Laser-Attacken und ein Ork

Von Haruka Gruber
Ronaldo, Cristiano, Manchester, United
© Getty

München - Konspiration! Verschwörung! Eine bodenlose Frechheit! Als ob die Fans von Olympique Lyon mit den Österreichern unter einer Decke stecken würden, gab es beim Achtelfinal-Hinspiel der Champions League erneut einen Laser-Pointer-Angriff!

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Ähnlich wie bei den deutschen Nationalspielern beim Testspiel in Wien wurde Manchester Uniteds Superstar Cristiano Ronaldo vor dem 1:1 beim Aufwärmen immer wieder mit einem grünen Lichtstrahl geblendet.

Alles nicht so schlimm? Ist doch nur eine kindische Spielerei? Von wegen! Ein Auszug aus der "Bild"-Zeitung nach dem Österreich-Spiel:

"Die fiese Laser-Attacke! Die sogenannten Laser-Pointer werden vor allem in der Geschäftswelt genutzt. Bei Vorträgen und Präsentationen haben sie längst die unhandlichen Zeigestöcke ersetzt. Die modernen Licht-Stifte sind sogar so klein, dass sie bei Sicherheits-Kontrollen oft nicht entdeckt werden. Doch sie sind sehr gefährlich!"

Und wem das noch nicht gefährlich genug klang, fragte das Blatt bei Leverkusens Physiotherapeut Dieter Trzolek nach: "Trifft der Licht-Punkt länger in das Auge, können auch Verbrennungen auf der Hornhaut entstehen."

Pfui Laser-Pointer, dachte daher auch ManU und meldete den Vorfall der UEFA. Coach Alex Ferguson: "Jetzt können die Verantwortlichen entscheiden, wie sie weiter vorgehen."

Die Schlaglichter zum Champions-League-Abend:

Torriecher: Völlig unbeeindruckt von umherschwirrenden grünen Laserstrahlen zeigte sich Karim Benzema, Lyons Wunderkind.

In einer sonst relativ ereignislosen Partie sorgte er für eines der wenigen Highlights: Der 20-Jährige bekommt den Ball, sieht vier Gegenspieler vor sich - und hält einfach drauf.

"Das 1:0 war fantastisch", sagte daher auch Ferguson ganz angetan von seinem Wunschstürmer, für den ManU 30 Millionen Euro zur Seite gelegt haben soll.

Kein Torriecher: Etwas mehr Zielstrebigkeit eines Benzema hätte auch Arsenal gut gebrauchen können.

Kurzpassspiel ist schön und gut, nur gegen die abgezockte Altherrentruppe des AC Milan fehlte schlicht die letzte Konsequenz.

"Wir waren nicht kaltblütig genug. Und Milan ist nun mal erfahren", sagte Arsenals Coach Arsene Weger nach der Nullnummer. Recht hat der Mann!

Die Highlights und Interviews des Spiels bei SPOX.TV!

Erst recht kein Torriecher: Nur so nebenbei: Gunners-Stürmer Emmanuel Adebayor versiebte in der 94. Minute das 1:0. Die Fakten: Kopfball. Zwei Meter von der Linie entfernt. Ein verwaistes Tor. Dennoch nur Latte. Und das hatte nichts mit fehlender Kaltblütigkeit oder italienischer Routine zu tun. Das war einfach nur fahrlässig.

Die Ohr-zu-Methode: Einen geruhsamen Abend verbrachte Deutschlands Immer-noch-Nummer-eins Jens Lehmann im Tor der Engländer. Der 38-Jährige im Premiere-Interview: "Die Torwartdiskussion in Deutschland verfolge ich weniger. Ich wüsste nicht, was es da großartig zu diskutieren gäbe." Auch eine Methode.

Ein Realist wettet nicht: Von wegen, der Glaube versetzt Berge. Ganz realistisch sieht Celtics-Coach Gordon Strachan die Aussichten seines Teams, sich nach der 2:3-Heimspiel-Niederlage gegen den FC Barcelona doch noch für das Viertelfinale zu qualifizieren.

"Ob ich mein Haus darauf wetten würde, dass wir weiterkommen? Natürlich nicht! Barca ist eines der besten Teams der Welt. Warum soll ich mein Haus riskieren, nachdem ich 35 Jahre dafür gearbeitet habe?"

Ein Ork aus Istanbul: Über angeblich riskante grüne Laser können die Herren von Fenerbahce Istanbul und dem FC Sevilla wohl nur lachen. Denn beim 3:2 ging es zur Sache. Mit Stollen, Tritten und ein bisschen Blut.

Die schmerzhafteste Szene: Julien Escude tritt Roberto Carlos beim Einnetzen zum 2:2 ausversehen aufs Schienbein, so dass der Brasilianer mit aufgeschlitzem und blutrot gefärbten Stutzen ausgewechselt werden muss.

Die fieseste Szene: Ugur Boral senst völlig unnötig Dani Alves an der Seitenlinie um. Ugur Boral - der Name klingt schon nach einem Ork aus "Herr der Ringe". Schiri Florian Meyer zeigte dennoch nur Gelb. Ein verkappter Tolkien-Fan?

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