Williams setzt auf Hülkenberg

SID
Vom Testfahrer zum Stammpilot: Nico Hülkenberg (r.)
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Nach seinem Sieg bei der GP2-Serie wird Nico Hülkenberg offenbar in der nächsten Saison als Stammfahrer für Williams in der Formel 1 auf Punktejagd gehen.

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Nico Hülkenberg ist mit Vollgas in die Formel 1 durchgestartet. Nur eine Woche nach seinem Titelgewinn in der GP2-Serie hat der 22-Jährige beim Williams-Team offenbar den Aufstieg vom Testfahrer zum Stammpiloten geschafft.

"Klar, fahre ich nächstes Jahr Formel 1", sagte Hülkenberg nach dem GP2-Triumph bereits vor einer Woche in Monza. Nach Informationen der Zeitschrift Auto Bild motorsport ist auch der Vertrag inzwischen unterschrieben worden.

Teamchef Sir Frank Williams sowie der Anteilseigner und Technische Direktor Patrick Head sollen sich vergangenen Dienstag dazu entschlossen haben, die Option auf Hülkenberg einzulösen.

Hülkenberg, der von Michael Schumachers Manager Willi Weber betreut wird, soll bei Williams einen Drei-Jahres-Vertrag erhalten haben. Damit könnten 2010 im besten Fall gleich sechs deutsche Rennfahrer in der Königsklasse am Start sein.

Zukunft von Heidfeld und Glock noch offen

Allerdings steht hinter Nick Heidfeld (Mönchengladbach), dessen Arbeitgeber BMW zum Saisonende aussteigt, ein Fragezeichen. Auch Timo Glocks (Wersau) Zukunft ist noch nicht gesichert, da sich hartnäckig Gerüchte über einen Toyota-Ausstieg halten.

Gesetzt ist nur Sebastian Vettel (Heppenheim) bei Red Bull, Adrian Sutil (Gräfelfing) dürfte wahrscheinlich aber auch 2010 für Force India fahren. Bei Williams würde Hülkenberg das Cockpit von Nico Rosberg (Wiesbaden) übernehmen, der bei McLaren-Mercedes und WM-Spitzenreiter Brawn im Gespräch ist.

Wer Hülkenbergs Teamkollege bei Williams wird, ist noch unklar. Denn der zweite Pilot, Kazuki Nakajima (Japan), muss das Team laut motorsport-total.com ohne Toyota-Motoren verlassen. Mercedes oder Renault soll der neue Partner des englischen Rennstalls werden.

Räikkönen vor Rückkehr zu McLaren-Mercedes

Nach einem Bericht des Fachmagazins auto motor und sport soll Ex-Weltmeister Kimi Räikkönen ein Kandidat für Williams gewesen sein. Doch offenbar sind die Verhandlungen in Monza geplatzt - stattdessen sieht "ams" den Finnen künftig wieder bei seinem ehemaligen Arbeitgeber McLaren-Mercedes.

"Kimi ist für jedes Team ein interessanter Fahrer. Er ist vielleicht das größte Talent überhaupt, wenn er gewillt ist, sich hundertprozentig auf den Job zu konzentrieren", sagt McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh.

Räikkönen steht zwar noch bis Saisonende 2010 bei Ferrari unter Vertrag, doch sollte der zweimalige Weltmeister Fernando Alonso (Spanien) dort - wie seit Monaten vermutet - sein Teamkollege werden, wird der "Iceman" wohl gehen.

Traumerfüllung im Eiltempo

Mit derartiger Teampolitik braucht sich Hülkenberg nicht zu beschäftigen. Der 22-Jährige aus Emmerich schwebt derzeit auf Wolke sieben. GP2-Titel und Formel-1-Cockpit - für den neuen deutschen Hoffnungsträger hat sich im Eiltempo ein Traum erfüllt.

Bereits als 13-Jähriger gewann Hülkenberg die deutsche Junioren- und ein Jahr später die deutsche Kart-Meisterschaft. Damit war der Weg für eine erfolgreiche Formel-Karriere geebnet. Der Rheinländer bestätigte sein Talent 2005 in der Formel BMW Deutschland.

Hülkenberg, der eine Ausbildung zum Speditionskaufmann abgeschlossen hat, feierte seinen zuvor größten Erfolg am 5. August 2007.

Wenige Tage vor seinem 20. Geburtstag gewann er damals das prestigeträchtige Formel-3-Masters im belgischen Zolder, bei dem traditionell die besten Fahrer Europas gegeneinander antreten. Spätestens mit diesem Triumph hatte er sich einen Eintrag in die Notizbücher der Formel-1-Teamchefs gesichert.

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