen Nowell (beide Free Agents), Nathan Knight (New York Knicks)

Minnesota Timberwovles: Die wichtigsten Statistiken 2022/23

Bilanz Regular SeasonOffensiv-RatingDefensiv-RatingNet-Rating
42-40 (Platz 8 im Westen)113,3 (23.)113,1 (10.)0,2 (18.)
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Minnesota Timberwolves: Die Strategie der Offseason

Hier und da gab es ein paar Trade-Gerüchte um Karl-Anthony Towns, dazu wurde während der WM diskutiert, ob Anthony Edwards in Minnesota nicht etwas verschenkt sei. Das war es eigentlich schon mit der Offseason der Wolves, die im Gegensatz zum vergangenen Jahr sehr ruhig verlief - und das hat Gründe.

Trotz einer turbulenten Spielzeit mit vielen Verletzungen und Nebengeräuschen erreichten die Wolves zum zweiten Mal in Serie die Playoffs und hielten dabei trotz des 1-4 gegen Denver lange Zeit gut mit. Hier wurde noch einmal deutlich, dass Edwards die klare Nummer eins der Franchise ist, um ihn sollte die Mannschaft aufgebaut werden. Entsprechend wird der frühere Top-Pick ab 2024 für fünf Jahre das Maximum kassieren.

Ganz so einfach ist das aber nicht. Minnesota hat durch den Gobert-Trade viel (genauer gesagt: alles) in die Twin-Tower-Aufstellung mit Towns und dem Franzosen investiert, das wirkte in Jahr eins wenig harmonisch. Allerdings verpasste KAT auch große Teile der Saison, weswegen ein endgültiges Urteil noch nicht zu fällen ist. Fakt ist aber auch, dass gerade Gobert (31) noch nicht die Form gezeigt hat, die ihn in Utah zum besten Verteidiger der NBA machte.

Das ist aufgrund des großen Investments kein gutes Zeichen und könnte vor allem in der Zukunft problematisch werden. Die Wolves flirten schon jetzt mit der Luxussteuer, dazu möchte im kommenden Sommer auch Jaden McDaniels, der auf All-Defensive-Team-Niveau agierte, bezahlt werden. Zwar laufen die Deals von Conley und Anderson dann aus, beide waren aber vor allem im Saisonendspurt stabilisierende Faktoren.

So ruhig wie in dieser Offseason wird es nicht lange bleiben. Milton und Brown Jr. waren dennoch solide und vor allem kostengünstige Signings, auf der Gegenseite sollte man den Abgang von 3-and-D-Spezialist Taurean Prince nicht unterschätzen.

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Minnesota Timberwolves: Die Schwachstellen

Auf dem Papier ist das für die ersten acht Spieler erneut ein richtig starker Kader, es bleibt die Frage, ob es auch wirklich alles zusammenpasst. Das Towns-Gobert-Tandem wird erneut über Wohl und Übel der Franchise entscheiden, hierauf wird der Fokus der Öffentlichkeit liegen.

Nicht minder wichtig ist aber, wie gut die Second Unit ist. Rivers, Nowell und Prince waren hier Konstanten. Vor allem hinter Conley wird es schnell dünn, auch wenn Anderson wieder vornehmlich den Spielvortrag übernehmen wird. Milton ist eher ein Scorer, während Brown über seine Defense kommt. Trotz der angesprochenen Konstanz sieht es weiter wie ein zusammengewürfeltes Konstrukt aus. Coach Chris Finch hat noch jede Menge Arbeit vor sich.

Minnesota Timberwolves: Der Kader in der Übersicht (Gehälter in Mio. Dollar)

PGSGSFPFC
Mike Conley (24,4)Anthony Edwards (13,5)Jaden McDaniels (3,9)Karl-Anthony Towns (36)Rudy Gobert (41)
Nickeil Alexander-Walker (4,7)Shake Milton (5)Troy Brown Jr. (4)Kyle Anderson (9,2)Naz Reid (13)
Jordan McLaughlin (2,3)Wendell Moore (2,4)Josh Minott (1,7)Leonard Miller (1,8)-
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Minnesota Timberwolves: Der Hoffnungsträger

Gobert? Towns? Nein, Anthony Edwards hält die Schlüssel fest in der Hand, die WM unterstrich noch einmal seinen Star-Status. Der Ant-Man war auch gegen Denver nicht zu stoppen und dürfte schon kommende Saison einer der besten Two Guards der Liga sein. Sein Mix aus Explosivität, Shooting und Defense erinnert ein bisschen Dwyane Wade, auch wenn Edwards dieses Potenzial noch nie vollständig anzapfte.

Dennoch hat sich der 22-Jährige nun Jahr für Jahr gesteigert und hat auch in Sachen Spielverständnis Fortschritte gemacht. Der Fit mit den beiden Bigs ist nicht optimal, gegen Ende der Saison wurde es aber bereits besser. Edwards hat vor allem als Spielmacher noch Luft nach oben, dies sollte seine nächste Entwicklungsstufe sein. Denn als Scorer wird er bald an dem Punkt ankommen, wo er nach Belieben seine Spots aussuchen kann.

Minnesota Timberwolves: Das Fazit

Aufgrund der Ruhe in der Offseason wurde wenig über Minnesota gesprochen, zu Unrecht. Diese Mannschaft kann sich durchaus in der ersten Reihe hinter den Favoriten positionieren. Selbst in der völlig verkorksten Vorsaison wurden es am Ende 42 Siege. Finch ist ein guter Coach, Edwards ein waschechter Star und die beiden Bigs haben etwas zu beweisen.

Klar, es kann auch komplett in die Hose gehen (wie so oft in Minnesota), aber diese Mannschaft erscheint viel zu talentiert dafür, als das sie nicht Wege finden wird, genügend Spiele zu gewinnen. Die Playoffs sind noch einmal ein anderes Thema, doch Minnesota sollte auf jeden Fall zu nennen sein, wenn es um Kandidaten für den Heimvorteil in der ersten Playoff-Runde geht. Das Problem: An dieser Stelle könnten sechs, sieben Teams genannt werden.