Spanische Justiz strapaziert Geduld der WADA

SID
WADA-Präsident John Fahey ärgert sich über die spanische Justiz
© Getty

Die schleppende Aufklärung der "Operacion Puerto" sorgt bei der WADA für Unmut: "Wir sind frustriert, weil die Mühlen der Justiz so langsam laufen", sagte Präsident John Fahey.

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Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) ist wegen der Operacion Puerto auf Konfrontation zur spanischen Justiz gegangen.

"Die WADA ist sehr frustriert, weil die Mühlen der Justiz in Spanien so langsam laufen", sagte WADA-Präsident John Fahey und ergänzte: "Beweise, die im Prozess nicht verwendet werden, können den Sportinstitutionen zur Verfügung gestellt werden, um Dopingvergehen zu ahnden."

Justiz verweigert Akteneinsicht

Die spanische Justiz verweigert der WADA und dem spanischen Radsport-Verband (RFEC) aber vehement die Akteneinsicht. Frühestens nach Ende des Prozesses könnten die Unterlagen eingesehen werden. Dies dürfte nach spanischen Medienberichten aber nicht vor 2011 geschehen.

Großes Interesse an einer Aufklärung des Skandals besteht in Spanien ohnehin nicht. Bereits zweimal hatte Untersuchungsrichter Antonio Serrano wegen nicht ausreichender Anhaltspunkte den Prozess eingestellt.

Im Januar dieses Jahres ordnete ein Gericht die Wiederaufnahme an. Daraufhin wurde Anklage gegen die Ärzte Fuentes, dessen Ehefrau Yolanda, Jose Luis Merino Batres und Alfredo Cordova sowie die Sportdirektoren Manolo Saiz, Vicente Belda, Alberto Leon und Jose Ignacio Labarta erhoben.

Mehr als 200 Blutbeutel beim Doping-Arzt beschlagnahmt

Bei der Operacion Puerto der spanischen Polizei im Zuge der Dopingbekämpfung waren 2006 mehr als 200 Blutbeutel bei Fuentes und Batres beschlagnahmt worden.

Wenigstens 50 Radprofis, darunter der zurückgetretene Jan Ullrich, der Ansbacher Jörg Jaksche und Ex-Girosieger Ivan Basso (Italien) wurden in den Akten erwähnt. Während Basso und Jaksche geständig waren, bestreitet Ullrich weiter alle Vorwürfe, obwohl gefundene Blutbeutel ihm zweifelsfrei zugeschrieben werden konnten.

Auch Vuelta-Sieger Alejandro Valverde gilt als mutmaßlicher Fuentes-Kunde. Das Nationale Olympische Komitee von Italien (CONI) hatte mittels eines DNA-Abgleichs Blutbeutel aus dem Bestand von Fuentes dem Spanier zugeordnet und daraufhin für zwei Jahre für Rennen in Italien gesperrt. Valverde kämpft vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS gegen das Strafmaß an.

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