Ein Keller in Zugzwang

Von Vincent Alberola
Keller, Zeller
© Getty

München - Teil 2 des SPOX-Hockey-Checks für Peking 2008: Nach den Damen werden nun die DHB-Herren vorgestellt und dabei Vorbereitung, Kader, Gruppe und Medaillen-Chancen analysiert.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Das deutsche Herren-Team

Der Weg nach Peking: Die deutschen Hockey-Herren mussten sich die Qualifikation für Olympia hart erarbeiten. Trotz des Status als amtierender Weltmeister mussten sie ein Qualifikationsturnier in Kakamigahara/Japan bestreiten, das man gewinnen konnte.

Auch das erste Testspiel auf chinesischem Boden entschied das DHB-Team für sich. Gegen Großbritannien setzte man sich mit 3:1 durch. Bundestrainer Markus Weise konstatierte nach dem Spiel zufrieden: "Für eine erste Einheit nach der Ankunft in Peking war das schon sehr ordentlich." Am 7. August ist Olympiasieger Australien der letzte Testgegner.

Der Kader: Viele Augen sind auf den 26-jährigen Florian Keller (im Bild: Mitte) gerichtet. Sein Traum von Olympia-Gold soll in Peking endlich wahr und der Medaillenschrank der Familie Keller um eine Attraktion reicher werden.

Bundestrainer Weise soll dies, wie schon 2004 mit den Damen, nun mit den Herren schaffen. Dafür setzt auch Weise auf einen Torwartwechsel und berief überraschend den jungen Max Weinhold. Ulrich Bubolz, Torhüter beim WM-Sieg 2007, musste zu Hause bleiben. Ausschlaggebend waren "sportliche Gründe und viel Bauchgefühl", so Weise. Verzichten muss das DHB-Team ebenfalls auf Sebastian Draghun - noch mehr Druck also für Stürmer-Star Christopher Zeller.

Die Gruppe: Die deutschen Herren treffen in ihrem ersten Spiel der Gruppe A am 11. August auf Gastgeber China. Eine Niederlage ist weder vorstellbar noch eingeplant. Weitere Gruppengegner sind Korea, Neuseeland, Spanien und Belgien.

Ärgster Kontrahent im Kampf um den Gruppensieg wird wieder mal Spanien sein. Anschließend ist alles möglich. Starke Gegner um den Olympiasieg werden zudem Australien und die Niederlande sein.

Die Medaillen-Aussichten: Als amtierender Weltmeister ist der Druck groß. Der Respekt der anderen Hockey-Nationen aber auch. Der altersbedingte Umbruch innerhalb der Mannschaft  lässt trotzdem Fragen offen. Das weiß auch Kapitän Timo Weß: "Wir sind eine sehr junge Mannschaft momentan. Spielerisch sind wir gut drauf, wir können mit jeder anderen Mannschaft mithalten", so Kapitän Weß.

Größtes Manko bleibt dennoch die Unerfahrenheit. Gradmesser für den Erfolg der jungen Mannschaft  wird sein, wie sie mit dem Druck umgeht. "Wenn wir mit dem Druck klar kommen, haben wir eine gute Medaillenchance", ist Weß überzeugt. Bundestrainer Weise kann ihm da nur beipflichten: "Wir fahren als Weltmeister nach Peking. Es ist klar, dass wir Mitfavorit sind und damit klarkommen müssen."

Hier geht's zurück zum ersten Teil: Die deutschen Hockey-Damen im SPOX-Check

Artikel und Videos zum Thema