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NBA: Los Angeles Lakers stolpern in Memphis - LeBron James' Triple-Double-Meilenstein reicht nicht

Von Philipp Jakob
Auch mit einem Triple-Double konnte LeBron James die nächste Pleite der Los Angeles Lakers nicht verhindern.
© getty

Nach dem Sieg gegen die Celtics unter der Woche haben die Los Angeles Lakers erneut einen Rückschlag einstecken müssen. Gegen dezimierte Memphis Grizzlies kassiert der eigentliche Favorit eine verdiente Niederlage. LeBron James erreicht den nächsten Meilenstein.

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Memphis Grizzlies (15-11) - Los Angeles Lakers (13-13) 108:95 (BOXSCORE)

Der 36-Jährige war mit Abstand der beste Lakers-Akteur in einem insgesamt enttäuschenden Auftritt der Traditionsfranchise. LeBron füllte mit 20 Punkten (7/15 FG, aber 1/6 Dreier), 11 Assists, 10 Rebounds, 4 Steals sowie 2 Blocks (bei 5 Turnover) den Statistikbogen, damit markierte er als erst fünfter Spieler überhaupt in der Geschichte der NBA das 100. Triple-Double seiner Karriere.

Zwar punktete noch Anthony Davis besser als James (22 und 8 Rebounds), doch ansonsten lief bei L.A. wenig zusammen. Die Lakers leisteten sich viel zu viele Ballverluste (22:13) und ließen sich auch in anderen, normalerweise von Einsatz geprägten Statistikkategorien wie Offensiv-Rebounds (14:7 Memphis und 17:1 Second Chance Points) die Butter vom Brot nehmen. Russell Westbrook beendete die Partie mit 9 Punkten (3/9 FG), 7 Assists, 6 Rebounds und 6 Turnover.

Lakers-Coach Frank Vogel beklagte im Anschluss den Schlendrian seines Teams und eine gewisse "Gleichgültigkeit". "Wir werden noch viele weitere enttäuschende Niederlagen erleben, wenn wir weiter so oft den Ball verlieren", schimpfte Vogel.

Auch bei James war die Stimmung entsprechend schlecht: "Ich hasse es, zu verlieren. Die Art, wie wir teilweise gespielt haben, frustriert mich." Davis sieht in den Lakers in der aktuellen Verfassung sogar keinen Titelanwärter. "Wir müssen wir Underdogs spielen", sagte der 28-Jährige. "So wie wir derzeit spielen, sind wir das wahrscheinlich auch. Jeder will die Lakers, LeBron und AD schlagen. Wir müssen diese Einstellung annehmen, in den nächsten Spielen physisch dagegenhalten und kämpfen."

Underdogs waren in dieser Partie eigentlich die Grizzlies, die in Person von Ja Morant (Knie) und Dillon Brooks (Corona-Protokoll) auf zwei Starter verzichten mussten. Dafür stimmte aber die Teamleistung, angeführt von Jaren Jackson Jr. (25) und Desmond Bane (23, 5/11 Dreier). Steven Adams überzeugte mit seiner Arbeit am Brett (4 Punkte und 13 Rebounds, 8 davon offensiv) und die Grizzlies-Bank steuerte 32 Punkte bei (LAL: 24).

Das heiße Händchen gehörte zunächst Bane, der die ersten 7 Grizzlies-Punkte markierte. Ansonsten hatte Memphis aber Probleme gegen die aktive Lakers-Defense. L.A. machte in Transition Druck, eine kleine Dunk-Show brachte die Gäste in Front, LeBron war überall zu finden. So erwischten die Lakers den besseren Start, später verschaffte Carmelo Anthony (7) den Lakers einen Puffer.

L.A. Lakers enttäuschen - Memphis macht den Sack zu

Die Führung nach dem ersten Viertel hätte aber höher ausfallen müssen, nachdem Westbrook zwei Freiwürfe vergab und Tyus Jones kurz vor dem Buzzer auf 25:29 verkürzte. Auch im Anschluss blieben die Hausherren dran und mehr noch, sie übernahmen dank der guten Bank sogar die Führung.

Die Lakers schossen sich immer und immer wieder mit fahrlässigen Ballverlusten (13:4 in Halbzeit eins) selbst ins Bein. Von den energiegeladenen Lakers aus dem ersten Viertel war kaum mehr etwas zu sehen, Memphis ging mit +8 in Front und immerhin mit 59:53 in die Halbzeitpause.

Die Energie war zum Start in die zweite Halbzeit bei den Gästen aus Hollywood aber wieder da. Mit einem schnellen 6:0-Lauf war die Partie wieder ausgeglichen, das Spiel der Lakers blieb aber fehlerbehaftet. Vor allem in den Minuten ohne LeBron hatte L.A. Probleme, das Momentum wechselte wieder auf die Seite der Grizzlies, die nach drei Vierteln mit 85:78 führten.

Die Grizzlies legten sofort nach, weitere Lakers-Ballverluste begünstigten einen 9:2-Start der Hausherren in den Schlussabschnitt zur ersten zweistelligen Führung des Abends überhaupt. Mitte des Durchgangs erhöhte Jackson Jr. von Downtown auf +16.

Einen Run konnte L.A. im Anschluss nicht mehr starten, die Offense agierte zu eindimensional mit zu wenig Bewegung. Auf einen viel zu kurzen, uninspirierten Pullup-Dreier von Westbrook antwortete Bane eineinhalb Minuten vor dem Ende mit dem Dagger von Downtown. Memphis feierte, die Lakers ließen die Köpfe hängen.

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