Uli Hoeneß: "Bundesliga spielt 98. Rolle"

SID
Uli Hoeneß (l.) polterte nach dem 2:1 in Freiburg mal wieder ordentlich los
© Getty

Nach drei Spielen ohne eigenen Treffer siegte Bayern München bei Aufsteiger SC Freiburg trotz wenig überzeugender Leistung mit 2:1. Grund genug für Manager Uli Hoeneß, mal wieder zu einem Rundumschlag auszuholen. Im Interview kritisiert er die Nationalmannschaften allgemein und die DFB-Elf im Speziellen. Zudem spricht Hoeneß über zwei Rückkehrer und den abwanderungswilligen Breno.

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Frage: Herr Hoeneß, nach zuletzt drei Spielen ohne Sieg in Folge reichte es für die Bayern beim SC Freiburg wieder zu einem Sieg. Sind sie neben dem Ergebnis auch mit dem Auftritt der Mannschaft beim 2:1 zufrieden?

Uli Hoeneß: Die Spieler wussten, dass nur ein Sieg zählt und nichts anderes. Das haben sie umgesetzt. Nach meinem Geschmack hätten sie aber das eine oder andere Tor mehr für das Selbstvertrauen machen können.

Frage: Luca Toni und Mark van Bommel standen nach ihren langen Verletzungspausen wieder auf dem Platz. Wie wichtig können die beiden in den nächsten Monaten für das Team werden?

Hoeneß: Es ist wichtig für uns, dass diese erfahrenen Spieler zurück sind. Es kann ein großer Vorteil für uns sein, wenn wir aus dem Vollen schöpfen können. Jetzt geht es bis Weihnachten nämlich richtig los. Wir müssen anfangen, eine Serie zu starten. Das ist nötig, um den Abstand zur Spitze zu verringern.

Frage: Thomas Müller hat wieder getroffen und wird bereits mit der Nationalmannschaft in Verbindung gebracht. Was halten Sie davon?

Hoeneß: Kaum schießt jemand drei Tore, wird schon nach der Nationalmannschaft gerufen. Früher musste man ein Jahr so spielen, um nominiert zu werden. Man sollte die Kirche doch mal im Dorf lassen. Die Nationalmannschaft ist gut genug, um ohne Thomas Müller eine WM zu bestreiten.

Frage: Martin Demichelis stand nicht im Kader...

Hoeneß: Weil er erst am Freitag von der WM-Qualifikation zurückgekommen ist. Die Bundesliga spielt nur noch die 98. Rolle. Wir sind doch nur noch Zulieferer für die Nationalmannschaften. Dabei ist bis zur WM nur die Bundesliga wichtig - und sonst nichts.

Frage: Am Mittwoch müssen die Bayern in der Champions League bei Girondins Bordeaux antreten. Wie schätzen Sie die Franzosen ein?

Hoeneß: Bordeaux ist nicht umsonst französischer Meister. Ich halte sie für eine ganz starke Mannschaft.

Frage: Ihr brasilianischer Innenverteidiger Breno hat angedeutet, dass er in der Winterpause gerne den Verein wechseln würde. Wie stehen Sie dazu?

Hoeneß: Wenn sich die Personalsituation entspannt und wir genügend Innenverteidiger haben, kann man darüber nachdenken, ihn auszuleihen. Verkaufen werden wir ihn aber nicht.

Bayerns Breno kann gehen