Haas und Kohli weiter - Drama um Lisicki

SID
Sabine Lisicki knickte beim letzten Ballwechsel um und musste im Rollstuhl vom Platz gebracht werden
© Imago

Kristina Barrois hat in New York lange Zeit an einer Sensation geschnuppert, dann fehlte ihr aber der lange Atem. Auch Sabine Lisicki ist draußen. Die 19-Jährige verletzte sich zudem schwer. Tommy Haas und Philipp Kohlschreiber machten es besser. Bei den Damen schieden die Mitfavoritinnen Jelena Dementjewa und Jelena Jankovic aus.

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Kristina Barrois hat bei den US Open in New York eine Sensation knapp verpasst. Trotz harter Gegenwehr verlor die 27-Jährige aus Stuttgart 7:6 (7:5), 2:6, 3:6 gegen die Weltranglistenerste Dinara Safina aus Russland.

"Das war eine große Chance, ich war so nah dran. Das ist sehr ärgerlich und frustrierend", sagte Barrois, die im dritten Satz 2:0 geführt hatte. "Klar denkt man während des Spiels, dass man sie packen kann. Aber am Ende hat Safina gezeigt, dass sie zu Recht die Nummer eins ist."

Damit muss Barrois weiter auf ihren ersten Drittrunden-Einzug bei einem Grand-Slam-Turnier warten. Die Fedcup-Spielerin zeigte im Louis-Armstrong-Stadium eine beeindruckende Leistung, profitierte aber auch von den vielen Fehlern Safinas.

Ein Doppelfehler zum Schluss

Die Vorentscheidung fiel, als Barrois im dritten Satz ein Break zum 3:4 hinnehmen musste. Mit einem Doppelfehler nach 2:13 Stunden beendete sie das Match.

Erst einmal in der Geschichte der US Open hat die topgesetzte Spielerin nicht die dritte Runde erreicht. Im vergangenen Jahr war die damalige Weltranglistenerste Ana Ivanovic (Serbien) vorzeitig gescheitert.

Drama um Lisicki

Auch Sabine Lisicki ist ausgeschieden. Die an Nummer 23 gesetzte Deutsche unterlag der Australierin Anastasia Rodionova mit 3:6, 6:3, 5:7. Lisicki unterliefen 46 Unforced Errors.

Zu allem Überfluss knickte die 19-Jährige beim letzten Ballwechsel um und musste mit dem Rollstuhl vom Platz gefahren werden. Zunächst wurde ein Bänderriss vermutet, nun gab es aber Entwarnung.

"Ich bin natürlich enttäuscht. Aber ich bin eine Kämferin und werde hart dafür arbeiten, so schnell wie möglich auf den Platz zurückzukehren. Die Röntgenaufnahmen haben nichts Ernstes gezeigt, der Knöchel ist nur verstaucht. Um sicher zu gehen, werden wir aber noch eine Kernspintomographie machen lassen. Danach werde ich mit meinem Team beraten, wie es weitergeht", sagte Lisicki am Donnerstagabend nach einer Untersuchung im Krankenhaus.

Das Problem mit dem Aufschlag

Lisicki verließ ihr geliebtes New York nach einer grandiosen Saison reichlich geknickt und mit einigen Fragezeichen im Gepäck. Nach Flushing Meadows, wo sie erstmals bei einem Grand-Slam-Turnier gesetzt war, reiste die Weltranglisten-25. bereits mit einer großen Hypothek an.

Wegen einer Schulterverletzung hatte Lisicki nach einer knapp dreiwöchigen Pause ihren Aufschlag umstellen müssen: "Das war schon eine Behinderung. Ich hatte überhaupt kein Gefühl, der ganze Rhythmus war verändert."

Wie lange Lisicki beim Aufschlag noch auf Plan B zurückgreifen muss, wollte sie nicht sagen. Die Ursache des Problems sei "aus dem Weg geschafft", irgendwann wolle sie wieder zu ihrem "gewohnten Aufschlag zurückkommen". Allerdings ist bei Tennisspielern die Schulter sozusagen die Achillesferse. Die frühere Weltranglistenerste Maria Scharapowa (Russland) musste mit Schulterproblemen neun Monaten pausieren, auch Tommy Haas kann ein Lied davon singen.

Haas steht in Runde drei

Haas erreichte im Gegensatz zu Lisicki die dritte Runde. Der 31-Jährige bezwang Robert Kendrick (USA) in 2:24 Stunden mit 6:4, 6:4, 7:6 (7:3).

Der an Position 20 gesetzte Haas trifft nun auf den Weltranglisten-Zehnten Fernando Verdasco (Spanien), der sich mit 6:3, 6:0, 6:3 gegen Florent Serra aus Frankreich durchsetzte.

"Da muss ich mir noch einiges einfallen lassen. Fernando ist sein sehr guter Spieler, der sich zuletzt enorm verbessert hat", sagte Haas.

Drei Mal im Viertelfinale

Haas, der bereits zum 13. Mal in Flushing Meadows an den Start geht, zeigte eine solide Leistung.

Der Wimbledon-Halbfinalist hatte in New York seit 2004 dreimal die Runde der letzten Acht erreicht. Im vergangenen Jahr war er allerdings in der zweiten Runde ausgeschieden.

Kohlschreiber besiegt Inder

Ebenfalls weiter ist Philipp Kohlschreiber. Der 25-Jährige aus Augsburg besiegte den Inder Somdev Devvarman mit 6:3, 6:4, 0:6, 6:2.

Am Samstag trifft Kohlschreiber auf den an Nummer 15 gesetzten Tschechen Radek Stepanek. In Flushing Meadows war der Weltranglisten-25. Kohlschreiber bislang noch nie über die dritte Runde hinausgekommen.

Favoritin Dementjewa ist raus

Mit Jelena Dementjewa ist die erste Mitfavoritin bei den US Open ausgeschieden. Die Russin verlor in drei Sätzen gegen die US-Amerikanerin Melanie Oudin.

Nach 165 Minuten und hartem Kampf musste sich die an Nummer vier gesetzte Dementjewa der in der Weltrangliste nur auf Platz 67 Oudin geschlagen geben.

Frühes Aus für Jankovic

Bereits in Wimbledon hatte die neue amerikanische Hoffnungsträgerin mit ihrem Achtelfinal-Einzug für Aufsehen gesorgt. Dort hatte sie die frühere Weltranglistenerste Jelena Jankovic aus Serbien bezwungen.

Jankovic kam auch in New York nicht weit. Die an Nummer fünf gesetzte Serbin unterlag der völlig unbekannten Kasachin Yaroslawa Shvedowa mit 3:6, 7:6 (7:4), 6:7 (6:8).

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