Die nächste Party-Generation

Von Vincent Alberola
Olympia, Peking, Hockey, Deutschland, DHB, Damen
© Getty

München - Gold im Visier und ein hartes Programm vor der Brust: Die deutschen Hockey-Teams gehen als Top-Favoriten ins olympische Turnier. SPOX stellt beide deutschen Mannschaften vor und stößt dabei auf eine erfolgversprechende Familientradition.

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Das Ziel für Peking 2008 ist klar definiert: Eine Olympia-Medaille ist für beide DHB-Teams ein Muss - treten doch die  Damen als amtierende Olympiasieger und die Männer als Weltmeister an.

Kein Zweifel, die große "Mission Gold" soll im Finale auf dem Olympic Green Hockey Stadion am 22. (Damen) und 23. August (Herren) ihr krönendes Ende nehmen.

Für Nationalspieler Forian Keller geht es bei der "Mission Gold" um weit mehr, als die Erfüllung eines Traums - es geht um die Vollendung einer olympischen Familientradition. Denn mit dem Namen Keller wird im deutschen Hockey auch eine gewisse Erwartungshaltung verbunden. Seine Schwester Natascha gewann 2004 in Athen die Gold-Medaille. Auch ihr Bruder Andreas war schon Olympiasieger (1992 in Barcelona). Sogar Großvater Erwin konnte 1936 Silber holen.

2008 will sich nun endlich auch Florian Keller mit Edelmetall schmücken. Wie die Chancen für die deutschen Teams stehen, steht hier.

Die deutschen Hockey-Damen

Der Weg nach Peking: Für die Vorbereitung hatte sich Damen-Bundestrainer Michael Behrmann etwas Besonderes überlegt. Er ließ sein Team den Gipfel des Alvier in den Schweizer Alpen erklimmen. Das Team sollte lernen, mit der eigenen Psyche und Druck fertig zu werden - schließlich reist man ja als Titelverteidiger nach Peking.

Am Sonntag ging es dann gemeinsam mit dem Herren-Team gen Asien. Weniger erfolgreich verlief das erste Testspiel vor Ort. 1:3 hieß es am Ende gegen Gastgeber China. Bis zum ersten Gruppenspiel am Sonntag wartet noch viel Arbeit auf Coach Behrmann und seine Truppe. In einem letzten Test vor Olympia-Beginn geht es am 8. August gegen Spanien.

Der Kader: 16Kaderplätze durfte Bundestrainer Behrmann laut IOC-Regularien vergeben. Wie die meisten anderen Nationaltrainer-Kollegen auch, beschloss der Bundestrainer lediglich einen Torhüter zu nominieren. Was im ersten Moment riskant erscheint, ergibt durchaus Sinn - bedenkt man die schwierigen klimatischen Bedingungen im schwül-warmen Peking. Insgesamt ist der Kader der deutschen Damen sehr jung und unerfahren. Von den "Golden Girls" aus dem Jahr 2004 sind nur noch sechs Spielerinnen dabei.

Besonderes Augenmerk wird auf Torfrau Kristina Reynolds liegen. Die Entscheidung zu Gunsten der 24-Jährigen war äußerst umstritten - stach sie doch die weitaus erfahrenere Yvonne Frank (28) aus. Weitere Schlüsselspieler im deutschen Team sind die Olympiasiegerinnen Natascha Keller, Fanny Rinne und Anke Kühn.

Die Gruppe: In der Gruppe B treffen die deutschen Damen im ersten Spíel am 10. August auf Großbritannien. Weitere Gruppengegner sind Japan, Neuseeland, Argentinien und USA. Größter Gegner im Kampf um Olympia-Gold ist Weltmeister Niederlande. Aber auch Argentinien, Südkorea oder die unberechenbaren Chinesinnen gelten als harte Kontrahenten im Kampf um Edelmetall.

Die Medaillen-Aussichten: Sie waren die Gold-Überraschung bei den Olympischen Spielen 2004, die "Golden Girls von Athen". Als Außenseiter gestartet wurden die deutschen Damen erstmals Olympiasieger.

Noch heute, vier Jahre nach dem Goldgewinn, wird in Sportlerkreisen von der "geilsten Party von Athen" geschwärmt, die Deutschlands Hockeyspielerinnen zusammen mit den Fußballerinnen nach deren Bronzegewinn im Deutschen Haus feierten.

Trotz des jungen und unerfahrenen Kaders kann die Mannschaft den Sensationserfolg von 2004 in Peking wiederholen. Ist die Gruppenphase überstanden, ist anschließend alles möglich - so wie in Athen 2004.

Hier geht's zum zweiten Teil: Die deutschen Hockey-Herren im SPOX-Check

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