Deutsche Teams kämpfen um Final-Four Einzug

SID
Pascal Hens und der HSV wollen gegen Ciudad Real die Sensation schaffen
© Getty

Verhaltener Optimismus beim HSV Hamburg, gedämpfte Euphorie beim THW Kiel und leise Zuversicht bei den Rhein-Neckar Löwen: Mit gemischten Gefühlen gehen Deutschlands Handball-Topklubs am Sonntag in die Viertelfinal-Rückspiele der Champions League.

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Während der HSV mit dem leichten Vorteil eines Vier-Tore-Polsters aus dem Hinspiel in die Partie beim dreimaligen Titelträger Ciudad Real (19.00 Uhr) geht, rechnen sich im rein deutschen Duell zwischen dem THW und den Löwen trotz des knappen Kieler Hinspielsiegs immer noch beide Seiten gute Chancen auf ein Weiterkommen aus.

Für die Hamburger ist das Gefühl neu, mit einem Vorsprung ins zweite Spiel gegen den Angstgegner aus Spanien zu gehen. Entsprechend kämpferisch ist die Einstellung. "Wir erwarten eine ganz heiße Partie, aber die Mannschaft hat das Zeug, bei Ciudad zu bestehen", sagt HSV-Trainer Martin Schwalb vor dem insgesamt achten Aufeinandertreffen beider Teams.

2008 und 2009 scheiterten die Hanseaten jeweils im Halbfinale an den Iberern, die anschließend beide Male den Titel holten. In dieser Saison kassierte man zwei Niederlagen in der Gruppenphase. Doch nach dem 26:22-Sieg am vergangenen Sonntag in eigener Halle scheint nun der Einzug ins Final Four von Köln (29./30. Mai) greifbar nah.

Real den Nimbus der Unbesiegbarkeit genommen

Zumal man dem scheinbar übermächtigen Gegner nach 38 Saisonspielen ohne Niederlage den Nimbus der Unbesiegbarkeit nehmen konnte. "Die erste Niederlage für Ciudad Real in dieser Saison kann das entscheidende psychologische Moment zu unseren Gunsten sein", sagt Torwart Per Sandström, der mit seinen Paraden im Hinspiel den Gegner schier zur Verzweiflung brachte.

Ein Handicap beim DHB-Pokalsieger ist jedoch die Verletzung von Rückraumstar Krzysztof Lijewski, dem anhaltende Schmerzen in der Schulter zu schaffen machen. Sein Einsatz am Sonntag ist noch nicht endgültig sicher. "Ich hoffe, dass er dabei sein kann. Wir werden das aber erst kurz vor dem Spiel entscheiden", sagt Schwalb, der auch noch um den Einsatz von Lijewskis Bruder Marcin (Achillessehnen-Verletzung) bangt.

Um im Hexenkessel der Quijote-Arena von Ciudad zu bestehen, werden allerdings alle Kräfte des HSV vonnöten sein. "Ich bin mir sicher, dass dort eine unfassbare Stimmung herrschen wird. Wir müssen kämpfen wie die Löwen, und dazu werden wir sicherlich auch noch ein wenig Glück benötigen", sagt Rechtsaußen Hans Lindberg.

Kiel will bei den Löwen alles klar machen

Eine überkochende Atmosphäre ist auch in Kiel zu erwarten, wo der THW den knappen Vorsprung des 29:28-Hinspielsiegs gegen die Löwen verteidigen will. Doch der vermeintliche Vorteil des Auswärtserfolgs könnte sich als trügerisch erweisen. "Es ist noch gar nichts entschieden. Das ist ein gefährliches Ergebnis. Wenn wir nicht 100 Prozent geben, laufen wir Gefahr, den Vorteil schnell wieder zu verspielen", sagt Kiels Rückraumstar Momir Ilic.

Die große Chance auf den Halbfinal-Einzug will man sich dennoch nicht nehmen lassen: "Wir haben es selbst in der Hand und wissen, dass wir gegenüber dem Hinspiel zulegen können." Davon sind allerdings auch die Löwen überzeugt. "Im Hinspiel haben wir nicht unsere optimale Leistung gebracht", sagt Olafor Stefansson, der die Champions League bereits einmal mit den SC Magdeburg (2002) und dreimal mit Ciudad (2006, 2008, 2009) gewann.

Mit einer Steigerung in Kiel seit immer noch alles drin, so der Isländer: "Wir haben weiter alle Chancen aufs Weiterkommen. Wir können in Kiel gewinnen."

Sandström bereitet Ciudad Kopfschmerzen