Dopingskandal bleibt undurchsichtig

SID
Freiburg und Stuttgart stehen unter Verdacht, systematisches Doping in den 80ern betrieben zu haben
© getty

Die Faktenlage im womöglich größten Dopingskandal der westdeutschen Geschichte bleibt undurchsichtig. "Wir haben keine neuen Erkenntnisse gewonnen", sagte Fritz Keller, Präsident des Fußball-Bundesligisten SC Freiburg, nach knapp eineinhalb Stunden Beratung mit der Evaluierungskommission Freiburger Sportmedizin, die sich mit der Doping-Vergangenheit an der dortigen Universität befasst.

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Der Sport-Club habe "kundgetan, dass wir vollumfänglich für die Aufklärung zur Verfügung stehen", sagte Keller vor den Räumen der Frauenklinik am Freiburger Universitätsklinikum: "Das ist auch in unserem eigenen Interesse".

Keine neuen Fakten habe der Bundesligist bekommen, weil Kommissionsmitglied Andreas Singler, der die viel diskutierte Vorab-Veröffentlichung zu verantworten hat, nicht an dem Gespräch teilgenommen hatte.

"Nur punktuell nachweisbar"

Singler hatte am 2. März vermeintliche Erkenntnisse der Kommission im Alleingang veröffentlicht. Demnach sei in den "späten 1970er und frühen 1980er Jahren" beim VfB Stuttgart "im größeren Umfang" und "wenn auch nur punktuell nachweisbar" auch beim damaligen Zweitligisten Freiburg Anabolika-Doping vorgenommen worden.

"Wir haben es bedauert, dass Andreas Singler nicht anwesend war, sodass wir die Ergebnisse hätten erörtern können", sagte Keller: "Wir haben Vertrauen zu dieser Kommission, aber auch die Kommission kann den Veröffentlichungen, die Herr Singler gemacht hat, nicht folgen".

Ermittlungen noch nicht abgeschlossen

In Freiburg informiert die Kommission, die mit ihren Ermittlungsergebnisse erst nach Abschluss der Arbeiten im Herbst an die Öffentlichkeit gehen wollte, am Donnerstag noch Vertreter des VfB, des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) sowie des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR).

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