Hertha schrammt an Blamage vorbei

SID
Valeri Domowschijski sorgte für die Vorentscheidung in der Verlängerung

Hertha BSC Berlin schrammt gegen Preußen Münster nur knapp an einer Blamage vorbei und gewinnt in der Verlängerung. Schalke 04 hat sich mit Trainer Felix Magath dagegen erwartungsgemäß gegen Germania Windeck durchgesetzt - blieb dabei aber glanzlos. Der Karlsruher SC besiegte Tennis Borussia Berlin, Cottbus gewann gegen Magdeburg. Ahlen musste gegen Burghausen ins Elfmeterschießen.

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Preußen Münster - Hertha BSC Berlin 1:3 n.V.

Hertha BSC Berlin die 2. Runde des DFB-Pokals erreicht. Der Bundesligist mühte sich beim Viertligisten zu einem 3:1-Erfolg nach Verlängerung. Valeri Domowschijski (118.) und Raffael (120.) sorgten für die Entscheidung.

Der Brasilianer Raffael hatte die Berliner nach einem Torwartfehler in Führung gebracht (23.). Dabei profitierte der Brasilianer von einem kapitalen Schnitzer von Münsters Schlussmann David Buchholz.

Acht Minuten nach der Pause erzielte der bei Schalke 04 ausgebildete Marc Lorenz dann den Ausgleich für Münster (53.). Ein als Hereingabe geplanter Freistoß des starken Lorenz segelte an Freund und Feind vorbei zum 1:1 ins Tor.

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Danach investierte der Bundesligist mehr, Buchholz hielt aber gut gegen Maximilian Nicu (54.) und Pal Dardai (60.). Bei Münster gefielen neben Torwart Buchholz, der seinen Fehler mit mehreren Glanzparaden mehr als wett machte, und Lorenz noch der frühere Zweitliga-Profi David Fall. Bei Hertha überzeugten nur die Innenverteidiger Arne Friedrich und Steve von Bergen.

"Die Hauptsache ist, dass wir gewonnen haben. Viele andere Mannschaften hatten auch extreme Schwierigkeiten. Am Anfang der Saison weiß man nie so genau, wo man steht. Aber jetzt weiß ich, dass wir noch enorm viel zu tun haben", sagte Hertha-Coach Lucien Favre.

Germania Windeck - FC Schalke 04 0:4

Die Tore für den Favoriten erzielten Carlos Zambrano (10.), Kevin Kuranyi (43.), Levan Kenia (68.) und Benedikt Höwedes (86.).

Vor 16.000 Zuschauern in der Kölner WM-Arena, in die die Windecker das Spiel verlegt hatten, zeigten sich die Königsblauen in der ersten Halbzeit in der Offensive ohne jegliche Kreativität. Besonders der kroatische Nationalspieler Ivan Rakitic enttäuschte gegen den unterklassigen Gegner auf der Spielmacherposition hinter den Spitzen.

Der sichtlich verärgerte Magath reagierte zur Pause auf die harmlose Vorstellung seiner Mannschaft und brachte für den enttäschenden Vasileios Pliatsikas den erst 18-jährigen Georgier Levan Kenia, der auf die Spielmacherposition rückte.

Rakitic wechselte auf die rechte Mittelfeldseite. Anschließend zeigten sich die Schalker vor dem Tor zielstrebiger und hätten die Führung ausbauen können - Höwedes und Altintop vergaben aber ihre Chancen. Die Vorentscheidung fiel in der 68. Minute.

Nachdem kurz zuvor Ivan Rakitic mit einem Handelfmeter an Gillen gescheitert war, schloss der eingewechselte Kenia eine Einzelaktion mit einem schönen Linksschuss aus 18 Metern erfolgreich ab.

"Meine Mannschaft hat das gemacht, was sie tun sollte - nämlich in die nächste Runde einziehen. Ich bin zufrieden, denn wir haben das Spiel kontrolliert. Aber nach wie vor läuft es in der Offensive noch nicht rund", sagte S04-Trainer Felix Magath.

Tennis Borussia Berlin - Karlsruher SC 0:2

Stefan Buck erzielte nach einer Freistoß-Flanke von Marco Engelhardt per Kopf die Führung der Gäste in der 35. Minute. Martin Neubert machte mit einem Eigentor in der 82. Minute für den KSC alles klar. Vor 1200 Zuschauern im Jahn-Sportpark verlieh die Führung den Karlsruhern nach einer wenig überzeugenden Anfangsphase die nötige Sicherheit.

Allerdings erspielte sich der Zweitligist auch nach der Pause nur wenige Chancen und benötigte die Hilfe der Gastgeber. Zunächst verlängerte Sargon Duran ein Flanke von Mutzel beinahe ins eigene Tor, bevor Neubert ins eigene Netz traf.

1. FC Magdeburg - Energie Cottbus 1:3

Vor 14.852 Zuschauern sorgten der Rumäne Emil Jula (4.) und der Chinese Jiayi Shao (37.) für eine beruhigende 2:0-Führung, doch Simon Tüting (44.) gelang nach einem krassen Fehler von Cottbus-Torwart Lars Hirschfeld noch vor dem Pausenpfiff das Anschlusstor. Für die Entscheidung sorgte Rückkehrer Sergiu Rudu (83.), der einen Fehler von Andreas Gaebler nutzte.

In der 47. Minute vergab Magdeburgs Maximilian Watzka völlig freistehend per Heber die große Chance zum 2:2. Die Gäste wirkten im Abschluss einfach abgeklärter und konsequenter. Die Magdeburger konnten zwar optisch das Spiel ausgeglichen gestalten, allerdings fehlte dem dreimaligen DDR-Meister die Durchschlagskraft im Angriff.

Cottbus war insgesamt ballsicherer und zweikampfstärker. So blieb den Magdeburgern ein Pokalcoup wie 2000 versagt, als der krasse Außenseiter Rekord-Pokalsieger Bayern München eliminiert hatte.

Wacker Burghausen - Rot Weiss Ahlen 1:1, 4:5. i.E.

Rot Weiss Ahlen hat mit viel Glück den Einzug in die zweite Runde geschafft. Die Westfalen siegten beim Drittligisten Wacker Burghausen im Elfmeterschießen, nachdem das insgesamt mäßige Spiel nach Verlängerung 1:1 (0:0) endete. Nils Döring (102.) hatte die Gäste in Führung geschossen, bevor Fikri El Haj Ali (115.) zum Ausgleich traf.

3600 Zuschauer sahen eine Begegnung auf Augenhöhe, in der sich beide Teams weitgehend neutralisierten. Ein Klassenunterschied war nicht auszumachen. Jeweils eine Möglichkeit auf beiden Seiten erlebten die Fans in der ersten Halbzeit, und auch nach dem Wechsel vermochte keine der beiden Mannschaften Torgefahr zu verbreiten.

Ein Distanzschuss in der regulären Spielzeit von Christian Chappek, den Rot-Weiss-Keeper Sascha Kirschstein glänzend parierte, gehörte schon zu den Höhepunkten, bevor auf der Gegenseite Döring per Kopf traf und die Begegnung an Spannung zulegte.

Bei den Gastgebern vermochten zumindest Andreas Niederquell und Torhüter Manuel Riemann zu gefallen. Ahlen hatte in dem Torschützen Döring seinen herausragenden Akteur und in Sascha Kirschstein den Matchwinner, der gegen Christoph Burkhard im Elfmeterschießen parierte.

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