Deutsche Damen in WM-Hauptrunde

SID
Nationalspielerin Franziska Mietzner spielt in der Handball-Bundesliga beim Frankfurter HC
© Getty

Mit ungeahnter Leichtigkeit haben die deutschen Handballerinnen bei der WM in China das Minimalziel Hauptrunde vorzeitig erreicht. Nach einem Sieg gegen Schweden ist der Mannschaft Platz drei in der Gruppe sicher.

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Am vierten Spieltag setzte sich die Mannschaft von Bundestrainer Rainer Osmann gegen Schweden nach überzeugender Leistung 33:27 (18:12) durch und ist mit 6:2 Punkten in der Gruppe A nicht mehr von einem der ersten drei Plätze zu verdrängen.

Auch im letzten Vorrundenspiel am Donnerstag gegen Frankreich (12.00) sollte allerdings ein Sieg her, da die Ergebnisse in die Hauptrunde übernommen werden.

Franziska Mietzner (9 Tore) und Sabrina Neukamp (7) waren gegen Schweden beste deutsche Werferinnen.

"Wir werden morgen volle Pulle spielen, sodass wir mit zwei Punkten in die Hauptrunde gehen können", kündigte Osmann an und zeigte sich erstmal vollauf zufrieden: "Alle Spielerinnen haben heute absolute Leistung gebracht. Das war noch eine Steigerung zu den vorangegangenen Spielen."

Kreisläuferin Anja Althaus sprach von "Handball erster Sahne" und lobte den Zusammenhalt der Mannschaft auf und neben dem Feld. Freudestrahlend bedankten sich die Dänemark-Legionärin und ihre Kolleginnen nach dem Match bei den wenigen deutschen Fans.

Hellwach und hochkonzentriert

Nach dem Ruhetag am Dienstag zeigte sich die Auswahl des Deutschen Handball-Bundes (DHB) in der erneut nur mit ein paar hundert Zuschauern gefüllten Arena von Wuxi von Beginn an hellwach und hoch konzentriert.

Im Tor erwischte die Leverkusenerin Clara Woltering einen starken Tag und vorn führten die Gegenstöße und angesagten Kombinationen mit ungewohnter Sicherheit praktisch von allen Positionen zum Tor.

Nach der Auftaktniederlage gegen Rekord-Olympiasieger Dänemark, dem der Gruppensieg nach dem vierten Sieg im vierten Spiel gegen Brasilien (28:21) nicht mehr zu nehmen ist, sowie den Erfolgen gegen Außenseiter Kongo (36:23) und Brasilien (32:30) zeigten Kapitänin Nina Wörz und Co ihre konstanteste Leistung im Turnier.

Obligatorischer Einbruch bleibt aus

Auch der fast schon obligatorische Einbruch des Osmann-Teams im zweiten Durchgang blieb diesmal weitgehend aus.

Nach 22 Minuten betrug die Führung beim 10:4 erstmals sechs Tore, der Olympia-Achte aus Schweden fand dagegen lange kein echtes Mittel gegen die deutsche Deckung um den Mittelblock mit Mietzner und Anja Althaus sowie Christine Beier und rannte immer wieder in deutsche Gegenstöße.

13 Minuten vor dem Ende war der Vorsprung dann bereits auf acht Tore angewachsen (27:19).

Shopping und Kaffeetrinken

Neben ausgiebiger Physiotherapie, Shopping und Kaffetrinken hatten sich die deutschen Frauen mit leichtem Training und Videoanalyse auf das vorentscheidende Gruppenspiel vorbereitet.

Vor allem vor der Stärke der schwedischen 6:0-Abwehr hatte Osmann ebenso Respekt wie vor dem homogenen Angriff.

Doch hatte er seine Mannschaft offensichtlich richtig eingestellt, und die blieb auch mit den unerfahrenen Spielerinnen wie der 19 Jahre alten Mietzner und der nur ein jahr älteren Susann Müller im Rückraum in den entscheidenden Augenblicken überlegen.

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