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NBA-Begriffe erklärt: Das bedeutet Free Agent, Salary Cap, Player Option und Co.

Von SPOX
Die Free Agency gehört zu den spannendsten Phasen in der NBA
© getty

Gerade in der Free Agency fallen in der NBA viele Fachbegriffe. Wir erklären die wichtigsten Begriffe rund um die Transferphase, Gehaltsobergrenze und Vertragsoptionen.

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Unrestricted Free Agent: Unrestricted Free Agent wird ein Spieler dann, wenn sein Vertrag ausläuft und es keine weiteren Optionen in seinem Vertrag gibt. Er kann dann frei über sein neues Team entscheiden.

Restricted Free Agent: Ist ein Spieler Restricted Free Agent, kann sein bisheriges Team jedes Angebot eines anderen Teams matchen, also mit dem Angebot der Konkurrenz mitgehen. Der Spieler muss in dem Fall bei seinem bisherigen Team bleiben.

Qualifying Offer: Die Qualifying Offer ist eine Option, die es dem Team ermöglicht, seinen Spieler zum Restricted Free Agent zu machen. Eine Qualifying Offer muss bis zum 30. Juni abgegeben werden. Verzichtet das Team darauf, wird der Spieler automatisch zum Unrestricted Free Agent.

Offer Sheet: Möchte ein Team einen Restricted Free Agent eines anderen Teams unter Vertrag nehmen, müssen sie dem Spieler ein Angebot (Offer Sheet) unterbreiten. Das bisherige Team hat nun sieben Tage Zeit, das Angebot zu matchen.

Player Option: Beinhaltet ein Vertrag eine Player Option, hat der Spieler die Möglichkeit, seinen Vertrag um eine weitere Saison zu verlängern. Zieht der Spieler diese Option nicht, wird er Unrestricted Free Agent.

Team Option: Gleiches gilt für die Team Option. Ist im Vertragswerk diese Option verankert, hat ein Team die Möglichkeit, den Vertrag eines Spielers um eine weitere Saison zu verlängern. Zieht das Team die Option nicht, wird der Spieler Unrestricted Free Agent.

Early Termination Option: Die Early Termination Option ist im Grunde das Gegenteil der Player Option. Sie erlaubt einem Spieler aus seinem Vertrag auszusteigen und Free Agent zu werden. Alle Optionen sind an Fristen gebunden.

Salary Cap: Der Salary Cap ist die Gehaltsobergrenze und legt fest, wieviel ein Team an Gehalt in einer Saison ausgeben darf. Allerdings ist diese Grenze nicht fest und durch viele Ausnahmeregeln dehnbar. Damit soll vor allem gesichert werden, dass Teams die Möglichkeit haben, mit ihren bisherigen Spielern zu verlängern, auch wenn sie dadurch den Salary Cap überschreiten. Die Gehaltsobergrenze für die Saison 2016/17 liegt bei ca. 94 Millionen Dollar.

Mid-Level Exception: Die Mid-Level Exception ermöglicht den Teams, die bereits den Salary Cap überschritten haben, sich aber noch nicht im Luxury-Tax-Bereich befinden, für 5,628 Millionen Dollar im ersten Vertragsjahr Spieler zu verpflichten. Dabei ist es egal, ob die Summe nur für einen Free Agent oder für mehrere genutzt wird. Der Vertrag darf höchstens vier Jahre Laufzeit haben.

Mini Mid-Level Exception: Für Teams, die bereits den Salary Cap überschritten haben und sich bereits im Luxury-Tax-bereich befinden, gibt es die Möglichkeit, mit einer Mini Mid-Level Exception (auch Taxplayer Mini Mid-Level Exception genannt) Spieler zu verpflichten. Die Summe beträgt für die kommende Saison 3,48 Millionen Dollar und kann entweder für einen Free Agent oder auch für mehrere Spieler verwendet werden. Der Vertrag darf höchstens drei Jahre Laufzeit haben. Ebenfalls Mini Mid-Level Exception (oder auch Room Exception) wird die Möglichkeit genannt, die Teams haben, die sich noch unter dem Salary Cap befinden. Sie können für 2,9 Millionen Dollar Free Agents verpflichten und ihnen einen Vertrag über maximal zwei Jahre anbieten.

Minimumvertrag: Teams, die über dem Salary Cap sind, können Spieler für das festgelegte Minimumgehalt verpflichten. Die Vertragslaufzeit ist auf höchstens zwei Jahre festgelegt, wobei sich das Gehalt im zweiten Jahr nach dem festgelegten Minimumgehalt in der zweiten Saison richtet. Das Minimumgehalt ist an die NBA-Erfahrung des Spielers gekoppelt. Ein ungedrafteter Rookie erhält demnach in der kommenden Saison 543.471 Dollar. Ein Veteran mit mindestens zehn Jahren NBA-Erfahrung bekommt 1,55 Millionen Dollar.

Larry Bird-Regel: Die Regel ist nach der Celtics-Legende benannt, da es Boston als erstem Team gestattet war, den Vertrag mit dem damaligen Superstar zu verlängern, obwohl das Team damit den Salary Cap überschritten hatte. Ein Free Agent kommt für diese Ausnahmeregel in Frage, wenn er mindestens drei Jahre in Folge für dasselbe Team gespielt hat, ohne entlassen worden zu sein oder das Team als Free Agent gewechselt zu haben. Wird der Spieler zu einem anderen Team getradet, bleiben seine Bird-Rechte erhalten. Die Vertragslänge darf fünf Jahre nicht überschreiten. Free Agents, die diese Möglichkeit haben, werden Bird Free Agents oder Qualifying Veteran Free Agents genannt.

Early-Bird-Regel: Die Early-Bird-Regel ist eine abgeschwächte Form der Larry-Bird-Regel und ermöglicht dem Team, dem Spieler bereits nach zwei Jahren im Team ohne Entlassung oder Wechsel als Free Agent, einen neuen Vertrag zu verbesserten Konditionen anzubieten. Der neue Vertrag muss eine Vertragslänge von mindestens zwei Jahren und höchstens vier Jahren beinhalten und muss entweder mit 175 Prozent des alten Lohns oder des NBA-Durchschnittslohns dotiert sein, je nachdem was höher ist. Die Early-Bird-Rechte verfallen, wenn ein Spieler zu einem anderen Team getradet wird. Allerdings besitzt der Spieler in dem Fall ein Vetorecht für den Trade. Diese Spieler werden Early Qualifying Free Agents genannt.

Luxury Tax: Dadurch, dass der Salary Cap weich ist, kann er durch unzählige Ausnahmen durchbrochen werden. Um dies aber dennoch einzugrenzen, führte die NBA die Luxury Tax ein. Eine komplizierte Formel legt fest, wie weit die Teams die Gehaltsobergrenze überschreiten dürfen, ohne die Luxussteuer zahlen zu müssen. Aktuell gilt ein Schlüssel, der die Steuer festlegt. Für die ersten fünf Millionen Dollar, die ein Team über der Grenze liegt, wird pro Dollar 2,50 Dollar an die NBA fällig. Bis 10 Millionen Dollar sind es 2,75 Dollar, bis 15 Millionen Dollar 3,50 Dollar und bis 20 Millionen Dollar 4,25 Dollar. Stichtag ist der Tag an dem das Team das letzte Regular-Season-Spiel der Saison absolvierte. Seit der Saison 2014/15 gilt es noch eine schärfere Abgabe, die Wiederholungstäter stärker bestraft. Die gezahlten Steuern werden unter den Teams verteilt, die keine Luxussteuer zahlen mussten bzw. als Rücklagen zurückgehalten.

Amnesty-Klausel: Die Amnesty-Klausel bot den Klubs die Möglichkeit, einen Spieler, dessen Vertrag vor Abschluss des neuen Tarifvertrags 2011 abgeschlossen wurde, zu entlassen. Das Gehalt musste weiter gezahlt werden, zählte aber nicht mehr für den Salary Cap. Alle Teams, die Platz unter ihrem Salary Cap hatten, konnetn dem entlassenen Spieler nun in einer Art "Versteigerung" ein Angebot machen. Das Team mit dem höchsten Gebot erhielt den Spieler. Das Geld, das ein Spieler bei seinem alten Klub verdient hätte, bekam er aber trotzdem. Wurde ein Spieler für einen Betrag X versteigert, musste der Ex-Klub für die Differenz zum ursprünglichen Gehalt aufkommen. Mittlerweile haben alle Teams von der Klausel Gebrauch gemacht.

Trade Exception: Eine Trade Exception entsteht, wenn ein Team einen Spieler tradet und der Spieler, der aufgenommen wird, ein geringeres Gehalt hat als der getradete Spieler. Das Team hat nun ein Jahr die Möglichkeit, in anderen Trades Spieler aufzunehmen, die ein höheres Gehalt als die abgegebenen Spieler haben. Allerdings darf die Differenz die Trade Exception nicht überschreiten.

Nicht-garantierte Verträge: Nicht alle Verträge in der NBA sind über die gesamte Summe oder Laufzeit garantiert. Oftmals haben die Teams die Möglichkeit, einen Spieler im letzten Vertragsjahr für einen Teil seines Gehalts aus dem Vertrag zu kaufen. Nur dieser Teil zählt dann für den Salary Cap. Der Spieler ist in dem Fall Unrestricted Free Agent.

10-Tages-Vertrag: Ein 10-Tages-Vertrag können Teams während der Saison einem Spieler bis zu zweimal geben. Der Kontrakt ist drei Spiele oder zehn Tage gültig, je nachdem was länger ist. Möchte das Team den Spieler nach dem zweiten Kurzzeitvertrag halten, müssen sie ihm einen Vertrag für den Rest der Saison geben. 10-Tages-Verträge können nicht vor dem 5. Januar unterzeichnet werden und dürfen nur bis zum 80. Saisonspiel bzw. bis zehn Tage vor Ende der Regular Season vergeben werden.

Sign-and-Trade: Ein Team kann den Vertrag mit einem Spieler verlängern, um ihn dann innerhalb von 48 Stunden zu einem anderen Team zu traden. Kommt innerhalb dieser Zeit kein Trade zustande, ist der Vertrag ungültig. Ein Sign-and-Trade-Vertrag muss mindestens drei Jahre lang sein. Bird-Rechte dürfen nicht übernommen werden. Ein Sign-and-Trade-Deal macht dann Sinn, wenn ohnehin klar ist, dass der Spieler nicht bei seinem Team bleiben will. So erhält das Team zumindest noch eine "Entschädigung" in Form von Spielern oder Draft Picks. Das aufnehmende Team kann gleichzeitig Platz unter dem Salary Cap schaffen.

Moratorium: Jedes Jahr am 1. Juli startet um Mitternacht die Free Agency. Ab da dürfen die Teams mit den Free Agents Kontakt aufnehmen und verhandeln. Allerdings dürfen die Verträge erst nach Ablauf des Moratoriums unterzeichnet werden. Zuvor checkt die NBA die Bilanzen und legt den Salary Cap für die kommende Saison fest. In diesem Jahr endet das Moratorium am 7. Juli.

Tarifvertrag (CBA): Die NBA (vertreten durch die Commissioner und die 30 Teambesitzer) und die Spielergewerkschaft der NBA handeln den Tarifvertrag (Collective Bargaining Agreement, kurz: CBA) aus. Dort werden alle Regeln zu Transfermodalitäten, dem Salary Cap, den Spielerverträgen usw. festgelegt.

Wer einen tieferen Blick in die Materie werfen möchte, kann sich auf folgender Seite informieren: http://www.cbafaq.com/salarycap.htm

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