Kritik an DFL: "Nicht im Sinne der Zuschauer"

SID
Jan Schindelmeiser ist seit 2006 bei 1899 Hoffenheim als Manager tätig
© Getty

Nach Bayern-Präsident Uli Hoeneß kritisieren auch Manager Jan Schindelmeiser von 1899 Hoffenheim und Werder-Coach Thomas Schaaf die DFL wegen der auch in der kommenden Saison verkürzten Winterpause.

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Der Wintereinbruch in Deutschland sorgt für Unruhe in der Bundesliga: Nach Bayern-Präsident Uli Hoeneß hat nun auch Manager Jan Schindelmeiser vom Bundesligisten 1899 Hoffenheim die Deutsche Fußball Liga (DFL) wegen der auch in der kommenden Saison verkürzten Winterpause kritisiert.

"Wenn wie geplant auch in den kommenden Jahren in der Bundesliga bis kurz vor Weihnachten gespielt wird und es Mitte Januar schon wieder weitergeht, in den schönsten Monaten des Jahres, von Mai bis Juli, aber keine Bundesligaspiele stattfinden, ist das nicht im Sinne der Zuschauer", sagte Schindelmeiser der "Rhein-Neckar-Zeitung".

Auch Völler und Hoeneß skeptisch

Zuvor hatten bereits der neue Bayern-Präsident Uli Hoeneß und Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler skeptisch auf die Entscheidung der DFL reagiert, auch in der kommenden Spielzeit die Winterpause auf dreieinhalb Wochen zu beschränken.

"Solche Entscheidungen werden im August getroffen, wenn es 35 Grad warm ist und keiner daran denkt, wie es im Winter ist", sagte Hoeneß.

Völler: "Das kann im Januar gut gehen"

Völler meinte: "Das kann im Januar gut gehen, das kann aber auch ein großer Reinfall werden. Es kann mir keiner erzählen, dass es im Januar bei dieser Witterung Spaß macht, im Stadion zu sitzen. Da verstehe ich jeden Zuschauer, der zu Hause bleibt."

Auch Werder-Trainer Thomas Schaaf kritisierte die kurze Winterpause in der Bundesliga. "Ich glaube nicht, dass wir das Produkt Fußball damit verbessern. Wir müssen sogar aufpassen, dass wir es nicht kaputtmachen", sagte der Coach und befürchtet, dass die Profis zum Saisonende körperliche Probleme bekommen könnten.

Schaaf: "Reicht die Kraft noch im März oder April?"

"Wie wird es im März oder April aussehen, wenn wir hoffentlich noch viele Spiele haben werden? Reicht die Kraft dann noch?", fragte der Coach: "Wir sind bei der neuen Regelung nicht in der Lage, unseren Spielern die Pausen zu geben, die sie brauchen. So einen großen Kader haben wir nicht. Wir sollten uns also nicht wundern, wenn wir am Ende der Saison müde werden."

Der für den Spielbetrieb zuständige DFL-Geschäftsführer Holger Hieronymus verteidigte dagegen die verkürzte Winterpause und wies zudem noch einmal darauf hin, dass das neue Modell in enger Abstimmung mit den Klubs verabschiedet worden war.

Uni-Studie für Bewertung

"Fakt ist, dass wir uns mit den Vereinen abgestimmt haben und in dieser sowie in der nächsten Spielzeit einen Test laufen lassen. Wir werden danach gemeinsam mit der Uni Saarland, die eine Studie erstellt, eine Bewertung vornehmen, auch und gerade im Hinblick auf die Belastung der Spieler", sagte Hieronymus dem "Kicker".

Überlegungen, wie in England über Weihnachten durchzuspielen, soll es laut Hieronymus dagegen nicht geben: "Nein, ein Modell wie in England ist nicht angedacht. In Deutschland gibt es halt nicht die Tradition, an den Festtagen zu spielen. Zudem widerspricht dem das Reiseverhalten der Fans. Mit der verkürzten Winterpause haben wir einen Kompromiss gefunden."

Der Winterfahrplan Hoffenheims