EM

"Das ist schon komisch"

Von Daniel Reimann
Joshua Kimmich (r.) erhielt gegen Dänemark das Vertrauen von Horst Hrubesch
© getty

Joshua Kimmich zeigte beim 3:0-Sieg der deutschen U21 gegen Dänemark ein überragendes Spiel. Im Interview spricht der künftige Münchner über den schweren Turnierstart, seinen neuen Teamkollegen Pierre-Emil Höjbjerg und eine ungewohnte Konstellation.

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Frage: Herr Kimmich, das war eine starke Mannschaftsleistung und am Ende ein überlegener Sieg. Was gibt es an diesem Spiel auszusetzen?

Joshua Kimmich: Die ersten 10, 15 Minuten sind wir nicht perfekt ins Spiel gekommen, da war Dänemark besser. Wir haben uns schwer getan, haben zwei gute Torchancen zugelassen. Wir hatten Glück, dass sie einmal im Abschluss zu lange gewartet haben und Yussuf Poulsen seine Chance nicht verwertet.

Frage: Was hat sich anschließend verbessert?

Kimmich: Wir sind immer besser ins Spiel gekommen und haben mit der zweiten Torchance das 1:0 gemacht. Das hat uns dann Sicherheit gegeben. Danach hatten wir das Spiel im Griff und hinten nichts mehr zugelassen.

Frage: Wie viel Selbstvertrauen gibt dieser Sieg nach dem holprigen Auftakt gegen Serbien?

Kimmich: Im ersten Spiel lief nicht alles gut, die Serben haben das sehr clever gemacht. Jetzt haben wir uns stabilisiert. In drei Tagen gegen Tschechien wollen wir noch besser sein. Das Team findet sich langsam und wir sind immer besser eingespielt. So kann es weitergehen.

Frage: Was hat der Trainer zu Ihrer heutigen Leistung gesagt?

Kimmich: Bisher noch nicht viel. Er hat gesagt, ich soll öfters mal mit dem Ball aufdrehen und die Seiten wechseln.

Frage: Sie haben gerade kurz mit Pierre-Emile Höjbjerg gesprochen. Sah man da die Bayern-Doppelsechs der Zukunft?

Kimmich: (lacht) Ich habe ihn gerade erst zum ersten Mal kennengelernt. Er scheint ein cooler Typ zu sein. Yussuf Poulsen hat mir ein bisschen was von ihm erzählt.

Frage: Wie war es gegen Poulsen zu spielen? Schließlich war er lange Zeit Ihr Mitbewohner in Leipzig, richtig?

Kimmich: Das war schon besonders, gegen ihn heute zu spielen. Wir haben zwei Jahre lang in einer Wohnung gewohnt. Wir haben uns jeden Tag gesehen, standen immer gemeinsam auf dem Platz. Auf einmal spielt man dann gegeneinander... Das ist schon komisch.

Frage: Schon gegen Serbien haben Sie nach der Einwechslung zur Halbzeit ein gutes Spiel gezeigt. Mit dem Auftritt heute haben Sie sich in der Mannschaft festgespielt, oder?

Kimmich: Wenn man ein Spiel gewinnt, steht man am Ende immer als Einzelner besser da. Alle Spieler, die heute auf dem Platz standen, haben es gut gemacht. Natürlich hoffe ich, dass ich im nächsten Spiel wieder das Vertrauen vom Trainer bekomme.

Frage: Haben Sie auf der Sechs Ihre Lieblingsposition gefunden?

Kimmich: Es ist schon meine Wunschposition. Mir ist nicht wichtig, ob ich alleine dort spiele oder wir mit einer Doppelsechs auflaufen, wo ich ein wenig offensiver agieren kann.

Frage: Gegen Tschechien würde auch ein Unentschieden reichen. Muss man nun befürchten, dass die Mannschaft auch dieses Spiel wieder erst einmal eher verhalten beginnt?

Kimmich: Wir wollen unser Spiel durchziehen. Egal, gegen wen. Unser Anspruch ist, auch dieses Spiel zu gewinnen.

Joshua Kimmich im Steckbrief

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