Problemfälle und Trumpfkarten

Von Fatih Demireli
Müssen noch Baustellen schließen: Sami Hyypiä (l.) und Rudi Völler
© getty

Bayer Leverkusen galt jahrelang als Vorzeigeklub auf dem Transfermarkt. In dieser Saison hat der Klub mit ungewohnten Komplikationen zu kämpfen. Wichtige Positionen müssen noch besetzt werden, die größte Baustelle wurde dagegen geschlossen. Hoffnung macht der eine oder andere Youngster. Die SPOX-Kaderanalyse zum Werksklub.

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Konstantinos Stafylidis ist ein großartiger Fußballer. Er ist jung, gehört zur modernen Gattung des offensiven Linksverteidigers, der Defensive und Offensive gleich gut beherrscht und dazu ein ausgezeichneter Standardschütze ist. Spätestens seit der U-19-Europameisterschaft 2012 in Estland, wo der 19-Jährige mit Griechenland erst im Finale an Spanien scheiterte und extrem auffiel, wollten Europas Top-Klubs Stafylidis verpflichten.

Dass im Juli 2012 Bayer Leverkusen verkünden konnte, Stafylidis ab der Saison 2013/2014 unter Vertrag genommen zu haben, war einerseits ein großer Erfolg, andererseits: typisch Bayer 04! Andre Schürrle wurde einst stilähnlich verpflichtet, also viele Monate vor der eigentlichen Einplanung in den Profi-Kader. Wie viele andere auch. Bayer gilt seit Jahren als einer der Klubs mit ausgesprochen erfolgreicher Transferpolitik. Regelmäßig waren die Planungen frühzeitig abgeschlossen.

"Ich hoffe, dass sich noch was tut"

Nun ist Bayer zwar weit davon entfernt, als Sorgenkind zu gelten, doch erstmals seit vielen Jahren sind wichtige Planstellen im Kader noch zu klären. Besonders in der Abwehr hat Leverkusen noch Handlungsbedarf, aber ob der Teilnahme an der Champions League auch auf anderen Positionen. "Man muss berücksichtigen, dass wir wieder Champions League spielen. Wenn man alle drei, vier Tag ein Spiel hat, muss man die Last auf mehreren Schultern verteilen", appelliert Lars Bender im "kicker" und hofft: "Ich hoffe, dass sich da noch was tut."

Leverkusens Macher legen sich "keinen Druck" (Rudi Völler) auf, wissen dennoch um die Wichtigkeit eines gut ausbalancierten Kaders. Wichtig war, dass der Abgang von Andre Schürrle zum FC Chelsea schnell aufgefangen wurde - und überhaupt erst autorisiert wurde, nachdem mit Heung-Min Son ein Nachfolger gefunden war. Die Arbeit ist damit aber noch lange nicht am Ende.

Tor

Neuzugang: Andres Palop (FC Sevilla)

Abgang: Michael Rensing (Fortuna Düsseldorf)

Offene Position: Keine.

Situation: Es hat sich was bewegt - allerdings nur hinter der Nummer 1. Michael Rensing ist nach einer Saison beim Werksklub wieder weg: Er schloss sich Absteiger Fortuna Düsseldorf an. Die Vertretung Bernd Lenos übernimmt künftig Andres Palop. Der 39 Jahre alte Spanier kommt mit der Erfahrung von 343 Profispielen und soll dem 18 Jahre jüngeren Leno den Rücken freihalten. Bayer erhofft sich von Palop auch die eine oder andere Entwicklungsstützte für Leno. "Mit ihm integrieren wir einen Teil der spanischen Torhüter-Schule in unseren Klub", sagt Wolfgang Holzhäuser. David Yelldell, der noch unter Robin Dutt verpflichtet worden ist, bleibt weiter die Rolle der Nummer 3. Sein Konkurrenz heißt Niklas Lomb, der ohnehin aber eher im Regionalliga-Team zum Einsatz kommt.

Torhüter: Ein neuer Backup

Abwehr: Die größte Baustelle

Mittelfeld: Gesetzte Dreierreihe und Son

Sturm: Die neue Trumpfkarte