Club hofft auf Mainzer Patzer

SID
Mainz kann mit einem Zähler gegen Oberhausen den Bundesliga-Aufstieg fixieren
© Getty

Zweikampf um Platz zwei und Vierkampf gegen den Absturz auf Relegationsplatz 16: Wenn die 2. Fußball-Liga am Sonntag (13.45 Uhr im LIVE-TICKER und bei Premiere) auf die Zielgerade einbiegt, schwanken noch sechs Klubs zwischen Hoffen und Bangen, zwischen Glückseligkeit und Trauer, zwischen Zuversicht und Zukunftssorgen.

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Wenn Christian Heidel über die jüngere Vereinsgeschichte reden soll, verschlägt es dem sonst sehr eloquenten Manager von Mainz 05 bisweilen die Sprache. Gleich viermal haben die Rheinhessen in den vergangenen zwölf Jahren den Aufstieg am letzten Spieltag verpasst, jetzt droht im Fernduell mit dem 1. FC Nürnberg die fünfte Pleite.

"Deshalb hebt bei uns niemand ab oder ist übermütig", sagt Heidel - obwohl Mainz als Zweiter drei Punkte Vorsprung auf den Dritten hat. Heidel hofft auf eine Wiederholung der Geschichte von 2003/04. Während Mainz den Aufstieg 1997, 2002, 2003 und auch 2008 am letzten Spieltag verpasste, gelang vor fünf Jahren in der 34. Runde noch der Sprung nach oben.

Nürnberg lockt RWO mit Freibier

Wie damals soll das Stadion am Bruchweg am Sonntag gegen Rot-Weiß Oberhausen "vor Emotionen platzen. Die ganze Stadt fiebert dem Spiel entgegen, die Mannschaft brennt", sagt Heidel. Er erwartet "knallharte Arbeit" und glaubt, "dass wir es schaffen".

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Doch RWO verspricht dem FCN Schützenhilfe. "Wir wollen in Mainz gewinnen. Nach dem Klassenerhalt können wir befreit aufspielen. Wir fahren selbstbewusst nach Mainz", sagt RWO-Trainer Jürgen Luginger. Nürnberg versucht indes, den Oberhausener Ehrgeiz mit fränkischer Kost anzustacheln.

"Wir bieten Freibier und Würstchen an, obwohl ich glaube, dass sich durch unsere Würstchen keiner besonders motivieren lässt", scherzt Sportdirektor Martin Bader. Relegationsplatz drei und damit die Ausscheidungsspiele gegen den 16. der Bundesliga am 28. und 31. Mai sowie Einnahmen von rund 500.000 Euro sind dem Club bereits sicher.

Der Club will mehr

Doch Nürnberg will mehr. "Es liegt in unseren Händen, das Tor zur Bundesliga steht für uns offen", sagt Trainer Michael Oenning, und Bader ergänzt vor dem Heimspiel gegen 1860 München: "Wir müssen unsere gute Saison jetzt veredeln. Entweder direkt - oder über die Relegation."

1860 kann nur theoretisch in die Relegation um den Verbleib in der 2. Liga abstürzen, real ist die Gefahr bei der TuS Koblenz, dem FSV Frankfurt, Hansa Rostock und dem VfL Osnabrück auf den Rängen 13 bis 16. Das Quartett tritt geschlossen auswärts an. Koblenz muss bei Absteiger FC Ingolstadt zunächst die Psyche in den Griff bekommen.

"Man sieht, dass wir nervlich nicht so gefestigt sind", sagt Trainer Uwe Rapolder, der nur noch wegen des Drei-Punkte-Abzuges zittert. Koblenz (38 Punkte, minus 6 Tore) reicht voraussichtlich ein Remis, und auch Frankfurt (38, minus 11) spekuliert auf ein Unentschieden beim FC St. Pauli.

Rostock baut auf erfahrenen Zachhuber

"Wir haben gegenüber unseren Konkurrenten die beste Ausgangsposition. Wenn wir konzentriert auftreten, können wir einen Punkt mitnehmen", sagt Manager Bernd Reisig.

Rostock (37, minus 1) baut bei Absteiger SV Wehen Wiesbaden auf die Erfahrung von Trainer Andreas Zachhuber, der 1999 und 2000 bereits den Bundesliga-Abstieg verhinderte.

"Ich bin hundertprozentig davon überzeugt, dass wir am Ende über dem Strich stehen", sagt Zachhuber seit Wochen. Ähnlich zuversichtlich klingt Claus-Dieter Wollitz vom VfL Osnabrück (36, minus 17) vor dem Spiel beim MSV Duisburg: "Wir haben es in der Vergangenehit oft geschafft, uns auf ein bestimmtes Spiel zu fokussieren und Erfolg zu haben."

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