Goldrausch in Lake Placid erwünscht

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Andre Lange hat sich für die WM in Lake Placid eine Goldfahrt als ehrgeiziges Ziel gesetzt
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Die deutschen Starter haben vor der Bob- und Skeleton-WM in Lake Placid mit einigen Problemen zu kämpfen, hoffen aber dennoch auf zahlreiche Podestplätze.

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Zickenkrieg und Materialprobleme statt ruhiger Vorbereitung auf einen erneuten Goldrausch: Die erfolgsverwöhnten deutschen Piloten gehen mit großen Sorgen in die heute beginnende Bob- und Skeleton-WM in Lake Placid.

Titelverteidigerin Sandra Kririasis hat sich mit ihrer Anschieberin Romy Logsch verkracht, Chef-Pilot Andre Lange baut trotz Problemen mit seinem Millionen-Bob auf die Rückkehr seiner Stamm-Crew.

"Die Jungs scharren mit den Hufen und sind heiß ohne Ende", sagt Lange. Der Olympiasieger aus Oberhof geht trotz völlig verpatzter Generalprobe (Plätze 7 und 12) optimistisch in die Rennen am Mount van Hoevenberg. Rückendeckung gibt es von Coach Carsten Embach: "Auf dieser Bahn, die keinen Fehler verzeiht, fühlt sich Andre pudelwohl."

Vierer läuft noch nicht

Allerdings müsse man die Materialprobleme in den Griff bekommen. Der kleine Schlitten läuft einigermaßen, der von der Kufen-Schmiede FES in Zusammenarbeit mit Christoph Langen entwickelte Vierer dagegen überhaupt nicht.

Ein kurzfristiger Wechsel auf einen Singer-Bob kommt im Gegensatz zum vergangenen Jahr nicht infrage. "Das kostet 100.000 Euro. Das kann man nicht wieder reinfahren", meint Langen.

Bei Langes erstem Start im Zweier am Samstag ist Top-Anschieber Kevin Kuske nach wochenlangem Sondertraining wieder dabei, er soll das entscheidende Zünglein an der Waage zwischen erfolgreicher Titelverteidigung und Frust sein.

"Ohne seine Stamm-Crew ist Andre kein Siegfahrer. Das war schon vor drei Jahren so. Mit Kevin kann es aber klappen", sagt der zweimalige Olympiasieger Langen.

Kiriasis soll Grundstein für erfolgreiche WM legen

Neben Lange geht im Zweier auch Thomas Florschütz aus Riesa als einer der Favoriten in den Eiskanal. Bereits vor dem ersten Auftritt der beiden Top-Piloten soll Kiriasis den Grundstein zu einer ähnlich erfolgreichen WM wie im vergangenen Jahr in Altenberg legen. Damals holte der Bob- und Schlittenverband fünf von sechs möglichen Goldmedaillen.

Für Kiriasis stellte sich lange Zeit die Frage nach der Anschieberin. Mit ihrer jahrelangen Gold-Partnerin Logsch hat sich die Olympiasiegerin vor zwei Wochen zerstritten, Logsch musste offiziell aus disziplinarischen Gründen abreisen.

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Beim vergangenen Weltcup erlitt Ersatz-Anschieberin Berit Wiacker eine Zerrung. Nun sollte es eigentlich mit Patricia Polifka, dem Ersatz des Ersatzes, zum vierten WM-Titel in Serie reichen.

Doch unmittelbar vor dem Start in den Wettbewerb meldete sich Wiacker doch noch fit, die Verletzung ist verheilt. Somit kann die erfolgreiche Zusammenarbeit, die Kiriasis in diesem Winter immerhin schon drei Weltcupsiege einbrachte, fortgesetzt werden.

Anja Huber will ihren Titel verteidigen

Die größten Gold-Hoffnungen ruhen in Lake Placid ausgerechnet auf den Skeletonis, die in diesem Weltcup-Winter aus ihrem jahrelangen Schattendasein fuhren.

Marion Trott aus Oberhof siegte in Park City und gewann fast schon sensationell den Gesamtweltcup. Zudem bringt der BSD in Anja Huber die Titelverteidigerin an den Start, die nach überstandener Ellbogenverletzung erneut Gold anpeilt.

Die Männer haben in Frank Rommel und Florian Grassl ebenfalls zwei heiße Eisen im Feuer. Rommel gewann diesen Winter bereits vier Rennen und verpasste den Gesamtweltcup nur, weil er zu Saisonbeginn fehlte.

"Er ist unser Durchstarter", sagt Chef-Trainer Raimund Bethge. Grassl will in Lake Placid keine Ausreden gelten lassen: "Wir wollen unsere bisherige Saisonleistung bestätigen."

Rodel-Ass David Möller im SPOX-Interview