Tiger Woods in Lauerstellung

Von SPOX
14 Pars, drei Birdies, nur ein Bogey: Tiger Woods spielte eine starke zweite Runde
© Getty

Das Comeback von Tiger Woods läuft weiter hervorragend. Einen Tag nach seiner starken 68er-Auftaktrunde brachte der Weltranglisten-Erste auf dem Par-72-Kurs im Augusta National Golf Club eine 70 ins Clubhaus und befindet sich damit vor dem Wochenende in der Spitzengruppe.

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Der 15. Major-Sieg von Tiger Woods wird immer wahrscheinlicher. Bei viel schwierigeren Bedingungen als noch am ersten Tag präsentierte sich Woods bei seinem Comeback wie schon in Runde eins in ausgezeichneter Form.

Vor allem sein langes Spiel war erneut exzellent. Woods erspielte sich reihenweise Birdie-Chancen, hatte aber genau wie in Runde eins auf den Grüns lange wenig Fortune.

Nach einem Birdie an der 2 musste er an der 4 ein Bogey hinnehmen, ehe er auf den zweiten Neun die Par-5-Löcher ausnutzte und auf der 13 und 15 zwei weitere Birdies auf die Scorekarte schreiben konnte. An beiden Löchern fielen zum ersten Mal in der Woche auch zwei längere Putts.

Englische Doppel-Führung

Mit seiner 70 verbesserte sich Woods auf einen Gesamtscore von sechs unter Par. Damit belegt er bei Halbzeit gemeinsam mit seinem Flight-Partner K.J. Choi (KOR/71), den beiden US-Jungstars Anthony Kim (70) und Ricky Barnes (70) sowie Phil Mickelson (USA/71) den geteilten dritten Rang.

"Es fühlt sich gut an, wirklich gut. Ich bin nur zwei Schläge zurück und in Lauerstellung", resümierte Woods.

Mickelson hätte mit einem irren Birdie-Putt an der 18 beinahe für eine Tiger-Phil-Paarung am "Moving-Day" gesorgt, es sollte aber (noch) nicht sein. Die Spitze ist derweil fest in europäischer Hand, genauer gesagt: in englischer Hand.

Ian Poulter brachte seine zweite 68 der Woche ins Clubhaus und geht mit einem Ergebnis von acht unter Par in die Schlussrunden. Der gleiche Score steht für seinen Landsmann Lee Westwood zu Buche, der zwischenzeitlich sogar bei zehn unter Par lag, sich dann aber unter anderem ein Doppel-Bogey an der 14 einhandelte und sich mit einer 69 zufrieden geben musste.

Für Westwood und Poulter geht es am Wochenende um den ersten Major-Sieg ihrer Karriere. Ein ganz gefährlicher Sieganwärter ist auch Y.E. Yang, der amtierende PGA-Championship-Sieger wird in dieser Woche wieder kaum beachtet, aber bei fünf unter Par hat er sich in eine Top-Position gebracht.

Couples und Watson fallen zurück

Weniger gut lief es am zweiten Tag für die Oldies, die zum Auftakt noch für Furore gesorgt hatten. Fred Couples, der Führende nach Tag eins, bekam über Nacht mal wieder Probleme mit seinem chronisch schmerzenden Rücken, brach mit drei Bogeys an den letzten drei Löchern ein und notierte nur eine 75.

Tom Watson hatte ebenfalls arg zu kämpfen, hielt seinen Score dafür aber mit einer 74 noch ordentlich zusammen. Der 60-jährige Watson und der 50-jährige Couples rangieren zusammen mit dem überraschend starken Dänen Sören Kjeldsen auf Rang neun - abschreiben sollte man sie noch nicht.

Ganz im Gegensatz zu den deutschen Hoffnungen, die nach 36 Löchern alle dahin sind. 26 Löcher lang spielte Bernhard Langer absolut top - nach seiner 71 am ersten Tag begann er Runde zwei mit acht soliden Pars - doch dann folgte das Desaster.

Langer: +5 an zwei Löchern

An der 9 kassierte Langer ein Triple-Bogey, an der 10 kam ein Doppel-Bogey hinterher. Mit einem Birdie an der 13 fing sich der zweifache Masters-Champion kurzzeitig wieder, bevor er alle Chancen, den Cut zu schaffen mit Bogeys an der 16 und 18 einbüßte. "Ich habe heute einfach schlecht geputtet, dazu kamen auch noch einige schlechte Schläge", sagte Langer, der eine 78 notierte und damit nach zwei Tagen genauso die Heimreise antreten muss wie Martin Kaymer.

Der Weltranglisten-Neunte zeigte sich zunächst stark verbessert im Vergleich zu seiner enttäuschenden 76er-Auftaktrunde, nach frühen Birdies an der 2 und 4 durfte man Hoffnung auf eine tolle Runde haben.

In der Folge traf Kaymer jedoch einfach viel zu wenige Grüns (16/36), um im dritten Anlauf endlich zum ersten Mal den Cut zu schaffen. Die Folge waren insgesamt vier Bogeys und eine 73er-Runde.

"Ich bin schon enttäuscht, denn ich hatte meine Vorbereitung auf das Masters abgestimmt", sagte Kaymer. Kaymer und Langer liegen damit gleichauf bei fünf über Par auf dem geteilten 54. Platz und befinden sich dabei in prominenter Umgebung. Padraig Harrington, Stewart Cink, Jim Furyk, Paul Casey, Vijay Singh, Henrik Stenson - die Liste der enttäuschten Stars ist lang.

Ein 16-Jähriger beeindruckt

Wie böse es einen in Augusta zerlegen kann, bewies Sandy Lyle. Der schottische Altmeister war mit einer 69 super ins Turnier gekommen, nur um am Freitag eine katastrophale 86 zu spielen. 17 Schläge schlechter - autsch!

Als Lyle 1988 das Masters gewann, war Matteo Manassero übrigens noch gar nicht geboren. Noch lange nicht. Der 16-jährige italienische Amateur ist im Schatten der großen Namen auf dem Leaderboard eine der Storys der Woche.

Manassero, der jüngste Masters-Teilnehmer der Geschichte, qualifizierte sich mit Runden von 71 und 76 Schlägen für das Wochenende. Mit 16 Jahren! Eine sensationelle Leistung, die höchsten Respekt verdient.

Tag 1: Tiger, das war beeindruckend!