Der Mercedes ist hin

SID
zach, hans, blick
© Getty

Düsseldorf - Eigentlich war Hannovers Trainer Hans Zach nur gekommen, um seine Ex-Vereine DEG Metro Stars und Kölner Haie im 177. rheinischen Derby der Deutschen Eishockey Liga (DEL) ein wenig auszuspionieren.

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Doch die 2:5-Niederlage der Gastgeber in einem hochklassigen Spiel geriet für ihn zur Nebensache, weil der ehemalige Bundestrainer auf der Anreise kurz vor der Düsseldorfer Arena in einen Autounfall verwickelt wurde. Der Alpenvulkan saß im Mercedes von Scorpions-Geschäftsführer Marco Stichnoth, als den beiden unverletzt gebliebenen Männern ein anderer Wagen auffuhr.

"Wir standen gerade an einer roten Ampel und staunten über ein Auto mit DEG- und Hannover-Aufklebern. Plötzlich knallte es. Uns ist hinten voll einer rein, mit BB-Kennzeichen und DEG-Schal", sagte Zach der "Bild". Der Wagen sei hin. "Und das will bei einem Mercedes was heißen. Wir hatten Glück, uns geht es gut. Wahrscheinlich bin ich verletzt, merke es aber nicht", so Zach weiter, der später in der Halle noch wie ein Rohrspatz schimpfte.

DEG verliert Reimer

Durch den Unfall bildete sich ein Stau auf dem Weg zur Arena, in die an diesem Tag mit 11.311 Zuschauern eine Rekordkulisse kam. Sie erlebten mit, wie die Metro Stars drei wichtige Punkte verloren. Immerhin gab es tags drauf Entwarnung bei Patrick Reimer. Der Stürmer erlitt eine Verstauchung im rechten Sprunggelenk und fällt zwei bis drei Wochen aus und nicht, wie zunächst befürchtet, mehrere Monate.

"Ich bin froh, wenn das Jahr 2007 beendet ist. Wir werden immer weniger, die Anzahl der Spiele aber nicht", meinte ein frustrierter DEG-Trainer Lance Nethery, dessen Team auf Platz sieben abrutschte und nun am Freitag bei den nach dem Rausschmiss von Erich Kühnhackl immer noch kriselnden Straubing Ice Tigers (1: 3-Niederlage bei Meister Adler Mannheim) ohne Fünf antreten muss.

Denn zu allem Überfluss kassierte Stürmer Jamie Wright auch noch eine Spieldauer-Disziplinarstrafe und fehlt ebenfalls beim Gastauftritt in Niederbayern. Außerdem sind Torhüter Jamie Storr (Meniskusschaden), Verteidiger Robert Dietrich (Sprunggelenksbruch) und Stürmer Klaus Kathan (Gehirnerschütterung) außer Gefecht.

"Wir haben uns selbst geschlagen" 

Der 24-jährige Reimer, der in dieser Saison schon sieben Treffer erzielte, erlitt seine Verletzung in einem harmlos aussehenden Zweikampf mit Bryan Adams und musste nach 14 Minuten mit schmerzverzerrtem Gesicht vom Eis getragen werden. Doch das war nicht der Grund der Niederlage. "Wir haben uns selbst geschlagen und zu viele Strafen genommen, die Köln mit drei Überzahltoren eiskalt genutzt hat", bilanzierte Stürmer Daniel Kreutzer.

So sah es auch Kölns Trainer Doug Mason, dessen Team im 177. Derby zum 88. Mal die Oberhand behielt: "Wichtig war der Ausgleich vor der ersten Drittelpause, so konnten wir den Schwung mit ins zweite Drittel nehmen. Die drei Powerplaytore waren der Unterschied."

Zudem hielt Torhüter Travis Scott überragend und gab der Mannschaft großen Rückhalt. Die Kölner eroberten durch den Sieg den zweiten Tabellenplatz hinter den Berliner Eisbären zurück. Außerdem rückte Meister Mannheim am Dienstag durch den Erfolg über Straubing auf den fünften Platz vor. Die Hamburg Freezers kamen durch ein 5:1 über die Augsburger Panther dem begehrten sechsten Platz ein Stück näher.