Variation dank Lukas

Von Für SPOX.com in Gelsenkirchen: Stefan Rommel
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Gelsenkirchen - Die Mixed Zone in der Veltins Arena ist recht winzig gehalten.

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Viele Journalisten drängelten sich dort nach dem 2:1-Sieg der deutschen Mannschaft gegen Serbien auf wenigen Quadratmetern. Als Michael Ballack als einer der letzten aus der Kabine kam, stürzten sich natürlich alle auf den Kapitän.

Ballack war gegen die bissigen Serben bester deutscher Feldspieler und zeigte während der 90 Minuten das, was von einigen anderen noch nicht zu sehen war: EM-Form.

Ballack überzeugt

Ballack überzeugte in fast allen Belangen. Als Ballschlepper, als Ideengeber, als Kopf der Mannschaft. Trotz seines Freistoßtores hatte sein Auftritt den einen Makel, dass Ballack mit seinen Kopfbällen in der ersten Halbzeit eigentlich zwei oder sogar drei Tore hätte machen müssen.

Die Bilder vom Spiel gegen Serbien

"Wir wollten unbedingt das Spiel noch gewinnen. Es wäre nicht so toll gewesen, wenn wir das letzte Spiel mit einer Niederlage beendet hätten. Jeder hat noch einmal Gas gegeben", sagte der Matchwinner nach dem Spiel.

Problem: Die Außen im Mittelfeld

Allerdings darf der knappe Sieg gegen die Serben nicht über ein augenscheinliches Problem hinwegtäuschen. Das deutsche Mittelfeld, besonders die beiden Außenpositionen mit Bastian Schweinsteiger und Clemens Fritz, fand gegen das 4-2-3-1-System der Gäste über lange Phasen der Partie kaum ein Mittel.

Weder Schweinsteiger noch Fritz kamen hinter die serbische Abwehr, erst nach der Umstellung von Joachim Löw in der zweiten Halbzeit änderte sich das Bild.

Der Bundestrainer brachte Lukas Podolski auf der linken Mittelfeldposition, fortan war das Spiel der Deutschen besonders über diese Seite mit Podolski und Marcell Jansen deutlich zielstrebiger (Einzelkritik).

Borowski noch nicht fit

Das Gerüst der Mannschaft für das erste Spiel gegen Polen steht. Neben der Formation im Angriff ist nach dem Ausfall von Bernd Schneider eigentlich nur noch die Position im rechten Mittelfeld vakant.

Fritz ist dafür vorgesehen, oder aber Tim Borowski. Der hat aber nach seiner Erkrankung im körperlichen Bereich immer noch Nachholbedarf. "Der ein oder andere muss schon noch zulegen, was die Fitness betrifft", sagte Ballack.

Podolski eine Alternative

Das Spiel gegen die Serben hat aber jenseits aller Fitnessfragen deutlich gemacht, dass die Variante mit Podolski als Mittelfeldspieler durchaus Sinn machen kann.

Besonders gegen defensiv eingestellte Gegner setzt Podolski mit seiner Passgenauigkeit und seinem Zug zum Tor wichtige Impulse.

"Lukas im Mittelfeld ist auf jeden Fall eine Alternative. Er kann den tödlichen Pass spielen und hat einen sehr guten Schuss", könnte sich auch Ballack den Münchener gut neben sich und nicht vor sich vorstellen.

"Reifer als vor zwei Jahren"

Trotz einiger holpriger Phasen stimmt die Leistung gegen eine starke serbische Mannschaft optimistisch. Und die DFB-Elf hat noch einen anderen Trumpf in der Hinterhand.

"Wir sind ruhiger, gefestigter und reifer als bei der WM vor zwei Jahren. Für einige war das damals das erste große Turnier, jetzt haben wir mehr Sicherheit in allem, was wir tun", meinte Ballack.

Es klang schon ein wenig wie eine Kampfansage an die Konkurrenz.

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