Constantin Eckner

Es hat eine gefühlte Ewigkeit gedauert, <a href="https://www.spox.com/nfl/listen/rueckkehr-perfekt-quarterback-legende-aaron-rodgers-unterschreibt-bei-den-pittsburgh-steelers-in-der-nfl/blt5729c63639e8e30d" target="_blank">aber mittlerweile ist Aaron Rodgers ein Spieler der Pittsburgh Steelers</a>. Seine ersten Trainingseinheiten hat der 41-Jährige ebenso bereits absolviert. Doch über allem schwebt die Frage, ob der divenhafte Quarterback in der Steel City wirklich zurechtkommen wird.<script type="application/json" data-placement="fcplayer-semantic">{"type":"fcplayer-semantic","data":{"embedCode":"//cdn.fcp.codes/embed-code-template/embed-code-template.js#SEMANTIC_6b4625c8-6923-44f4-b005-b304878a3898"}}</script>

Ein Machtkampf und ein fast unmögliches Szenario drohen: Warum Aaron Rodgers und die Pittsburgh Steelers Zündstoff pur bieten

Aaron Rodgers geht in seine 21. NFL-Saison. Am grauen Bart und den zunehmenden Falten im Gesicht ist selbst für Football-Laien zu erkennen, dass es sich hierbei um einen Veteranen handelt, der schon so manche Schlacht geschlagen hat <a href="https://www.spox.com/nfl/news/aaron-rodgers-verletzung-achillessehnenriss-bestaetigt-saisonaus-fuer-jets-quarterback/6651354" target="_blank">und so manche Verletzung überstehen musste.</a> Armstärke besitzt Rodgers wohl noch immer, auch sein Auge fürs Spielfeld ist hervorragend. Allerdings sind die Zweifel am vierfachen MVP enorm. Die problematische Vorsaison bei den New York Jets, als Head Coach Robert Saleh und General Manager Joe Douglas im Laufe der Spielzeit gefeuert wurden, hat kein gutes Licht auf Rodgers geworfen.Dabei bleibt festzuhalten: Sein reines Quarterback-Spiel war nicht schlecht. Auch mit 41 ist Rodgers an guten Tagen immer noch ein Top-20-QB, wenngleich weit weg von seiner einstigen Vormachtstellung innerhalb der Passgeber in der NFL. Und es ist vielleicht auch sein innerer Drang, es Tom Brady gleichzutun, weswegen er seine Karriere fortsetzt. Immerhin schien Brady in seinen Vierzigern immer noch auf der Höhe seiner Schaffenskraft. Allerdings zog es Brady nach seiner Zeit bei den New England Patriots ins warme Tampa und nicht wie im Fall von Rodgers erst nach New York und anschließend nach Pittsburgh. Angenehme klimatische Bedingungen können einem alternden Ballwerfer gewiss helfen.Allerdings ist die Situation zwischen Brady und Rodgers auch dahingehend nicht zu vergleichen, als dass Brady eben hauptsächlich ein Pocket-Passer und Rodgers wiederum während seiner Prime sehr mobil war. Mobilität geht schneller als die Armstärke verloren – das sieht man auch bei Russell Wilson, welcher immer noch versucht, sich ein Stück weit neu zu erfinden.

Wilson war gewissermaßen Rodgers' Vorgänger in der Steel City und die Steelers hätten womöglich mit ihm oder auch Justin Fields, dem zweiten Starting QB im Vorjahr, weitermachen können, entschieden sich allerdings dann für einen anderen Weg – und zwar einen gefährlicheren. Unter Head Coach Mike Tomlin, der seit 2007 die Steelers führt, wies die Franchise nie eine negative Saisonbilanz vor. Sie hat vielleicht auch seit fast einem Jahrzehnt kein Playoff-Spiel mehr gewonnen, aber durch eine starke Defensive und viel Brot-und-Butter-Spiel in der Offensive geht es für Pittsburgh häufig in die Postseason. Dahingehend ist Tomlin einer der Stärksten in der Liga. Andere Trainer kollabieren irgendwann mit ihren Teams, nicht so Tomlin. Selbst in den letzten Jahren von Ben Roethlisberger und nach dem Karriereende des langjährigen Franchise-Quarterback blieben die Steelers zumindest in der Regular Season wettbewerbsfähig.Nun kann man die künftige Beziehung zwischen Tomlin und Rodgers auf zweierlei Weise interpretieren: Tomlin gilt als Disziplinfanatiker und wird sicherlich wenig für Rodgers' exzentrische Auswüchse übrighaben. Allerdings ist auch bekannt, dass sich beide persönlich sehr schätzen und Rodgers den Erfolgstrainer enorm respektiert. Das drang schon vor einigen Jahren durch und kann auch ein Grund gewesen sein, weshalb die Zusammenarbeit zustande kam.Wenngleich Rodgers wohl zunächst mit einem Wechsel zu den Minnesota Vikings liebäugelte. In Minneapolis steht ein nahezu Super-Bowl-fähiges Team bereit, das jedoch aktuell nur über einen Rookie-Quarterback (J.J. McCarthy) verfügt, von dem man noch nicht weiß, wie er nach einer längeren Verletzungspause performen wird.

Wie harmonieren Aaron Rodgers und Steelers-Legende Mike Tomlin?

Wie dem auch sei, der größere Sprengstoff besteht wohl zwischen Rodgers und Pittsburghs Offensive Coordinator Arthur Smith. Dieser konnte sich nach der missglückten Zeit als Head Coach der Atlanta Falcons wieder rehabilitieren und gilt gemeinhin als offensiver Konzepttrainer, der allerdings gerne auf Laufspielzüge, Options Plays usw. setzt. Rodgers hingegen sieht sich als old-schooliger "Gunslinger", der aus dem Backfield den Ball übers Feld feuern möchte.Die beiden Ansichten kollidieren natürlich komplett und ein möglicher Machtkampf ist nicht ausgeschlossen. Zumal Rodgers ohnehin beim Design der Spielzüge mitreden möchte oder aber einfach im Huddle kurz vorm Snap nochmal alles ändert, ohne dass die Trainer von außen noch Einfluss haben.Seine Pre-Snap-Anpassungen machen das Zusammenspiel mit Rodgers generell schwer. Während seine Kumpels in Green Bay mehr oder weniger darauf eingestellt waren, herrschte bei den Jets teils große Verwunderung. Wide Receiver Mike Williams kostete das indirekt seinen Job. Denn Rodgers erwartet einfach, dass seine Mitspieler schon verstehen, was er von ihnen im Huddle oder kurz vorm Snap möchte.

Aaron Rodgers und OC Smith haben unterschiedliche Vorstellungen

<a href="https://www.spox.com/nfl/news/nfl-legende-aaron-rodgers-nur-eine-notloesung-pittsburgh-steelers-wollten-offenbar-anderen-star-quarterback-holen/bltafa83164eedfcd39" target="_blank">Die Nebengeräusche zum Wechsel von Rodgers zu den Steelers waren laut</a> und vielerorts zu hören. Selbst aktive Steelers-Spieler wie Cam Heyward waren zeitweilig genervt, weil Rodgers augenscheinlich die Organisation über den Draft hinaus zappeln ließ. "Entweder willst du ein Pittsburgh Steeler sein oder nicht. Ganz einfach, das ist der Pitch. Wenn man möchte, dass ich jemanden anheuere, dann ist das der Pitch", sagte er im März, während er zudem etwas abschätzig über "Darkness Retreat" sprach. Rodgers zog sich im Februar 2023 für vier Tage in der Sky Cave in Arizona in komplette Dunkelheit zurück, um über die Zukunft seiner Karriere nachzudenken.Übrigens holten die Steelers in der sechsten Runde des Drafts den physisch starken Quarterback Will Howard, der kürzlich mit Ohio State die College Championship gewann. Bereit, um direkt zu Saisonbeginn zu starten, ist er aber auf alle Fälle nicht.Und auch Terry Bradshaw, der in den Siebzigern vier Super Bowls mit den Steelers gewann, hatte eine dezidierte Meinung, als die Gerüchte aufkamen. "Das ist ein Witz", <a href="https://www.spox.com/nfl/listen/geh-irgendwo-hin-und-kau-baumrinde-blockbuster-wechsel-von-aaron-rodgers-zu-den-pittsburgh-steelers-spaltet-die-nfl/blte096abee6312e5fc" target="_blank">sagte Bradshaw dazu und hoffte zu jener Zeit noch, der Deal würde sich noch zerschlagen</a>. "Der Kerl muss in Kalifornien bleiben. Geh irgendwo hin, kau auf Baumrinde herum und flüstere den Göttern da draußen zu."Rodgers hat sich mit seinen Ausflügen ins Esoterische oder auch seinen politischen Äußerungen etwa bei seinen regelmäßigen Auftritten in der The Pat McAfee Show keine Freunde gemacht. Er wird entweder als Exzentriker oder im schlimmeren Fall als Enfant terrible gesehen, der ständig in ausgewählten Medien alles kommentiert und damit Unruhe in eine Franchise bringt. Das kann er sich jedoch künftig nur leisten, sollte er auch Leistungen bringen. Oder aber Rodgers gelingt sogar das fast Unmögliche und er sägt – gewollt oder ungewollt – am Stuhl von Tomlin. Dieser galt lange als unantastbar.

Steelers-Legende Bradshaw: "Der Kerl muss in Kalifornien bleiben"

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Ein Machtkampf und ein fast unmögliches Szenario drohen: Warum Aaron Rodgers und die Pittsburgh Steelers Zündstoff pur bieten | SPOX

Im fortgeschrittenen Footballer-Alter will Aaron Rodgers es nochmal allen zeigen. Die Vorzeichen dafür sind in Pittsburgh nur bedingt gegeben.