Harting schlägt Anti-Doping-Fonds vor

SID
Robert Harting hat einen Anti-Doping-Fonds vorgeschlagen
© getty

Diskus-Olympiasieger Robert Harting hat sich nach den schweren Anschuldigungen gegen russische Sportler für einen weltweiten Anti-Doping-Fonds durch das IOC und die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA ausgesprochen.

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"In den Fonds zahlen alle Länder ein. Dadurch kann keine Nation mehr sagen, dass das Geld für Doping-Tests fehle", sagte der 30-Jährige im Interview mit der "Sport Bild".

Der Fonds müsse zudem mit der Auflage verbunden sein, dass alle Länder, die an Olympischen Spielen teilnehmen wollen, sich zur Teilnahme am Fonds verpflichten müssten. "Fünf, sechs Länder bilden einen Ring: Die Doping-Kontrolleure dieser Nationen bekommen in den anderen Ländern Diplomatenstatus und können dort einreisen, ohne dass es Probleme gibt oder sich jemand per Visa ankündigen muss", sagte Harting weiter.

"Verlieren fünf Athleten-Jahre"

Gleichzeitig verdeutlichte der derzeit am Kreuzband verletzte Welt- und Europameister, wie sehr deutsche Sportler unter der Dopingproblematik litten. "Wir ruinieren hier unseren Körper mit dem größten Verschleiß im Training und sind dabei sauber. Dabei verlieren wir bestimmt fünf Athleten-Jahre, während sich die anderen zu Hybrid-Wesen spritzen und durch Doping länger leistungsfähig bleiben", sagte Harting.

Zudem gingen den Sportlern durch Niederlagen gegen Doper oder erst nachträglich zuerkannte Erfolge Sponsoren verloren.

Seiner Ansicht nach habe auch der Weltverband IAAF seine Glaubwürdigkeit verspielt. "Wenn es nach mir geht, könnten in der IAAF alle zurücktreten. Dort vertraue ich gar keinem mehr", sagte der Berliner: "Die ganzen geldintensiven Disziplinen in der Leichtathletik sind mit Doping verseucht."

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