Piquet und Sauber vor BMW-Übernahme

SID
Steigt er bei BMW-Sauber ein? Nelson Piquet senior
© Imago

Nelson Piquet junior wird in dieser Saison nicht mehr für Renault ins Cockpit steigen, könnte aber schon bald in einem neuen Team weiterfahren.

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Wie der Brasilianer am Montag auf seiner Internetseite verkündete, habe ihn Renault über die Trennung bereits informiert. Ein offizielles Statement seitens des Rennstalls stand jedoch noch aus.

Noch Spekulation ist der Einstieg von "Nelsinhos" Vater, dem dreimaligen Weltmeister Nelson Piquet senior in die Königsklasse. Nach einem Bericht der brasilianischen Zeitung Estado de Sao Paulo plant Piquet senior gemeinsam mit Peter Sauber die Übernahme des BMW-Sauber-Teams.

Demnach stünden die Verhandlungen kurz vor dem Abschluss. BMW hatte in der vergangenen Woche seinen Ausstieg aus der Formel 1 nach dieser Saison angekündigt. Der neue Rennstall soll laut Zeitungsbericht mit Ferrari-Motoren ausgestattet werden.

"Große Enttäuschung"

Piquet senior hatte 1983 mit BMW die WM gewonnen. Der Schweizer Peter Sauber hält bereits 20 Prozent Anteile an dem heutigen Team. Nelson Piquet junior jedenfalls dürfte sich über einen neuen Arbeitgeber freuen.

Die Trennungs-Nachricht von Renault habe er mit "großer Enttäuschung" aufgenommen, gleichzeitig aber auch Erleichterung "über das Ende der schlimmsten Zeit meiner Karriere" verspürt.

"Ich kann nun weitergehen, meine Karriere wieder in die richtige Spur bringen und meine Reputation als schneller, erfolgreicher Fahrer wiedergewinnen", so Piquet. In der aktuellen Saison hat der 24-Jährige nach zehn WM-Läufen noch keine Punkte auf dem Konto, seine beste Platzierung war der 10. Rang beim Rennen in Bahrain.

"Briatore war mein Scharfrichter"

Die Erklärung nutzte Piquet zur schonungslosen Abrechnung mit Renault-Teamchef Flavio Briatore. Der Italiener, der gleichzeitig als sein Manager fungierte, sei ihm in den Rücken gefallen.

"Ein Manager soll dich ermutigen, dich unterstützen und dir Möglichkeiten schaffen. Bei mir war das Gegenteil der Fall. Flavio Briatore war mein Scharfrichter." Briatore habe ihn vor Rennen mit Drohungen unter Druck gesetzt, dass er bei weiteren Misserfolgen ersetzt werde.

Neben seinem Teamkollegen, dem zweimaligen Weltmeister Fernando Alonso, sei er seit seinem Debüt 2008 nur derjenige gewesen, "der das andere Auto fährt". 2008 kam Piquet auf 19 WM-Punkte und den 12. Platz in der Gesamtwertung.

Bedingungen zweiter Klasse?

Dabei gelang ihm auf dem Nürburgring mit dem zweiten Rang der erste und einzige Sprung aufs Podium. In der Vorbereitung auf die Saison 2009 habe er deutlich weniger Trainingskilometer als Alonso absolvieren dürfen.

In diesem Jahr sei er bei vier Rennen unter Bedingungen zweiter Klasse gefahren: "Die Renault-Ingenieure sagten mir, dass ich in diesen Rennen ein Auto hatte, das zwischen 0,5 und 0,8 Sekunden pro Runde langsamer war." Nach der schwachen Debüt-Saison galt Piquet allerdings schon vor diesem Jahr als Wackelkandidat bei Renault.

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