Bayer-Boss Holzhäuser kristisiert DFB

SID
Wolfgang Holzhäuser (l.) fordert mehr Kommunikation
© Getty

Wolfgang Holzhäuser hat den DFB wegen der Belastung von Profis bei Nationalteams kritisiert. So habe sich Stefan Reinartz bei einem unnötigen Fitnesstest in der U 21 verletzt.

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Bayer-Boss Wolfgang Holzhäuser hat sich der Kritik an der Belastung von Bundesliga-Profis durch Spiele in den Auswahlmannschaften angeschlossen und den DFB gerügt.

"Mir ist unverständlich, weshalb Stefan Reinartz bei der U 21 ein Sprinttraining absolvieren musste, um seinen Leistungsstand ermitteln zu können. Dabei zog er sich einen Muskelfaserriss zu und fällt einige Wochen für den Verein aus. Die nötigen Daten hätten unsere Spezialisten problemlos liefern können", sagte der Sprecher der Geschäftsführung von Bayer Leverkusen auf der Klub-Homepage.

Impfungen für WM in Ägypten

Auch die Hepatitis-Impfungen bei der U 20, die vom Verband für die WM in Ägypten vom 25. September bis 16. Oktober vorgenommen wurden, sehe er kritisch. "Sowohl Lars Bender als auch Richard Sukuta-Pasu haben darauf mit Abwehr reagiert und beide waren am vergangenen Wochenende außer Gefecht gesetzt. Dies wäre mithilfe intensiverer Kommunikation zwischen Verein und Nationalmannschaft sicher zu vermeiden gewesen", äußerte der ehemalige DFB-Ligasekretär.

Neben den U-20- bzw. U-21-Nationalspielern Bender, Sukuta-Pasu und Reinartz standen auch A-Nationalspieler wie Michal Kadlec (Sprunggelenkverletzung), Theofanis Gekas (Pferdekuss) und Arturo Vidal (Jetlag) beim Punktspiel am vergangenen Samstag beim deutschen Meister VfL Wolfsburg (3:2) laut Holzhäuser "gar nicht oder nur eingeschränkt zur Verfügung".

"Risiko der Vereine wird unkalkulierbar"

Der Bayer-Chef konstatiert: "Die Zahl der Länderspiele nimmt zu, damit einhergehend die Belastungen und die Verletzungsgefahr der Spieler. Das Risiko der Vereine wird dadurch unkalkulierbar."

Die Nationalmannschaft bleibe weiterhin ein bedeutendes Aushängeschild des deutschen Fußballs, "das es zu unterstützen gilt. Doch die Arbeit und das Investment der Vereine bleibt die Basis für den internationalen Erfolg. Diesem entscheidenden Vorgriff muss zügig Rechnung getragen werden", so Holzhäuser.

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