Stuttgart mit dem Meister-Spirit

Von SPOX
Am 31. Spieltag kommt es zum Kracher zwischen Stuttgart und Wolfsburg
© Getty

Sechs Spieltage geht es in der Bundesliga noch um Meisterschaft, UEFA-Cup oder um den Abstieg. Die Ausgangspositionen sind klar verteilt, so scheint es. Doch manchmal lügt auch die Tabelle. Von Wolfsburg über die Bayern und Hannover bis runter zum Karlsruher SC: Die wahre Leistungsstand aller 18 Bundesligisten - im SPOX-Powerranking.

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Das 0:4 in Bremen vor sechs Wochen war der einzige Ausrutscher in der Rückrunde. Und ein Weckruf! Seitdem ist der VfB mit dem Spirit der Meistertruppe von 2007 unterwegs und macht entweder keine Gefangenen oder gewinnt in letzter Sekunde. Überragend: Hitzlsperger und Tasci. Gomez hat seine Durststrecke zwischen dem 22. und 26. Spieltag (nur 1 Tor) überwunden und machte die letzten vier VfB-Treffer.

Zehn Siege in Folge, darunter auch das famose 5:1 über die Bayern - Wolfsburg scheint nicht zu stoppen. Das magische Dreieck Grafite, Dzeko, Misimovic hat unglaubliche 77 Scorerpunkte auf dem Konto, Grafite ist der beste Torjäger (22), Misimovic der beste Vorbereiter der Liga (18). Die Mannschaft ist topfit, Trainer Magath ein Fuchs und Keeper Benaglio der "beste der Liga" (Paul Breitner). Aber: Die letzten beiden Siege kamen durchaus glücklich zustande. Ein Ausrutscher liegt irgendwie in der Luft...

Seit dem Trainerwechsel von Rutten zum deutsch-holländischen Gespann Büskens/Mulder läuft's wieder rund. Nach drei Siegen in Folge bei 8:0 Toren ist der UEFA-Cup wieder das Ziel, auch wenn noch fünf Punkte fehlen. Schalke durchweht ein neuer Geist, Spieler wie Kuranyi oder Jones blühen regelrecht auf. Nach drei eher unterdurchschnittlichen Gegnern kommt jetzt mit dem Auswärtsspiel bei den Bayern aber der Prüfstein schlechthin. Viele Niederlagen darf sich Königsblau im Kampf um Europa nicht mehr leisten.

Der HSV wandelt immer noch auf dem schmalen Grat zwischen (UEFA-)Pokal- und Titel-Ambitionen. Dass es die Mannschaft kann, hat sie oft genug bewiesen. Bis auf das unglückliche 0:1 stimmten die Ergebnisse der letzten Wochen. Allerdings scheinen die Kräfte nach 45 Pflichtspielen ein wenig zu schwinden. Zudem sind einige Leistungsträger nicht ganz auf der Höhe (Trochowski, Mathijsen, Jarolim). Bitter: Torjäger Petric fällt die nächsten drei Wochen aus. Schlecht: Das Torverhältnis.

Die Bayern schnuppern ran. Alleine das reicht schon, um die Konkurrenz in Angst zu versetzen. Nach dem CL-Aus konzentriert sich der Rekordmeister komplett auf die Liga und ist deshalb umso gefährlicher. Es bleiben aber unerklärliche Formschwankungen, wie das 1:5 in Wolfsburg, und die Verletzungssorgen im Sturm. Zudem nerven die fast täglichen Gerüchte um einen Wechsel von Superstar Ribery. Der Spielplan kann ein Vorteil sein (vier Heimspiele), allerdings sind die Gegner auch nicht ohne.

Der BVB wird in der Auflistung der UEFA-Cup-Kandidaten etwas stiefmütterlich behandelt, hat aber mit vier Siegen in Folge einen tollen Lauf - und in Valdez und Frei endlich ein echtes Sturm-Duo. Zudem ist Keeper Weidenfeller in sehr guter Verfassung. Nicht zu vergessen: Dortmund hat die wenigsten Niederlagen aller Mannschaften kassiert (4) und kann bei den Spielen gegen den HSV und in Wolfsburg das Zünglein an der (Meister-)Waage sein.

Auswärts hui, zu Hause pfui. Völlig untypisch für ein Kellerkind sammelt der VfL seine Punkte in der Fremde. Da trifft es sich fast schon gut, dass vier der letzten sechs Spiele auswärts stattfinden. Sestak hat seinen Torriecher wiedergefunden, in der Rückrunden-Tabelle liegt Bochum mit 17 Punkten immerhin auf Rang acht. Und im Vergleich zu so manchem Konkurrenten ist es im Bochumer Umfeld relativ ruhig.

Nach drei Niederlagen in Serie ist die erste Euphorie vorbei - trotz des knappen Sieges gegen Bremen. Der Trend zeigt nach unten und da wartet die aufkommende Konkurrenz aus Stuttgart, Schalke und Dortmund. Ein Problem ist die lange Sperre von Torjäger Woronin, der nicht eins-zu-eins zu ersetzen ist und das heftige Restprogramm. Dazu kommt die Unruhe durch die Querelen in der Vorstandsetage. Ein Lichtblick ist die anstehende Rückkehr von Kapitän Friedrich.

Auch wenn es an der Weser niemand so richtig zugeben will, aber die Liga rückt bei zwei Titelchancen in den Pokalwettbewerben etwas in den Hintergrund. Trotzdem hat sich Werder gefangen, die unglückliche Niederlage in Berlin tut dem keinen Abbruch. Trainer Schaaf verspricht anständige Auftritte in der Liga - trotzdem schwebt Bremen dem Saisonende wie ein Neutron entgegen.

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