Eintracht Frankfurt nach dem Spiel bei SSC Neapel: Alle News und Entwicklungen zu den Ausschreitungen

Von SID/SPOX
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Eintracht Frankfurt ist aus der Champions League ausgeschieden. Was vor Ort und rund um das Spiel so los war? Alle Entwicklungen könnt Ihr hier nachlesen.

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Eintracht Frankfurt hatte auch im Rückspiel keine Chance. Hier geht's zum Spielbericht.

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Eintracht Frankfurt: Neapels Polizei zieht Bilanz

Donnerstag, 11.45 Uhr: Frankfurts Vorstandsmitglied Philipp Reschke hat die Ausschreitungen verurteilt. "Wir bedauern die Vorfälle außerordentlich, die sich hier ereignet haben. Diese Gewalt ist durch absolut Nichts zu rechtfertigen. Wir mögen sie vielleicht alle befürchtet haben, aber sie ist und bleibt nicht hinnehmbar", sagte Reschke. Die Gewalt "schadet dem Fußball, sie schadet Eintracht Frankfurt und sie schadet unseren Bemühungen, uns für die Rechte aller Fans, die hier gerne ein Fußballspiel ohne Repressionen und Erlasse im Stadion gesehen hätten, einzusetzen", sagte Reschke weiter.

Die Polizei habe der SGE gegenüber bestätigt, dass der Angriff in der Stadt von Napoli-Fans ausging. "Aber auch das rechtfertigt nicht, was sich danach auf beiden Seiten an Gewaltpotenzial entlud", sagte Reschke. Reschke kritisierte zudem die italienischen Sicherheitsbehörden, die mit dem Ticketverbot für Eintracht-Fans zur Eskalation beigetragen hätten. "Alles war vorbereitet und organisiert, vom Fan-Meeting-Point, über die Transporte etc. Diese Ordnung wurde gegen Improvisation und Chaos eingetauscht.Das rechtfertigt nichts, aber es gehört mit zur Geschichte."

Donnerstag, 11.31 Uhr: Acht Fans sind nach den Ausschreitungen festgenommen worden, davon drei Fans von Frankfurt. Dies geht aus einer Bilanz von Neapels Polizeichef Alessandro Giuliano hervor. Demnach seien bei den Krawallen sechs Polizisten verletzt worden. 470 Eintracht-Fans seien in die Polizeizentrale zur Identifizierung gebracht worden. 120 von ihnen hätten Italien inzwischen verlassen. Weitere 350 deutsche Fans befinden sich laut Polizei noch in der Dienststelle der Stadt Salerno südlich von Rom. Die Ermittlungen um die Krawalle laufen auf Hochtouren.

Donnerstag, 8.25 Uhr: Nach den schweren Ausschreitungen hat die italienische Regierung harte Strafen gefordert. "Ich hoffe, dass diese Verbrecher vor Gericht gestellt werden", sagte der italienische Vizepremier- und Außenminister Antonio Tajani. Seine Solidarität gelte "den Polizeikräften und der Stadt Neapel angesichts dieser schwerwiegenden Gewalt".

Die rechte Regierungspartei Lega um Matteo Salvini richtete auch Forderungen an die deutsche Regierung. Diese solle "für den Schaden aufkommen", hieß es: "Das Innenministerium hatte Recht, als es ein Transferverbot für diese Hooligans gefordert hat."

Der Bürgermeister von Neapel, Gaetano Manfredi, telefonierte mit Innenminister Patteo Piantedosi, der von mehreren Parteien aufgerufen wurde, über die Vorfälle zu berichten. Der Präfekt Neapels, Claudio Palomba, plant am Donnerstagvormittag eine Sitzung, um die Hintergründe der Gewalt in der Stadt zu prüfen.

Donnerstag, 6 Uhr: In der Nacht ist es in Neapel erneut zu Ausschreitungen gekommen. Laut italienischen Medienberichten sollen sich vermummte Anhänger der SSC Neapel rund um das Hotel der deutschen Fans Auseinandersetzungen mit der Polizei geliefert haben. Demnach zündeten die italienischen Anhänger unter anderem Pyrotechnik, die Sicherheitskräfte setzten Tränengas ein.

Die Polizei sicherte die Unterkunft der SGE-Anhänger, die sich nur rund 100 Meter entfernt vom Hotel der Mannschaft befindet. Wie die Zeitung Corriere dello Sport berichtet, bereiteten die Sicherheitskräfte zudem die Abreise der deutschen Fans vor, die bei Tagesanbruch stattfinden soll. Auch ein Polizei-Hubschrauber kreiste in der Nacht über der Stadt.

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Mittwoch, 23.45 Uhr: Sebastian Rode hat sich in der Mixed Zone deutlich zum Fanausschluss positioniert. "Insgesamt ist es sehr unglücklich, was rund um dieses ganze Spiel passiert ist und was Neapel daraus gemacht hat", sagte der Mittelfeldspieler: "Sie haben sich selbst keinen Gefallen getan damit, unsere Fans auszusperren." Dass die SGE-Fans nicht dabei waren, habe man sehr deutlich gespürt. Beispielhaft verwies er auf das Champions-League-Spiel in Lissabon, als der Support in der ersten Halbzeit aus Protest gegen das knappe Auswärtskartenkontingent mäßig war. In der zweiten Halbzeit habe das Team mit voller Unterstützung deutlich besser gespielt. "So ist es heute auch sehr ärgerlich, aber es hätte uns auch nicht weitergebracht", erklärte Rode mit Blick auf die deutliche Niederlage. Auch Teamkollege Djibril Sow empfand "das Geplänkel vor dem Spiel" als "Kindergarten".

Mittwoch, 23.30 Uhr: Während der gesamten Partie sind keine Fans von Eintracht Frankfurt im Stadion in irgendeiner Form auffällig geworden.

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Eintracht Frankfurt: Nancy Faeser reagiert

Mittwoch, 21.30 Uhr: Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat die schweren Ausschreitungen im Vorfeld des Achtelfinal-Rückspiels von Eintracht Frankfurt in der Champions League bei der SSC Neapel mit deutlichen Worten kritisiert.

"Diese Gewalt heute Abend ist aufs Schärfste zu verurteilen. Gewalttäter und Chaoten machen den Sport kaputt", schrieb Faeser, die als Ministerin auch für den Sport zuständig ist, bei Twitter und postete einen Bericht über die Krawalle in der Innenstadt Neapels.

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Eintracht Frankfurt: Bürgermeister von Neapel meldet sich zu Wort

Mittwoch, 21 Uhr: Auch Neapels Bürgermeister Gaetano Manfredi hat auf die Krawalle reagiert. "Die Szenen der Verwüstung im historischen Stadtzentrum sind inakzeptabel", sagte er wenige Stunden nach den regelrechten Straßenschlachten in seiner Stadt: "Wir verurteilen auf das Schärfste die unsäglichen Taten derjenigen, die diese Gewalttaten begangen haben, woher sie auch immer kamen."

Demnach hätten es Neapel und die Einwohner nicht verdient, diesen "schweren materiellen, moralischen und Image-Schaden zu erleiden, den dieser Wahnsinn verursacht hat".

Nun wolle sich Gaetano Manfredi mit dem deutschen Botschafter Viktor Elbling treffen, um gemeinsam die Gewalttaten anzuprangern und die starken Bindungen zwischen Neapel und Deutschland zu bekräftigen".

Der Abgeordnete Francesco Emilio Borrelli erklärte zudem: "Was sich in den vergangenen Stunden abgespielt hat, als eine Stadt von ein paar hundert deutschen Fans belagert wurde, ist unvorstellbar und inakzeptabel. Die Neapolitaner sind gezwungen zu fliehen, in ihren Häusern eingeschlossen zu bleiben und sich nicht frei bewegen zu können." Er forderte den italienischen Innenminister Matteo Piantedosi deshalb auf, der Kammer Bericht zu erstatten.

Im Gegensatz zu Reschke ist er der Meinung, dass die Krawalle von "den etwa 250 Fans von Eintracht Frankfurt vorausgesagt wurden", sagte Borrelli und ergänzte: "Warum wurde diese Schande nicht verhindert?"

Und weiter: "Wie war es möglich, dass man so unvorbereitet erwischt wurde? Aus welchem Grund durften deutsche Fans die Stadt Neapel mit nicht genehmigten Aufmärschen blockieren?"

Eintracht Frankfurt: SGE-Vorstand gibt Statement ab

Mittwoch, 20.30 Uhr: Vorstand Philipp Reschke von Eintracht Frankfurt hat kurz vor dem Anpfiff des Achtelfinal-Rückspiels der Champions League bei der SSC Neapel die schweren Krawalle im Vorfeld eingeordnet. Seinen Informationen zufolge seien die Auseinandersetzungen von heimischen Fans ausgegangen. Hier geht's zur News.

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Eintracht Frankfurt: SEG-Fans liefern sich Straßenschlachten mit der Polizei

Mittwoch, 17.30 Uhr: Jetzt erreichen uns auch die ersten richtig hässlichen Szenen. Vor dem Achtelfinal-Rückspiel der Champions League von Eintracht Frankfurt in Neapel ist es zu schweren Ausschreitungen gekommen. Laut italienischen Medienberichten sollen sich deutsche Fans am Mittwochnachmittag im Zentrum der Stadt heftige Auseinandersetzungen mit der Polizei geliefert haben.

Dabei seien durch Frankfurter Fans unter anderem Autos in Brand gesetzt, darunter auch ein Polizeiwagen, Lokale in der Umgebung beschädigt sowie Tische, Stühle und Schaufenster von Bars und Restaurants zerstört worden, berichtet die italienische Zeitung Corriere dello Sport. Die Vorfälle ereigneten sich demnach rund um die Piazza del Gesu. Über dem Platz kreiste ein Helikopter.

Laut italienischen Nachrichtenagenturen sollten die Eintracht-Fans nach einem Marsch durch die Stadt mit Bussen zurück zu ihrem Hotel gebracht werden. Nachdem sich die Fans jedoch weigerten, hätten "mehrere Dutzend" vermummte Personen die Einsatzkräfte angegriffen.

Neapels Bürgermeister verurteilte am Mittwoch die Geschehnisse aus der Nacht und rief zu einem friedvollen Umgang auf. Er hoffe, dass es in der Stadt zu keinen Schäden komme und der Tag zu einem Fest im Namen der italienisch-deutschen Freundschaft werde. Auch Napoli-Kapitän Giovanni Di Lorenzo forderte, "Provokationen zu vermeiden".

Die unfassbaren Ausmaße der Krawalle könnt Ihr hier sehen.

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Eintracht muss 63.000 Euro blechen

Mittwoch, 14.47 Uhr: Eintracht Frankfurt muss wegen diverser Fanvergehen 63.000 Strafe zahlen. Dies entschied das Sportgericht des DFB nach Vorfällen beim Auswärtsspiel bei Mainz 05 am 13. November 2022. Vor dem Beginn des Spiels, das 1:1 ausging, hatte ein Teil der Frankfurter Anhänger versucht, die Einlasskontrollstelle des Gästeblocks zu stürmen. Durch das teilweise gewaltsame Vorgehen wurden zwei Ordner verletzt. Zudem wurde mehrmals Pyrotechnik gezündet. Der Klub kann einen Teil der Strafe für sicherheitstechnische oder gewaltpräventive Maßnahmen einsetzen und stimmte dem Urteil zu.

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Eintracht Frankfurt: Fans in Neapel mit Pyrotechnik beschossen

Mittwoch, 14.20 Uhr: Gestern Abend kam es in Neapel zu einem ersten Zwischenfall. Die Busse mit den SGE-Fans wurden auf dem Weg zum Hotel mit Pyrotechnik beschossen und mit weiteren Gegenständen beworfen. Bei den Angreifern handelte es sich laut italienischen Medienberichten um Neapel-Anhänger, verletzt wurde demnach niemand.

Laut Corriere dello Sport seien seit Dienstag 500 deutsche Fans kontrolliert worden, zudem wird das Hotel, in dem die Eintracht-Ultras untergebracht sind, streng von der Polizei bewacht. Am Flughafen Capodichino wird demnach vor dem Spiel am Mittwoch (21.00 Uhr) bei der SSC Neapel zudem ein Charterflug mit 180 Passagieren aus Frankfurt erwartet. Der HR berichtete zudem unter Berufung auf Augenzeugen von "größeren Gruppen von Napoli-Anhängern", die "teilweise bewaffnet" in der Stadt unterwegs gewesen seien.

Neapels Bürgermeister verurteilte am Mittwoch die Geschehnisse aus der Nacht und rief zu einem friedvollen Umgang auf. Er hoffe, dass es in der Stadt zu keinen Schäden komme und der Tag zu einem Fest im Namen der italienisch-deutschen Freundschaft werde. Auch Napoli-Kapitän Giovanni Di Lorenzo forderte, "Provokationen zu vermeiden".

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Eintracht Frankfurt: Platz mit SGE-Fans umstellt

Mittwoch, 13.39 Uhr: SPOX-Redakteur Nino Duit treibt sich bereits auf den Straßen von Neapel herum und gibt erste Meldungen in die Redaktion nach München durch. Rund 300 Fans von Eintracht Frankfurt haben sich auf der Piazza Trieste e Trento, unweit von ihrem Hotel am Meer, formiert und haben sich von dort aus auf den Weg zur Piazza del Gesu Nuovo gemacht. Die Polizei ist den Frankfurtern hektisch hinterhergeeilt. Die SGE-Fans sitzen nun auf dem Platz, bisher ist alles friedlich. Allerdings kreist darüber ein Polizeihubschrauber, der Platz ist umstellt. Drumherum sind ungefähr 15 Mannschaftswagen postiert.

Hier geht es zum Video zum Geschehen in Neapel

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Eintracht Frankfurt verzichtet auf Abendessen mit Napoli-Spitze

Mittwoch, 13.10 Uhr: Als Reaktion auf das Fanverbot hat Eintracht Frankfurt gestern auf das übliche Abendessen am Abend vor einem Champions-League-Duell verzichtet. Vorstandssprecher Axel Hellmann, Finanzvorstand Oliver Frankenbach, Aufsichtsratschef Philip Holzer und Präsident Peter Fischer sind erst gar nicht nach Italien gereist. Von der Vereinsspitze ist nur eine kleine Delegation vor Ort.

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Eintracht Frankfurt: Finanzielle Situation deutlich verbessert

Mittwoch, 12 Uhr: Die Eintracht hat heute Abend nur Außenseiterchancen auf das Viertelfinale. Dennoch war die Champions-League-Saison auch so ein enormer finanzieller Erfolg: Laut Sport Bild konnte die SGE bisher 30 Millionen Euro Einnahmen durch Prämien und TV-Gelder eingenommen, dazu kommt die Startprämie von 15,64 Millionen Euro - und die Einnahmen aus den vier Heimspielen, die sich auf knapp acht Millionen Euro belaufen sollen.

Außerdem sollen die Einnahmen aus Marketing und Merchandising zwölf Millionen Euro über der vor der Saison getätigten Prognose liegen. Lange Rede, kurzer Sinn: Wenn man der Bild glauben schenken darf, liegen auf dem Festgeldkonto mittlerweile wieder fast 30 Millionen Euro.

Heißt: Begehrte Spieler wie Randal Kolo Muani muss die Eintracht nicht verkaufen, wenn sie nicht will.

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Eintracht Frankfurt: Hunderte Fans in Neapel gelandet

Mittwoch, 10 Uhr: Es sind tatsächlich Eintracht-Fans ins Neapel. Um 21.18 Uhr Ortszeit sind rund mehrere hundert mutmaßliche Ultras per Bus und Bahn in der italienischen Stadt angekommen.

Aufgrund der Präfektur Neapels werden die SGE-Anhänger zwar keinen Einlass ins Estadio Diego Armando Maradona erhalten, dennoch wollen sie ihre Mannschaft aus nächstmöglicher Nähe anfeuern.

Wie mehrere Medien berichten, sollen am Dienstagabend unter anderem bis zu 400 Ultras der Hessen am Hauptbahnhof der Stadt angekommen und in Polizei-Begleitung zu ihrem Hotel gebracht worden sein.

Laut Corriere dello Sport seien seit Dienstag 500 deutsche Fans kontrolliert worden, am Flughafen Capodichino wird demnach vor dem Spiel am Mittwoch (21.00 Uhr) bei der SSC Neapel zudem ein Charterflug mit 180 Passagieren aus Frankfurt erwartet. Der HR berichtete zudem unter Berufung auf Augenzeugen von "größeren Gruppen von Napoli-Anhängern", die "teilweise bewaffnet" in der Stadt unterwegs gewesen seien.

Ausschreitungen gab es noch keine. Das muss allerdings nicht so bleiben. Auch Anhänger von Atalanta Bergamo - der Klub pflegt eine Fanfreundschaft zur Eintracht - sind vor Ort.

Eintracht Frankurt: Spalletti verteidigt Behörden

Dienstag, 19.29 Uhr: Auch Napoli-Trainer Luciano Spalletti äußerte sich auf der Pressekonferenz zu Wort. Dabei unterstützte er die Entscheidung der Behörden, keine SGE-Fans zuzulassen.

"Der Erlass wurde getätigt, wegen den Vorfällen vom letzten Mal (im Hinspiel). Die Sicherheit für unsere Fans war nicht gegeben. Sie haben unangenehme Situationen erlebt. Wenn es Sorgen gibt, dass etwas geschehen kann, muss man den Behörden vertrauen. Sie machen die Entscheidungen. Wir müssen dem folgen. Das haben nicht wir als Klub entschieden", sagte Spalletti.

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Eintracht Frankurt: Oliver Glasner sieht keinen Nachteil

Dienstag, 18.23 Uhr: Frankfurts Trainer Oliver Glasner glaub, dass der Ausschluss der Fans "keinen" Einfluss auf die Performance seine Mannschaft nehmen wird. "Wir wissen, dass viele nicht körperlich anwesend sind, sondern uns mit positiver Energie unterstützen", sagte er auf der Pressekonferenz am Dienstag: "Wir lassen uns davon nicht beeinflussen."

Zu den Aussagen von UEFA-Präsident Alexander Ceferin, der den Fan-Ausschluss verurteilt hat, wollte Glasner "gar nichts sagen. Aus Sportpolitik halte ich mich raus."

Die Eintracht muss am Mittwoch ein 0:2 aus dem Hinspiel aufholen.

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Eintracht Frankurt: Ceferin reagiert mit Unverständnis auf Ausschluss

Dienstag, 17.50 Uhr: UEFA-Präsident Aleksander Ceferin hat mit großem Unverständnis auf den Ausschluss der Fans des Bundesligisten Eintracht Frankfurt für das Champions-League-Spiel bei der SSC Neapel reagiert. "Es geht nicht, dass die italienischen Behörden entscheiden, dass deutsche Fans nicht zugelassen sind", sagte Ceferin im ZDF-Interview und fügte an: "Die Entscheidung der Behörden ist absolut nicht korrekt."

Der Slowene kündigte zudem an, dass sich so etwas künftig nicht wiederholen soll. "Wir müssen dringend etwas dagegen tun. Wir werden die Regeln ändern", sagte Ceferin.

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Eintracht Frankurt: Vorstand warnt SGE-Fans

Dienstag, 16.25 Uhr: Offiziell werden keine Fans aus Frankfurt im Stadio Diego Armando Maradona sein. Dennoch ist davon auszugehen, dass sich einige Eintracht-Fänger das womöglich letzte Champions-League-Spiel der Saison nicht durch die Finger gehen lassen. Vor einer Anreise warnte Vorstand Philipp Reschke nun aber ausdrücklich.

"Es wird dort eine Atmosphäre herrschen, in der Ausschau nach Frankfurt-Fans gehalten wird. Wir erwarten eine angespannte Situation in der Stadt", sagte er und betonte: "Ich kann jedem nur raten, da nicht hinzufahren. Jeder, der da ist, sollte definitiv nicht auffallen oder provozieren."

Durch die Entwicklungen in den vergangenen Tagen hat sich die Stimmung weiter aufgeheizt, so Reschke: "Die Lage ist durch das Hin und Her in den vergangenen Tagen mit Sicherheit nicht besser geworden."

Schon kurz nach der Auslosung hatte ein Mitglied der neapolitanischen Ultra-Gruppe "Sud 1999" eine Warnung an die Eintracht-Fans ausgesprochen. Gegenüber dem Fußballmagazin 11 Freunde riet er, mit möglichst wenigen Fans einzureisen. "Unser Krankenhaus ist eher klein", erklärte er.

Eintracht Frankfurt: Neapels Bürgermeister reagiert

Montag, 18 Uhr: Am Montag legte Neapels Bürgermeister noch einmal nach. "Das Innenministerium ist sehr besorgt über die Ankunft deutscher Fans in Neapel. Es besteht die begründete Befürchtung, dass es zu Zusammenstößen kommen könnte", sagte Gaetano Manfredi und zeigte Verständnis für den Fanausschluss: "Es geht nicht um die Sicherheit im Stadion, sondern um das, was in der Stadt passieren könnte."

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Eintracht Frankfurt: Antrag auf Aussetzung des Erlasses zurückgewiesen

Nach dem Ausschluss von Fans mit Wohnsitz in Frankfurt am Main werden die Sicherheitsvorkehrungen in Neapel vor dem Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League weiter verschärft. Bereits am Montag wurden auf dem Flughafen spezielle Kontrollen für Ankünfte aus Deutschland durchgeführt. "Befürchtet wird, dass viele Fans auch ohne Karten aus Frankfurt eintreffen werden", schrieb die Gazzetta dello Sport: "Gewaltgefahr!".

Zuvor hatte die Polizei bereits angekündigt, auch die Präsenz in der Stadt zu erhöhen, um Zusammenstöße der Fangruppen zu vermeiden. Nachdem das ursprüngliche Verbot juristisch gekippt worden war, hatte die Präfektur Neapel am Sonntag einen speziellen Ticket-Bann für Anhänger mit Wohnsitz in Frankfurt/Main erlassen.

Am Montag wies das kampanische Verwaltungsgericht den Antrag der Eintracht auf Aussetzung des Erlasses zurück. Die Eintracht kündigt als Konsequenz an, komplett auf das Auswärtskontingent von 2700 Tickets für Mittwoch (21 Uhr) verzichten zu wollen.

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Eintracht Frankfurt: Fanforscher Jonas Gabler kritisiert italienische Behörden für Fan-Ausschluss

Montag, 15.25 Uhr: Fanforscher Jonas Gabler hat das Vorgehen der italienischen Behörden gegen die Fans von Eintracht Frankfurt kritisiert. "Ich finde die Maßnahme der italienischen Behörden hochproblematisch", sagt Gabler im Gespräch mit SPOX und GOAL. "Es wird überhaupt nicht differenziert vorgegangen, sondern pauschal gesagt: Menschen aus bestimmten Postleitzahl-Gebieten sind Gefährder. Das ist völlig absurd."

Vergangene Woche überraschte das italienische Innenministerium zunächst mit einer Verfügung, wonach die SSC Neapel für das Rückspiel keine Tickets an Eintracht-Fans verkaufen dürfe. Auf Einspruch der Eintracht kippte ein Gericht diese Entscheidung. Am Sonntag erließ die Präfektur Neapel ein neuerliches Ticket-Verbot, diesmal lediglich für Menschen mit Wohnsitz in Frankfurt/Main.

Daraufhin kündigte die Eintracht an, auf das gesamte Auswärtskontingent von 2700 Tickets verzichten zu wollen. Der Klub werde aber dennoch Rechtsmittel gegen die Verfügung einlegen. "In Anbetracht der Zeit geht es jetzt vor allem ums Prinzip und um die Zukunft", sagte Vorstand Philipp Reschke.

"Es ist wichtig und gut, dass sich der Klub gegen diese Entscheidung wehrt", lobt Gabler. Er ist Geschäftsführer der Kompetenzgruppe "Fankultur und Sport bezogene Soziale Arbeit" (KoFaS) in Berlin und hat bereits mehrere Bücher über Ultras verfasst.

Eintracht Frankfurt: Max vor Neapel-Rückspiel - "Jeder wird sich zerreißen"

Montag, 10.05 Uhr: Trotz der schlechten Ausgangssituation reist Eintracht Frankfurt angriffslustig zum Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League bei der SSC Neapel. "Der Trainer hat es richtig gesagt: Wir fahren nicht dorthin, um die weiße Fahne zu hissen", sagte Linksverteidiger Philipp Max im Interview mit dem kicker und versprach: "Jeder, der auf dem Feld steht, wird sich zerreißen."

Das Hinspiel hatte die Eintracht gegen den souveränen Spitzenreiter der italienischen Serie A mit 0:2 verloren. In Neapel muss das Team von Trainer Oliver Glasner zudem auf den gesperrten Topstürmer Randal Kolo Muani sowie den verletzten Jesper Lindström verzichten.

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"Natürlich tut das weh", sagte Max über die schwerwiegenden Ausfälle, versicherte jedoch: "Es ist eine der großen Stärken dieses Klubs, mit solchen Umständen umgehen zu können. Wir haben sehr viel Qualität in der Breite, sodass andere in die Bresche springen werden."

Auch bei sich selbst sieht Max, der im Januar von der PSV Eindhoven nach Frankfurt kam und bis Sommer ausgeliehen ist, noch Steigerungspotenzial. "Ich bin seit etwas mehr als einem Monat hier. Ich bin dabei, in meinen Rhythmus zu kommen, will jedes Spiel nutzen und noch mehr Torbeteiligungen sammeln", sagte der 29-Jährige: "Da fehlt auf jeden Fall noch ein bisschen was."

Top-Stürmer Randal Kolo Muani steht aufgrund seiner Roten Karte im Hinspiel Eintracht Frankfurt gegen SSC Neapel nicht zur Verfügung.
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Eintracht Frankfurt: SGE will auf "Auswärtskontingent verzichten"

Sonntag, 23.30 Uhr: Nach einem erneuten Verbot für Fans von Eintracht Frankfurt beim Auswärtsspiel in der Champions League bei der SSC Neapel hat der Bundesligist Konsequenzen gezogen. "Wir werden auf das Auswärtskontingent vollständig verzichten, sollte sich an der Verfügungslage nicht wider Erwarten noch kurzfristig etwas ändern", sagte Vorstandsmitglied Philipp Reschke.

Die Präfektur Neapel hatte am Sonntagabend das Verbot ausgesprochen, zum "Schutz der öffentlichen Sicherheit" sei es Anhängern mit Wohnsitz in Frankfurt am Main nicht erlaubt, Tickets für die Partie zu kaufen. Ein vorheriges Verbot war nach einem juristischen Erfolg der Eintracht gekippt worden.

"Es gäbe womöglich unzählige Wege, diesen Erlass faktisch zu umgehen und Teile unserer Fans in Stadion zu bringen. Aber erstens werden wir uns nicht in Postleitzahlengebiete aufspalten lassen. Und zweitens möchten wir niemanden vor Ort der offensichtlichen Gefahr behördlicher Willkür aussetzen, wie wir sie jetzt seit dem Hinspiel in beispielloser Form mit allen Verantwortlichen in Neapel erleben", sagte Reschke.

Frankfurt werde dennoch Rechtsmittel gegen die Verfügung einlegen. "In Anbetracht der Zeit geht es jetzt vor allem ums Prinzip und um die Zukunft", so Reschke. Der neue Erlass sei "in Inhalt und Begründung nicht minder rechtswidrig und zudem auch völlig untauglich, weil zwei Drittel unserer Fans bekanntermaßen aus der Rhein-Main-Region und nicht aus Frankfurt kommen."

Napoli hatte verstimmt reagiert, als das erste Verbot gekippt wurde. Man sei "zutiefst besorgt über die Entscheidung", teilte der Verein mit: "Die Besorgnis rührt von der konkreten Möglichkeit her, dass es zu Ausschreitungen kommen könnte, wie der Analyseausschuss für Sportveranstaltungen des Innenministeriums feststellte."

SSC Neapel vs. Eintracht Frankfurt: Champions League live im TV, Livestream und Liveticker

DAZN besitzt exklusive Rechte für die Partie. Über die Streamingplattform DAZN, entweder über die App oder den Browser, könnt Ihr die Partie SSC Neapel vs. Eintracht Frankfurt sehen.

Ab 20.15 Uhr startet DAZN mit Vorberichten zum Spiel. Um die Moderation kümmert sich Tobi Wahnschaffe. Reporter ist Max Siebald. Für die Einordnung und Kommentierung der Partie sind Marco Hagemann und Experte Sami Khedira im Einsatz.

SSC Neapel vs. Eintracht Frankfurt, Übertragung: Champions League heute live im TV, Livestream und Liveticker - WEITERE INFOS ZU DAZN

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