WM

Angriff der Außenseiter

Von SPOX
Romelu Lukaku und Kevin de Bruyne überzeugten in den Tests vor der WM
© getty

Noch vier Tage bis zum Start der Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien: Welche Teams haben in der Vorbereitung überzeugt? Wer sind die Topfavoriten? Wer könnte überraschen? Und wer enttäuscht? Das Power-Ranking.

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32. Iran

Die letzten drei Ergebnisse: Trinidad & Tobago (2:0) Angola (1:1), Montenegro (0:0)

An der Stellung Irans als Außenseiter hat sich nichts geändert. Der Mannschaft von Carlos Queiroz gelang in den letzten fünf Spielen nur ein Sieg - seit der erfolgreichen WM-Qualifikation läuft es nicht mehr. In den vergangenen 450 Spielminuten erzielte man zudem nur vier Tore. Zwar stand die Defensive zuletzt gut, diese dürfte in der WM-Gruppe F von Bosnien-Herzegowina und besonders Argentinien ungleich mehr gefordert werden.

Die vierte Endrunden-Teilnahme des Iran dürfte nach der Gruppenphase enden, sollte der Queiroz-Elf keine faustdicke Überraschung gelingen. Der Underdog, der mit Ashkan Dejagah und Daniel Davari nach Brasilien reist, ist trotzdem guter Dinge: "Die Vorbereitung läuft gut, die Spieler arbeiten mit vollem Einsatz", so Queiroz.

31. Algerien

Die letzten drei Ergebnisse: Rumänien (2:1) Armenien (3:1), Slowenien (2:0)

Kanonenfutter sieht anders aus. Algerien hat seine Testspiele im Jahr 2014 allesamt gewonnen, spielte zuletzt überzeugend eine Drei-Tore-Führung gegen Armenien heraus und feierte eine verdientes 2:1 gegen die Rumänen. Das Team um Sofiane Feghouli (Valencia) und Saphir Taider (Inter Mailand) ist gut drauf und darf sich in einer Gruppe mit Belgien, Südkorea und Russland durchaus Chancen auf ein Weiterkommen ausrechnen.

"Kein algerisches Team ist jemals über die Gruppenphase hinausgekommen. Das ist ein großer Anreiz", so Nationaltrainer Vahid Halilhodzic. Algerien sehnt sich danach, eine 32 Jahre alte Scharte auszuwetzen. Die "Schande von Gijon", der Nichtangriffspakt zwischen Deutschland und Österreich, verhinderte bei der WM 1982 ein Weiterkommen der Nordafrikaner. Möglicher Achtelfinalgegner: Deutschland.

30. Costa Rica

Die letzten drei Ergebnisse: Irland (1:1), Japan (1:3), Paraguay (2:1)

Lange Gesichter bei Los Ticos. Dass es Costa Rica mit dem geringsten Kader-Marktwert aller WM-Teilnehmer in der Hammergruppe D mit Italien, England und Uruguay schwer haben dürfte, war klar. Doch selbst kühnste Optimisten müssen nun schlucken.

Nach Evertons Brian Oviedo (Beinbruch) muss Costa Rica auch auf Quali-Toptorjäger Alvaro Saborio verzichten - er zog sich im Kreis der Nationalelf einen Fußbruch zu. "Alvaro ist ein Anführer, das trifft uns alle. Ich hoffe, dass wir ihn ersetzen können, auch wenn das nicht leicht wird", so Nationaltrainer Luis Pinto, der mit dem Mainzer Verteidiger Junior Diaz auch auf Erfahrung aus der Bundesliga baut.

Jäger und Gejagte: Das Power-Ranking 100 Tage vor der WM

29. Australien

Die letzten drei Ergebnisse: Kroatien (0:1) Südafrika (1:1), Ecuador (3:4)

Härter als die Socceroos kann man es kaum treffen. Die Australier, wahrlich nicht vom Losglück verfolgt, bekommen es in Gruppe B mit Spanien, den Niederlanden und Chile zu tun. Zudem verliefen die letzten Spiele durchwachsen. Es zeigte sich erneut: Die Elf ist zu abhängig von ihrem Star. Tim Cahill schoss vier der letzten fünf Tore.

Wie der mittlerweile 34-Jährige in der brasilianischen Mittagshitze funktioniert, ist ungewiss. Zeitweise wurde mangels Alternativen sogar über eine Einbürgerung und Nominierung von Brisbane-Profi Thomas Broich spekuliert. Nun muss es die alternde Spielergeneration um Cahill und Co. richten. "Wir haben im Hinterkopf, dass es unsere letzte WM sein kann. Wir versuchen, das Beste herauszuholen", so Mark Bresciano, ebenfalls 34.

28. Honduras

Die letzten drei Ergebnisse: England (0:0) Israel (2:4), Türkei (0:2)

Es ist die dritte WM-Teilnahme - und zum dritten Mal dürfte in der Vorrunde Schluss sein für die Zentralamerikaner. Gegen Frankreich und die Schweiz wird es schwer. Entscheidend wird das Abschneiden gegen Ecuador sein. Doch die Elf um Stoke Citys Wilson Palacios zeigte sich zuletzt zu unbeständig, als dass an die Sensation zu glauben wäre. Mit dem Remis gegen die Engländer im abschließenden Test ließ Honduras allerdings aufhorchen.

Trainer Luis Fernando Suarez lässt zumindest nichts unversucht, ließ in der Vorbereitung jüngst Jorge Valdano, argentinischer Weltmeister von 1986, vor der Mannschaft einen Motivationsvortrag halten. Suarez betont: "Wir haben keine überragenden Einzelspieler. Umso wichtiger ist es, dass wir als geschlossene Gruppe auftreten. Unsere Entschlossenheit wird ein Faktor sein."

27. Kamerun

Die letzten drei Ergebnisse: Moldawien (1:0) Deutschland (2:2), Paraguay (1:2)

Volker Finke bekommt die unbezähmbaren Löwen bislang nur schwer auf Kurs. Das fußballerisch eher unbedeutende Mazedonien wurde in der Vorbereitung geschlagen, gegen Paraguay indes gab es jüngst eine Pleite. Immerhin: Superstar Samuel Eto'o wird nach Knieproblemen wohl rechtzeitig fit - ein klares Upgrade für die Finke-Elf.

"Er braucht Ruhe und gezielte individuelle Arbeit. Wir tun alles dafür, dass er bei der WM eine gute Rolle spielt", so der langjährige Freiburger Trainer über den Chelsea-Stürmer, in dessen Abwesenheit Eric-Maxim Choupo-Moting zum wichtigen Faktor avanciert. Probleme gibt's allerdings bei den Prämien-Verhandlungen, was den Abflug nach Brasilien verzögerte.

26. Bosnien-Herzegowina

Die letzten drei Ergebnisse: Mexiko (1:0), Elfenbeinküste (2:1), Ägypten (0:2)

Waren die letzten Ergebnisse eher enttäuschend - besonders das 0:2 gegen Ägypten - kommt die Mannschaft von Trainer Safet Susic langsam in WM-Form. Jüngster Ertrag: Ein überzeugender 2:1-Erfolg gegen die Elfenbeinküste. Erfreulich für die Anhänger der Balkanrepublik: Superstar Edin Dzeko schnürte, ManCity-Spiele mitinbegriffen, seinen dritten Doppelpack in den letzten vier Spielen. Er ist in Topform.

Auch der Rest der Mannschaft ist zuversichtlich. "Das ist eine machbare Gruppe für uns. Wir wollen weiterkommen", so der Hoffenheimer Sead Salihovic. "Wenn wir die Vorrunde überstehen, ist alles möglich." In der geht es gegen Argentinien, Iran und Nigeria. Das Achtelfinale ist durchaus drin.

25. Griechenland

Die letzten drei Ergebnisse: Bolivien (2:1), Nigeria (0:0) Portugal (0:0)

Der Testkick gegen Portugal offenbarte alles, für das die Hellenen in der öffentlichen Wahrnehmung stehen: Hinten bombensicher, vorne zahnlos. Die Nullnummer gegen den Dritten der FIFA-Weltrangliste liest sich beachtlich, doch das Spiel war von beiden Seiten enorm bieder. Zudem gab's für Trainer Fernando Santos eine Hiobsbotschaft: Sokratis, Schlüsselspieler im Defensivzentrum und Turm in der Schlacht, verletzte sich am Bizeps.

Die WM ist für den Dortmunder aber nicht in Gefahr. Damit wird er in Gruppe C gegen Kolumbien, die Elfenbeinküste und Japan auflaufen können - eine Gruppe, in der Prognosen schwierig sind. Altstar Giorgos Karagounis fordert von sich und seinen Kollegen: "Es ist wichtig, dass wir die Griechen glücklich machen. Sie sollen es genießen, ihr Land auf der großen Bühne spielen zu sehen."

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