Die spektakulärsten Rauswürfe

SID
DFB-Team, Effenberg
© Getty

Bundestrainer Joachim Löw hat Kevin Kuranyi aus der Nationalmannschaft geworfen, nachdem der Schalker Angreifer während des WM-Qualifikationsspiels gegen Russland am Samstagabend in Dortmund nach Hause gefahren war.

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Vor Kuranyi gab es aber schon mehrere spektakuläre Rauswürfe von Spielern aus der DFB-Auswahl:

1986: Der Hamburger Uli Stein, als zweiter Torhüter mit zur Weltmeisterschaft in Mexiko gereist, ist mit seinem Reservistendasein unzufrieden. Er tituliert Teamchef Franz Beckenbauer als "Suppenkasper" und die eigene Mannschaft als "Gurkentruppe". Beckenbauer schickt ihn daraufhin nach Hause.

1987: Sein Buch "Anpfiff" wird für Harald ("Toni") Schumacher im Februar zum persönlichen Abpfiff. Weil er in seinem Werk Mitspieler angreift und angebliche Doping-Praktiken enthüllt, wird der Kölner Torhüter vom Deutschen Fußball-Bund nach 76 Länderspielen aus der Nationalmannschaft geworfen.

1994: Bei der Weltmeisterschaft in den USA wird Stefan Effenberg nach dem gewonnenen Gruppenspiel gegen Südkorea von Bundestrainer Berti Vogts nach Rücksprache mit DFB-Präsident Egidius Braun aus dem Team ausgeschlossen. Grund: Effe hatte pfeifenden deutschen Fans bei der Partie in Dallas den "Stinkefinger" gezeigt. Nach der WM 1998 gibt Effenberg ein kurzes, aber missglücktes Comeback.

1996: Bundestrainer Berti Vogts nominiert Lothar Matthäus nicht für die EM 1996. Der hatte sich mit Vogts überworfen, dessen engster Vertrauter im DFB-Team Jürgen Klinsmann war. Via "Bild" hatte Matthäus zuvor geheime Tagebücher aus dem Kreis von Bayern München, vor allem von Klinsmann, publik gemacht. Zur WM 1998 nahm Vogts Matthäus wieder mit.

1999: Teamchef Erich Ribbeck lehnt die Forderung von Mario Basler nach einem klärenden Vier-Augen-Gespräch für ein Comeback im DFB-Team ab. "Ich lasse mich nicht erpressen. Ich sehe meine Aufgabe nicht darin, Forderungen von Spielern zu erfüllen. Ich entscheide, mit wem ich spreche, wann und wie lange ich mit ihm spreche", sagt Ribbeck, der Basler nach einem schwachen Spiel gegen die Niederlande ausgebootet hatte.

2006: Für Christian Wörns endet das Kapitel Nationalmannschaft wenige Monate vor der Heim-Weltmeisterschaft im Frühjahr 2006. Nach Wörns' öffentlicher Kritik an Jürgen Klinsmann wegen der Nichtberücksichtigung in mehreren Länderspielen streicht der Bundestrainer den Dortmunder aus seinen WM-Planungen.

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