Schalke steigt in Diego-Poker ein

SID
Diego besitzt neben seinem brasilianischen Pass auch die italienische Staatsangehörigkeit
© Getty

Felix Magath hat das Interesse der Schalke an Diego von Juventus Turin bestätigt. Schalke brauche noch Verstärkung im Mittelfeld. Der VfL Wolfsburg scheint jedoch die besseren Karten zu haben.

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Musterschüler Zvjezdan Misimovic aus dem Sinn, Ballzauberer Diego im Visier: Auf der Suche nach einem Spielmacher ist Vize-Meister Schalke 04 offenbar in den Poker um den Brasilianer von Juventus Turin eingestiegen.

Damit entwickelt sich knapp drei Wochen vor Schließung der Transferliste ein Bundesliga-Zweikampf um die Gunst des Ex-Bremers, denn auch der VfL Wolfsburg will Diego verpflichten.

"Diego ist ein interessanter Spieler. Ich kommentiere aber nichts Weiteres", sagte Trainer Felix Magath der "Sport-Bild": "Jeder hat gegen Bayern gesehen, dass wir noch Neuzugänge brauchen. Im spielerischen Bereich hatten wir erhebliche Probleme."

Magath: "Im Mittelfeld passt es bei uns noch nicht"

Das 0:2 im Supercup gegen Meister Bayern München hat bei Magath offenbar die Alarmglocken schrillen lassen, zumal die Münchner mit etlichen WM-Fahrern angetreten waren, die gerade erst aus dem Urlaub zurückgekehrt waren. "Im Mittelfeld passt es bei uns noch nicht. Da müssen wir zulegen und uns verstärken", sagte Magath.

Sein Lieblingsschüler Misimovic, derzeit noch in Wolfsburg unter Vertrag, ist dabei wohl aus dem Rennen. Der abwanderungswillige Bosnier wird wohl ins Ausland wechseln, der AC Florenz und Galatasaray Istanbul sollen Interesse angemeldet haben. Misimovic wollte sich nach dem Länderspiel am Dienstagabend gegen Katar nicht zu seiner Zukunft äußern.

Diego beharrt zwar auf seinem Standpunkt, bei Juve glücklich zu sein und sich völlig auf das Team zu konzentrieren, doch eine Rückkehr in die Bundesliga ein Jahr nach seinem Abgang von Werder Bremen für 25 Millionen Euro scheint beschlossene Sache. Die einzig offene Frage ist, wohin es den Spielmacher zieht.

Diego-Gehalt könnte zum Problem werden

Bei Schalke würde er in dieser Saison in der Champions League spielen und könnte zudem mit dem Spanier Raul ein kongeniales Duo bilden. Magath weiß, dass er auf einen wie Diego angewiesen ist, damit sein Star-Einkauf aus Madrid die nötigen Pässe bekommt.

Fraglich ist, ob Magath den Transfer des 25-Jährigen finanziell gestemmt bekommt. Zur Ablöse, die zwischen 15 und 20 Millionen Euro liegen dürfte, käme noch Diegos Gehalt. Bei Juve verdient er angeblich mehr als vier Millionen Euro netto pro Saison.

Magaths Kasse ist zwar trotz der Schalker Finanzschwierigkeiten durch die Verkäufe von Nationalspieler Heiko Westermann (zum Hamburger SV) und Rafinha (zum FC Genua) gut gefüllt, doch sucht der umtriebige Trainer und Manager auch noch einen Stürmer.

Stürmersuche: Hoarau Favorit

"Wir wollen einen kopfballstarken und großen Stoßstürmer, der gut zu Raul passt", sagte Magath. Favorit ist derzeit der Franzose Guillaume Hoarau, für den Paris St. Germain allerdings mindestens zehn Millionen Euro Ablöse fordert.

In Sachen Diego scheint Wolfsburg den Schalkern ohnehin eine Nasenlänge voraus zu sein. Bereits am Montag weilte Manager Dieter Hoeneß in Turin zu Verhandlungen.

Beide Vereine liegen bei der Ablösesumme wohl nur noch zwei Millionen Euro auseinander. Am Wochenende will Hoeneß erneut nach Italien reisen, um das Geschäft perfekt zu machen. Das berichtet Turins Sporttageszeitung "Tuttosport".

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