Eintracht will Erklärung von Bremer Polizei

SID
Viele Eintracht-Fans konnten die Partie im Weser-Stadion erst gar nicht sehen
© Getty

Wegen der hohen Zahl von 234 festgenommenen Frankfurter Fans beim Auswärtsspiel gegen Werder hat der Eintracht-Vorstand die Bremer Polizei um eine Stellungnahme gebeten.

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Der Vorstand von Bundesligist Eintracht Frankfurt hat die Bremer Polizei nach der vorübergehenden Festnahme von 234 Fans am vergangenen Samstag um Aufklärung gebeten.

"In Anbetracht der unverhältnismäßig hohen Zahl an Gewahrsamnahmen haben wir Bremens Polizeipräsident um eine Stellungnahme gebeten", erklärte Vorstandsmitglied Klaus Lötzbeier.

Bis zu sieben Stunden unter Gewahrsam

Vor der Bundesliga-Begegnung der Eintracht bei Werder Bremen (0:5) waren die Frankfurter Anhänger am Samstag bis zu sieben Stunden in Gewahrsam genommen worden.

Auch im Stadion hatte es mehrfach Auseinandersetzungen mit der Polizei gegeben. "Hierbei ging die Polizei außerordentlich brutal, wahllos und ohne Rücksicht auf Frauen und Kinder vor", kritisierte der Fanklub Ultras Frankfurt 1997.

Drei Personen aus der Frankfurter Ultraszene haben nach einem Bericht der "Frankfurter Rundschau" zudem Strafanzeige gegen den Einsatzleiter der Bremer Polizei, Hans-Jürgen Pusch, gestellt.

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Nach Angaben von Eintracht-Anhänger Rene Kirsten, zudem Betreiber der Fan-Homepage "SGE4ever.de", sei Pusch für sein Vorgehen sogar von "untergebenen Dienstgraden scharf kritisiert" worden. Diese hätten "auf eine Eskorte zum Stadion und einer Einkesselung bis zum Einlass plädiert."

Auch körperliche Auseinandersetzungen

Die Bremer Polizei erklärte in einer Stellungnahme, dass sie mit Hilfe der Festnahmen verhindern wollte, "dass die gewaltbereiten Fans unkontrolliert in die Bremer Innenstadt einsickern." Darüber hinaus hätte es nach Angaben der Beamten beim Aufeinandertreffen mit Bremer Anhängern ohne Zweifel eine körperliche Auseinandersetzung gegeben.

Deshalb habe zur Verhinderung unmittelbar bevorstehender Begehung von schweren Straftaten keine andere geeignete Möglichkeit bestanden, als die Ingewahrsamnahmen anzuordnen.

Ein vor Ort befindlicher Polizeibeamter kommentierte die Situation mit den Worten: "In den 18 Jahren, in denen ich Verantwortung bei Fußballeinsätzen trage, habe ich selten derart aggressive und polizeifeindliche Fans erlebt."

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