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UEFA wertet Skandalspiel 3:0 für Italien

SID
Das EM-Qualifikationsspiel in Genau wurde wegen Ausschreitungen abgebrochen
© Getty

Die Disziplinarkommission der europäischen Fußball-Union hat das Skandalspiel in der EM-Qualifikation zwischen Italien und Serbien nachträglich mit einem 3:0 für die Gastgeber gewertet.

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Die Disziplinarkommission der UEFA hat das Skandalspiel in der EM-Qualifikation zwischen Italien und Serbien nachträglich mit einem 3:0 für Gastgeber Italien gewertet.

Sieg für den viermaligen Weltmeister Italien am grünen Tisch: Die Disziplinarkommission der Europäischen Fußball-Union (UEFA) hat das Skandalspiel in der EM-Qualifikation zwischen Italien und Serbien nachträglich mit einem 3:0 für die Gastgeber gewertet.

Die Serben müssen zudem ihr nächstes Heimspiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit austragen. Ein weiteres Heimspiel ohne Publikum wurde zur Bewährung ausgesetzt. Gleich nach Bekanntwerden der UEFA-Entscheidung kündigte der serbische Verband an, einen Protest zu prüfen.

Geldstrafen für beide Länder

Zudem belegte die UEFA Serbien mit einer Geldstrafe von 120.000 Euro, Italiens Verband muss 100.000 Euro zahlen. Außerdem erhalten die Serben für alle weiteren Auswärtsspiele in der EM-Qualifikation keine Eintrittskarten mehr.

In Italien stieß die Entscheidung auf Zustimmung. "Die UEFA hat eingesehen, dass der italienische Fußballverband das Bestmögliche angesichts der dramatischen Umstände jenes Abends gemacht hat", sagte der Generaldirektor des italienischen Verbandes FIGC, Antonello Valentini.

Der serbische Verbandspräsident Tomislav Karadzic kritisierte indes: "Die Entscheidung ist nicht gut, vor allem die Wertung für Italien. Der Rest der Strafe ist erwartungsgemäß ausgefallen." Nationaltrainer Vladimir Petrovic fand dagegen das Urteil "gar nicht so schlecht, auch wenn ich gehofft hatte, dass das Spiel nachgeholt würde. Denn ich denke, dass nicht uns die Schuld trifft, sondern die Italiener als Organisatoren."

Krawalle schon vor dem Spiel

In Genua war es am 12. Oktober zu Krawallen von serbischen Hooligans gekommen. 14 Personen waren bei den Ausschreitungen rund um das abgebrochene EM-Qualifikationsspiel der Serben beim viermaligen Weltmeister Italien verletzt worden.

Da das Spiel in einem italienischen Stadion stattfand, spielt auch die Squadra Azzura in ihrem nächsten Heimspiel auf Bewährung.

Die Begegnung in Genua war nach bereits sechs Minuten abgebrochen worden. Die Ereignisse waren außer Kontrolle geraten, nachdem Italiens Torhüter Emiliano Viviano von einem Leuchtgeschoss aus dem Block serbischer Zuschauer getroffen worden war.

Schon vor der Begegnung hatten serbische Rowdies für Krawalle gesorgt und vor dem Hotel Spieler der eigenen Mannschaft attackiert.

Wiederholung abgelehnt

Italiens Fußball-Verband FIGC hatte in den vergangenen Tagen die Forderung Serbiens vehement abgelehnt, das abgebrochene EM-Qualifikationsmatch zu wiederholen.

Serbiens Verband hatte wegen einer angeblichen Fehleinschätzung der Situation durch die italienische Polizei auf ein Wiederholungsspiel gedrängt.

"Das Spiel zu wiederholen, vielleicht sogar unter Ausschluss der Öffentlichkeit, wäre das schönste Geschenk für die serbische Föderation, die falsche Informationen über organisatorische Mängel in Italien verbreitet", hatte FIGC-Generaldirektor Valentini gesagt.

Vorwürfe gegen Italien

Mit der 0:3-Wertung des Spiels in Italien bestätigten sich die Befürchtungen der Serben. Der serbische Fußballverband FSS hatte in einer auf der Webseite veröffentlichten Stellungnahme den italienischen Verband schwer beschuldigt.

Der FSS hatte behauptet, die Italiener übten Druck auf die UEFA-Disziplinarkommission aus. Mit dem Druck auf die UEFA habe Italien versucht, den Verband von seinen organisatorischen Mängeln vor dem Spiel abzulenken.

Nun wertete die UEFA die Partie tatsächlich 3:0 für Italien.

Serbischer Verband attackiert Italien