Deutsche Rasselbande macht wieder Spaß

SID
Lewis Holtby (r.) wurde in dieser Saison von Schalke 04 an Mainz ausgeliehen
© Getty

Mit einer Rasselbande machen die deutschen U-21-Fußballer endlich wieder Spaß. Die hochgelobten Vorgänger hatten sich mit fünf verbliebenen Europameistern von 2009 kräftig blamiert.

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Nun sorgten die vorzeitig aufgerückten Jungspunde mit einem 1:1 (0:1) in Tschechien für einen verheißungsvollen Auftakt der Mission 2013. Die EM in drei Jahren ist das Fernziel.

In der vom älteren Jahrgang vermurksten Qualifikation für die EM 2011 holte das Team mit einem Durchschnittsalter von knapp über 19 Jahren nicht nur als erste Mannschaft einen Punktgewinn gegen die Tschechen, die Elf des heftig in die Kritik geratenen Trainers Rainer Adrion war sogar die klar bessere Mannschaft.

Guter Start in die Zukunft

"Wir sind die neue U21", verkündete der Mönchengladbacher Patrick Herrmann. Mit zwei Toren beim 6:3 der Borussen in Leverkusen hatte er schon auf sich aufmerksam gemacht, nun will er mit seinen Kollegen die Chance nutzen, sich zu beweisen.

Dies gilt auch für Adrion, der nach Intervention von Bundestrainer Joachim Löw trotz des Quali-Debakels seinen Job behalten durfte, den bis zum Juni 2011 laufenden Vertrag aber noch nicht verlängert bekam.

"Diese Begegnung war ein guter Anfang mit einem positiven Ergebnis und einer ordentlichen Basis für die Zukunft", stellte der 56-Jährige zufrieden fest: "Die Jungs haben gemeinsam gekämpft, gearbeitet und gespielt." Grundtugenden, die die Vorgänger nicht nur beim peinlichen 1:4 Mitte August auf Island vergessen hatten.

Holtby: "Haben pure Leidenschaft gezeigt"

"Wir waren topmotiviert und haben über 90 Minuten pure Leidenschaft gezeigt", sagte Lewis Holtby, der das Team als einer von drei verbliebenen Spielern aus dem Island-Aufgebot als Kapitän aufs Feld führen durfte: "Wir wollten die Qualifikation abhaken und an die Leistungen der U 21 im vergangenen Sommer anknüpfen."

Vor gerade einmal 14 Monaten hatte ein Team um die inzwischen fest beim A-Team verwurzelten Manuel Neuer, Sami Khedira und Mesut Özil in Schweden erstmals den Titel gewonnen.

Kirchhoff erzielt den Ausgleich

Dass der seitdem bereits zweite Neuanfang auch vom Ergebnis her gelang, lag an Jan Kirchhoff. Der Mainzer erzielte in der 72. Minute in Mlada Boleslav den hochverdienten Ausgleich, Lukas Marecek vom RSC Anderlecht hatte für Tschechien getroffen (38.).

"Es war eine Klasseleistung, den Tabellenführer so im Griff zu haben" sagte Kirchhoff: "Ich ärgere mich aber ein wenig über zwei vergebene Punkte, die wir verdient gehabt hätten."

Am Dienstag in Ingolstadt gegen Nordirland (17 Uhr) kann die Rasselbande für einen versöhnlichen Abschluss der verpatzten Quali sorgen - und weitere Pluspunkte sammeln. Für sich selbst und Rainer Adrion.

Tschechien - Deutschland: Der Spielbericht