Schalke träumt wieder vom Europapokal

SID
Kein Witz: Einige Schalke reden sogar schon wieder von der Champions League
© Getty

Als Schalke 04 nach vier schier endlosen Monaten seinen Auswärtsfluch in der Fußball-Bundesliga mit Hängen und Würgen gebannt hatte, brach bei den Königsblauen schon wieder die Europapokal-Euphorie aus.

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"Der DFB-Pokal ist der kürzeste Weg, um sich für das internationale Geschäft zu qualifizieren. Aber ich bin grundsätzlich großer Optimist, und die Champions League zu erreichen wird zwar schwierig, aber leicht kann ja jeder", sagte Schalke-Boss Josef Schnusenberg nach dem glücklichen 2:1 (1: 0)-Erfolg bei Eintracht Frankfurt.

Rutten fokussiert auf Pokal-Viertelfinale

Trotz sieben Punkten Rückstand auf den dritten Tabellenplatz haben die Königsblauen nach dem zweiten Rückrundensieg wieder die leise Hoffnung, doch noch einen Startplatz für die Königsklasse erreichen zu können.

Trainer Fred Rutten richtete nach den Turbulenzen der letzten Wochen seinen Fokus allerdings lieber erstmal auf das eminent wichtige DFB-Pokal-Viertelfinale bei Zweitligist Mainz 05 am Dienstag.

"Wir haben im DFB-Pokal immer noch die große Chance, einen Titel zu gewinnen. Meine Mannschaft wird 100 Prozent Einsatz zeigen, um ins Halbfinale zu kommen", sagte der Niederländer, der trotz der über weite Strecken spielerisch schwachen Leistung der Gäste dem Sieg nur Positives abgewinnen konnte.

"Ich bin zufrieden"

"Meine Mannschaft hat heute eine unheimliche Moral gezeigt und auch nach dem Ausgleich sofort wieder nach vorne gespielt. Unser Ziel war es, drei Punkte mitzunehmen. Das ist uns gelungen, deshalb bin ich zufrieden."

Dabei hatte vor 51.500 Zuschauern in der Frankfurter Arena und unter den Augen von Bundestrainer Joachim Löw zunächst nichts darauf hingedeutet, dass die Schalker ihre schwarze Auswärtsserie beenden würden.

"Ein kleiner Schritt"

Zuletzt gewann die Rutten-Elf am 1. November des vergangenen Jahres auswärts bei Energie Cottbus (2:0), seitdem hatte es auf fremden Platz zumeist Enttäuschungen gegeben.

Als Frankfurts Michael Fink in der 81. Minute die Führung von Rafinha (39.) ausgeglichen hatte, rechneten die mitgereisten S04-Fans wieder mit einem Remis, doch Nationalspieler Heiko Westermann beförderte den Ball drei Minuten nach dem Ausgleich dann doch noch über die Torlinie.

Westermann gibt Fehler zu

"Beim 1:1 habe ich einen Stellungsfehler gemacht, dann habe ich gebetet, dass ich wenigstens noch den Siegtreffer mache. Die drei Punkt sind enorm wichtig für uns. Bei uns kehrt jetzt erst einmal Ruhe ein. Aber ein Befreiungsschlag war das noch nicht, sondern nur ein kleiner Schritt", sagte Westermann, der sein Team aber vor dem Pokalspiel in Mainz vor Überheblichkeit warnte: "Das wird ein ganz anderes Spiel. Die werden vor heimischer Kulisse um ihr Leben rennen."

Funkel enttäuscht von Schalke

Außenverteidiger Rafinha, der mit einem Flachschuss ins lange Eck die Führung der Schalker besorgt hatte, widmete derweil seinen Treffer seiner vor knapp zwei Wochen geborenen Tochter Marie-Luiza. "Das habe ich für meine Tochter geschossen. Aber wichtiger als mein Tor waren die drei Punkte", sagte Rafinha.

Schalke-Kapitän Marcelo Bordon hatte derweil nur das Duell gegen Mainz im Blick: "Das wird für die Mainzer wie ein Pokalfinale. Da müssen wir von der ersten Minute an hellwach sein."

Fünfte Heimppleite für Eintracht

Während die Schalker in Gedanken schon in Mainz waren, ärgerte sich die Eintracht über die unnötige fünfte Heimniederlage der laufenden Saison.

"Diese Niederlage ist unheimlich bitter für uns. Vor dem Spiel nächste Woche in Bielefeld muss ich die Mannschaft jetzt erstmal wieder aufrichten. Schließlich hat sich Schalke über 90 Minuten keine Chance erarbeitet und aus dem Nichts zwei Tore erzielt", sagte Trainer Friedhelm Funkel.

Frankfurt - Schalke: Daten und Fakten