Clijsters vermasselt Henin das Traum-Comeback

SID
Freude über den Triumph in Brisbane: Kim Clijsters
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Kim Clijsters hat das Turnier in Brisbane gewonnen und damit ihrer Landsfrau Justine Henin einen Turniersieg zum Comeback verwehrt. Im Finale siegte Clijsters 6:3, 4:6 und 7:6.

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In einem begeisternden Tenniskrimi hat Kim Clijsters das mit Spannung erwartete Duell der Rückkehrerinnen mit Justine Henin für sich entschieden und die australischen Fans in Entzücken versetzt.

Nach fast zweieinhalb Stunden voller hochklassiger Ballwechsel gewann Clijsters das belgische Finale des WTA-Turniers von Brisbane 6:3, 4:6, 7:6 (8:6) und wurde wie die Unterlegene mit Ovationen gefeiert.

Neun Tage vor Beginn der Australian Open in Melbourne schickten die alten Rivalinnen damit auch eine große Warnung an die Konkurrenz.

"Was für ein Match"

"Was für ein Match. Ich glaube, wir haben das Niveau für den Rest des Jahres ziemlich hochgeschraubt. Es ist Wahnsinn, ein Turnier so gewinnen", sagte die 26 Jahre alte Clijsters. Die ein Jahr ältere Henin blieb nach Außen zwar wie praktisch immer eher unbewegt, musste aber zugeben: "Dieses Turnier war ein Traum für mich. Mehr konnte ich bei meiner Rückkehr nicht erwarten."

Zwei Matchbälle hatte Henin beim 5:4 im Entscheidungssatz auf dem Schläger, ehe Clijsters diverse Klassebälle später ihrerseits die vierte Chance zum Matchgewinn und insgesamt 36. Titel ihrer Karriere nutzte.

Nach dem sensationellen Sieg bei den US Open im vergangenen September war es der zweite Titel nach dem Comeback für Clijsters.

Wie in New York jubelte das blondgelockte Töchterchen Jada auf der Tribüne mit ihrer erfolgreichen Mama.

Eindrucksvolles Comeback nach 18 Monaten

Henin meldete sich beim ersten Turnier 18 Monate nach ihrem Rücktritt trotz der Finalniederlage ebenfalls eindrucksvoll zurück.

Beide gelten nun als Titelanwärterinnen bei den am 18. Januar in Melbourne beginnenden Australian Open.

Ihre Teilnahme an der Generalprobe für das erste Grand-Slam-Turnier des Jahres musste Henin nach der Final-Niederlage jedoch absagen. Beim WTA-Turnier in der kommenden Woche in Sydney wird sie wegen einer Zerrung nicht antreten.

Am 14. Mai 2008 hatte Henin als Nummer eins der Weltrangliste aus persönlichen Gründen überraschend ihren Rücktritt erklärt.

Noch kein Erfolg in Wimbledon

Im September verkündete sie dann ihre Rückkehr für 2010 und zeigte gleich mal, dass sie nichts verlernt hat. Bislang hat sie sieben Grand-Slam-Trophäen gewonnen. Nur in Wimbledon fehlt ihr noch ein Erfolg.

Und schon in Brisbane spielte Henin auf, als wäre sie nie weg gewesen.

Mit der besten Rückhand im Frauentennis begeisterte sie wie in alten Zeiten die Zuschauer und schien erst ganz am Ende etwas unsicher.

"Ich weiß gar nicht mehr, wie man sowas macht", sagte die 1,67m kleine Belgierin als sie nach dem Match zur Dankesrede ans Mikrofon trat. Es sei aber toll, zurück zu sein.

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