Kiel träumt wieder vom großen Wurf

SID
Der THW Kiel gewann das vergangene Champions-League-Finale gegen den FC Barcelona
© Getty

Der THW Kiel beginnt in der heute beginnenden Handball-Champions-League die Mission Titelverteidigung. Den Anfang macht jedoch die SG Flensburg-Handewitt gegen Ciudad Real.

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Der THW Kiel will die Nummer eins in Europa bleiben, Nordrivale HSV Hamburg möchte sein Trauma besiegen, die SG Flensburg-Handewitt und die Rhein-Neckar Löwen wollen die Favoriten ärgern.

Mit derart unterschiedlichen Zielen starten die vier Handball-Bundesligisten in die Champions League, doch insgeheim träumen alle vom großen Final-Four-Turnier im Mai 2011 in Köln.

"Natürlich wollen wir den Titel. Wer diese Atmosphäre in Köln erlebt hat, will immer wieder dorthin. Aber es ist natürlich ein steiniger Weg", sagte THW-Geschäftsführer Uli Derad. Angesichts der schwierigsten Vorrundengruppe fügte Kapitän Marcus Ahlm an: "Wir sind in jedem Spiel gefordert."

Starke Gruppe A

Neben dem deutschen Rekordmeister und den Rhein-Neckar Löwen spielen in der Gruppe A Rekordgewinner FC Barcelona, die starken Slowenen von RK Celje mit dem früheren THW-Trainer Noka Serdarusic, der polnische Champion Kielce mit Coach Bogdan Wenta und der französische Vizemeister Chambery Savoie.

Die besten vier Teams der insgesamt vier Gruppen erreichen das Achtelfinale, in der Gruppe A bleiben also zwei starke Mannschaften auf der Strecke. "Wir sind froh, dass wir zum dritten Mal in Folge dabei sind, aber schwerer geht es wahrlich nicht mehr", meinte Löwen-Trainer Ola Lindgren.

HSV mit guten Chancen aufs Achtelfinale

Deutlich leichter wird der Weg ins Achtelfinale für den HSV Hamburg. Der Vizemeister trifft zwar in dem französischen Meister HB Montpellier (mit Nikola Karabatic) und dem ungarischen Spitzenteam MKB Veszprem auf zwei starke Gegner, ist gegen die weiteren Teams (Kolding/Dänemark, Sävehof/Schweden und Presov/Slowakei) aber klar favorisiert.

"Wir haben eine starke, aber machbare Gruppe erwischt. Zwischen uns, Montpellier und Veszprem entscheidet sich der Gruppensieg", sagte HSV-Trainer Martin Schwalb.

In den vergangenen drei Jahren waren die Hamburger jeweils an Angstgegner Ciudad Real gescheitert. Zweimal (2008 und 2009) kam das Aus im Halbfinale, 2010 im Viertelfinale. "Wir wollen endlich zum Final-Four", so Präsident Andreas Rudolph.

Flensburg wieder dabei

Nach einem Jahr Abstinenz ist Flensburg-Handewitt wieder im Konzert der 24 besten Mannschaften Europas dabei. "Wir wollen mindestens ins Viertelfinale", sagte Manager Holger Kaiser. Die Norddeutschen haben die vom Papier her einfachste Gruppe der deutschen Teilnehmer erwischt.

Zwar treffen die Flensburger auf den dreimaligen Sieger Ciudad Real aus Spanien, sind aber favorisiert gegen die Mannschaften aus Constanta (Rumänien), Sarajewo (Bosnien-Herzegowina) und St. Petersburg (Russland).

Auf Augenhöhe befindet sich die SG mit RK Zagreb aus Kroatien mit Weltstar Ivano Balic. Die Flensburger greifen als erstes deutsches Team ins Geschehen ein und gastieren heute (20.30 Uhr) bei der spanischen Weltklasse-Mannschaft von Ciudad Real.

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