NFL Legendenserie - Terrell Owens: "Ich liebe euch auch - aber mich selbst noch mehr"

Leopold Grünwald
15. August 202308:00
SPOXgetty
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Wechselzoff, das falsche Outing eines Ex-Teamkollegen, eine ungewöhnliche Pressekonferenz, ein angeblicher Suizid-Versuch und, ach ja, ein legendärer Super-Bowl-Auftritt trotz gebrochenem Bein. Und über 150 Touchdowns in der NFL: Terrell Owens ist nicht nur einer der besten, sondern auch einer kontroversesten Wide Receiver aller Zeiten. Das sorgte auch nach seinem Karriereende noch für Ärger. Ein Porträt.

Es ist ein jährliches Ritual Anfang August, das den Fans der NFL signalisiert: Die neue Saison steht vor der Tür. Die Aufnahme der neuen Mitglieder in die "Pro Football Hall of Fame" in Canton, Ohio.

Die Besten der Besten kommen zusammen, bedeutungsschwangere Reden werden gehalten und die Ruhmeshallen-Rookies auf einer Parade gefeiert. 2023 waren unter anderem Cornerback Darrelle Revis, Tackle Joe Thomas und Pass Rusher DeMarcus Ware an der Reihe. Ein Erlebnis, von dem die meisten Football-Spieler nur träumen können und das selbst dem härtesten und männlichsten Superstar die Tränen in die Augen treibt.

Bisher blieb nur ein einziger Ex-NFL-Profi der Zeremonie aus freien Stücken fern: Terrell Owens, im Jahr 2018.

Stattdessen veranstaltete der ehemalige Wide Receiver damals eine eigene Feier an der University of Tennessee at Chattanooga, seinem alten College. Aus Trotz und Ärger über eine zweijährige Wartezeit? So wollte er das nicht verstanden wissen. Gleichzeitig prangerte er jedoch das Verhalten der abstimmenden Journalisten an: "Sie haben die Mission und die Werte der Hall of Fame ignoriert. Hätten sie sich an die Statuten gehalten, wäre ich heute nicht hier."

Es war ein Tag, der das Phänomen "T.O." perfekt umfasst. Weil seine historischen sportlichen Errungenschaften - er beendete seine Karriere nach 15 Jahren in der besten Football-Liga der Welt als Nummer zwei all-time in Sachen Receiving Yards (15.934) und Nummer drei bei den gefangenen Touchdowns (153) - mal wieder überschattet wurden von seinem Verhalten abseits des Gridiron.

Und weil er an diesem Samstag am Podium stehend auf den Ruf "Wir lieben dich, T.O.!" mit den Worten reagierte: "Ich liebe euch auch. Aber ich liebe mich selbst noch mehr."

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