Robinho rettet dominante Selecao

Von Daniel Reimann
Die Brasilianer dominierten Chile vom Anpfiff weg
© getty

Brasilien bleibt auf der Global Tour weiterhin erfolgreich. Gegen die Chilenen holte der WM-Gastgeber 2014 dank Hulk und Robinho ein knappes 2:1 (1:0).

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Vor 49.260 Zuschauern im Rogers Centre in Toronto brachte Hulk Brasilien mit einem Gewaltschuss auf die Siegerstraße (14.).

Auch in der zweiten Hälfte blieb die Selecao dominant, während sich Chile kaum Chancen herausspielen konnte. Dementsprechend überraschend fiel der Ausgleich durch Eduardo Vargas (71.). Der eingewechselte Robinho stellte jedoch wenig später den alten Abstand per Kopfball wieder her (79.).

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Bei Brasilien darf beginnt Jo als vorderste Spitze, dahinter das Trio Neymar/Oscar/Hulk. Wolfsburgs Luiz Gustavo spielt im defensiven Mittelfeld, Bayerns Dante sitzt zunächst auf der Bank.

Auf Seiten der Chilenen liegt abermals alle Hoffnung auf Barcelonas Superstar Sanchez, der als Rechtsaußen im 3-4-3 beginnt.

5.: Neymar setzt ein erstes Zeichen. Nach einem Steilpass zieht er von halbrechts aus gut 17 Metern ab, sein Schuss rauscht jedoch deutlich links vorbei.

14., 1:0, Hulk! Gonzalez mit einem Katastrophen-Pass, direkt in die Füße von Oscar. Der sieht, dass halblinks Hulk durchstartet und bedient seinen Teamkollegen perfekt. Hulk zögert nicht lange und zimmert die Kugel aus 14 Metern ins rechte Eck - unhaltbar.

49.: Erste echte Chance der Chilenen: Vargas kombiniert sich im Doppelpass mit Valdivia Richtung Sechzehner. Hübscher Schlenzer aus 19 Metern - jedoch zwei Meter daneben.

51.: Brasilien kontert: Hulk bedient Maxwell links im Strafraum, der sucht Neymar in der Mitte. In letzter Sekunde rettet Gonzalez.

57.: Chiles Abwehr köpft eine Ecke heraus, Hulk lauert auf den zweiten Ball. Gewaltschuss aus 16 Metern ans Lattenkreuz!

58.: Druckphase der Selecao! Neymar bedient Robinho, der erneut gegen Bravo nur zweiter Sieger bleibt.

71., 1:1, Vargas! Zentral vor dem gegnerischen Strafraum wird Vargas nicht attackiert. Er setzt zum Schlenzer an, Cesar spekuliert aufs lange Eck. Doch Vargas erwischt ihn auf dem falschen Fuß, links unten schlägt's ein!

79., 2:1, Robinho! Brasilien kann auch einfaches Fußball-Einmaleins: Flanke Maicon, Kopfball Robinho - drin!

90.+4: Robinho versucht es nochmal aus 15 Metern, doch die Krönung bleibt aus: Sein Schuss geht knapp rechts unten vorbei.

Fazit: Ein absolut verdienter Sieg für überlegene Brasilianer, die sich besonders in Durchgang zwei eine Menge Chancen erspielten.

Der Star des Spiels: Hulk. Der bullige Stürmer war an zahlreichen gefährlichen Aktionen beteiligt, bot sich auf der Außenbahn immer wieder an. Sorgte mit seinem Kracher zum 1:0 und dem Hammer ans Lattenkreuz (57.) für die Highlights des Abends.

Der Flop des Spiels: Marcos Gonzalez. Der chilenische Innenverteidiger wirkte ob der Offensivpower der Brasilianer bisweilen überfordert. Zeigte häufig Schwächen im Spielaufbau - symptomatisch sein Fehlpass vor dem 0:1. Darüber hinaus immer wieder mit Problemen im Stellungsspiel.

Der Schiedsrichter: Silviu Petrescu. Hätte in einer zeitweise ruppigen Partie öfter Verwarnungen verteilen können, blieb damit aber sparsam. Behielt dennoch eine erkennbare Linie ohne blieb ohne nennenswerte Fehlentscheidung.

Das fiel auf:

  • Brasilien zog von Anfang an ein konsequentes Pressing auf, das die chilenische Dreierkette gewaltig unter Druck setzte. Die Chilenen wurden zu Fehlern gezwungen, wie vor dem 0:1, als Gonzalez Vorlagengeber Oscar den Ball in die Füße spielte.
  • Besonders in der Zentrale machte die Selecao die Räume durch diszipliniertes Verschieben und Nachrücken eng, sodass Chile schon im Spielaufbau große Schwierigkeiten hatte. Bezeichnend, dass es die Gäste manchmal sogar mit langen Bällen versuchten - und das gegen das Innenverteidiger-Duo Thiago Silva / David Luiz.
  • Erstaunlich: Chile verbaute sich viele Gelegenheiten durch individuelle Fehler. Probleme bei der Ballannahme, Fehlpässe oder zu egoistische Abschlüsse erleichterten den Brasilianern die Defensivarbeit ungemein.
  • Die Brasilianer wiederum haben im Offensivspiel noch merkbare Abstimmungsprobleme. So begnadet die einzelnen Spieler sind, so ausbaufähig ist noch ihr Zusammenspiel. Erst als Chile in der zweiten Halbzeit größere Räume bot, wurden die Kombinationen der Selecao flüssiger und zielführender.

Brasilien - Chile: Fakten zum Spiel