David Heermann

Die ersten Playoff-Gewinner stehen fest! Ein bisschen mehr Drama wäre schön gewesen und doch wurden wieder einige kleine Geschichten geschrieben. Hier kommen die Gewinner und Verlierer der Wild Card Round.<script type="application/json" data-placement="fcplayer-semantic">{"type":"fcplayer-semantic","data":{"embedCode":"//cdn.fcp.codes/embed-code-template/embed-code-template.js#SEMANTIC_6b4625c8-6923-44f4-b005-b304878a3898"}}</script>

Die Gewinner und Verlierer der NFL Wild Card Round: Lauf Forrest, lauf!

Vor den Playoffs hatten viele Experten kaum Hoffnungen auf die Houston Texans gesetzt. Der Hype um C.J. Stroud war nach einer durchwachsenen Saison abgeflacht, das Laufspiel funktionierte nur teilweise und die Defense spielte zwar gut, wurde aber gegen dominante Offenses gerne mal auseinandergenommen. Und ob der Pass-Rush, angeführt von Will Anderson Jr. und Danielle Hunter gegen Justin Herbert, der in dieser Saison ziemlich gut mit Pressure umgehen konnte, funktionieren würde, stand auch in den Sternen.Was dann aber passierte, war unglaublich. Zwar kam die Offense nur langsam in Fahrt, doch die Defense machte einen fantastischen Job. Vier Interceptions gegen Herbert, der in der gesamten Regular Season drei geworfen hatte, darunter ein Pick-Six von Eric Murray und zwei Interceptions von All-Pro Derek Stingley sowie vier Sacks. Das Laufspiel der Chargers hielt man bei mickrigen 50 Yards.Und auch die Offense funktionierte nach schwachem Start plötzlich. Eine Interception von Stroud zu Beginn des zweiten Viertels wirkte wie ein Weckruf. Highlight in Halbzeit eins war ein 99-Yard-Drive, bei dem sich Stroud am Ende auf seinen Lieblings-Receiver Nico Collins verlassen konnte. Collins war schon wie so oft in dieser Saison der Fels in der Brandung, wenn es um Receiving geht. Sieben Catches für 122 Yards und einen Touchdown zeigen seine Bedeutung in einer ansonsten eher inkonstanten Offense. Und auch das Laufspiel funktionierte überraschend gut. Joe Mixon zeigte mit 25 Carries für 106 Yards und einem Touchdown eine überzeugende Leistung und auch Stroud war mit sechs Carries für 42 Yards sehr mobil unterwegs.Der überzeugende <a href="https://www.spox.com/nfl/listen/nfl-wild-card-games-superstar-duo-der-ravens-zu-gut-fuer-pittsburgh-texans-entnerven-herbert-and-co-komplett/blt8395464dca81c5e2" target="_self">32:12 Sieg gegen die Chargers</a> war überraschend überzeugend, jetzt steht das Duell mit den übermächtigen Chiefs an. "Es war nicht immer einfach in diesem Jahr, aber das ist etwas, mit dem wir uns noch mehr motivieren können", sagte ein erleichterter Stroud. Wenn die Defense es aber schafft, Patrick Mahomes schlecht aussehen zu lassen und Stroud und Co. einen Sahne-Tag erwischen: Wer weiß, ob die Texans nicht zur Sensation der Playoffs werden könnten.

NFL Wild Card Round - Gewinner: Houston Texans

In den Playoffs trennt sich die Spreu vom Weizen. Besonders für Quarterbacks ist der Druck in der entscheidenden Phase der Saison immens. Zwei der Verlässlichsten ihrer Zunft bekamen das in der Wild Card Round bitter zu spüren.Jordan Love hatte nach einem wackligen Start in die Saison seit dem 17. November bei den Bears keine einzige Interception mehr geworfen, Herbert war mit nur drei Interceptions sogar der beste Starting-Quarterback der NFL in dieser Kategorie. Auch unter Druck gehörte Herbert zu den sichersten und besten Quarterbacks der gesamten Liga.In der Wild Card Round zeigten beide ihre wohl schlechteste Saisonleistung. Die erschreckenden Zahlen: Love mit 20 Pässen für 212 und 3 Interceptions bei keinem Touchdown, während Herbert bei 14 Pässen für 242 Yards, einem Touchdown und vier Interceptions landete. Beide sparten danach nicht mit Selbstkritik: "Ich habe das Team im Stich gelassen", sagte ein angeknackster Herbert. Love sprach davon, dass es "einfach nicht gut genug war".Am Ende ist für beide die Postseason vorbei. In Green Bay und Los Angeles wird der Zorn darüber aber nicht riesig sein, weil für beide Teams der Sprung in die Playoffs als Erfolg zu verbuchen ist. Herbert und Love sind noch jung und werden sicher ihre Learnings aus den jeweiligen Spielen mitnehmen. Allzu oft sollte sich so eine Leistung in den Playoffs allerdings nicht wiederholen.

NFL Wild Card Round - Verlierer: Justin Herbert und Jordan Love

Lamar Jackson war stark, Josh Allen überzeugte gegen eine gute Defense und auch Jalen Hurts zeigte eine solide Leistung. Was alle drei eint? Sie sind mobil und hatten besonders an diesem Wochenende auch Unterstützung auf dem Boden.Derrick Henry (186 Yards, 2 Touchdowns), James Cook (120 Yards, 1 Touchdown) und Saquon Barkley (119 Yards) hatten jeweils mehr Yards als die gesamte Running-Unit auf der gegnerischen Seite und waren damit ganz große Garanten für den Erfolg. Zusammen mit den Stärken ihrer Quarterbacks in der Luft und auf dem Boden hatten die gegnerischen Teams kaum eine Chance, ins Spiel zu finden.Dieses Jahr, in denen die Quarterbacks zumindest zum Großteil wurftechnisch auf einem ähnlichen Niveau spielen, wird das Laufspiel zu einem absoluten X-Faktor auf dem Weg zum Super Bowl. Und das ist gut so, denn die Wertschätzung der Running Backs kommt leider immer noch zu kurz. Forrest Gump würde die Entwicklung gefallen.

NFL Wild Card Round - Gewinner: Das Laufspiel

Die Ära von Mike Tomlin bei den Pittsburgh Steelers ist eine Erfolgsstory. In jeder Saison hatten die Steelers einen Winning-Record und zweimal wurde die Lombardy-Trophy in die Höhe gestreckt. Es ist unglaublich, wie Tomlin die Steelers in seiner ersten Station als Head Coach zu einem der erfolgreichsten Teams des 21. Jahrhunderts formte.Doch die Kritik am Coach wächst in den vergangenen Jahren. Denn den letzten Playoff-Sieg gab es 2016, seitdem war fünfmal in Runde eins Schluss. Insgesamt hat der Coach mittlerweile 8 Siege bei 11 Niederlagen in der wichtigsten Zeit der Saison.Auch der eher blutleere Auftritt <a href="https://www.spox.com/nfl/listen/nfl-wild-card-games-superstar-duo-der-ravens-zu-gut-fuer-pittsburgh-texans-entnerven-herbert-and-co-komplett/blt8395464dca81c5e2" target="_blank">beim 14:28 gegen die Baltimore Ravens</a> hat Tomlin nicht wirklich gestärkt. Mittlerweile hat man das Gefühl, dass die Kreativität und der Mut beim einstigen Erfolgscoach fehlen. Vor dem zweiten Ravens-Touchdown entschieden sich die Steelers bei nur wenigen Zentimetern für einen neuen First Down für einen Punt, obwohl man wusste, welche Offense auf der anderen Seite des Feldes wartet. Will man in den Playoffs als Außenseiter eine Überraschung schaffen, muss man verrückt werden - und das hat Tomlin schon länger nicht mehr geschafft.In den Medien wurde bereits über einen Abschied spekuliert, der wohl nicht kommen wird. Wenn Tomlin aber wirklich sein Gesicht vor den NFL- und Steelers-Fans wahren will, sollte er sich und sein Coaching hinterfragen - und endlich wieder kreativer werden.

NFL Wild Card Round - Verlierer: Mike Tomlin

Dass das Rams-Spiel nach Arizona verlegt wurde, war für die Fans schade, am Ende aber Nebensache. Denn die tragischen Bilder, die durch das Inferno von L.A. durch die Medien gehen, lassen jeden Sport zur Nebensache werden.Der Head-Coach der Minnesota Vikings Kevin O'Connell und sein Offensive Coordinator Wes Phillips haben sich sogar persönlich bei ihrem ehemaligen Kollegen und Rams-Head-Coach Sean McVay erkundigt, wie es ihm geht. "Es waren eher Freunde, die nach dem Rechten sahen", kommentierte McVay die tolle Geste seiner Gegner. Das Business NFL musste trotz aller Umstände weiterlaufen. Vielleicht konnte der eine oder andere Fan ja sogar die schlimmen Bilder während des Spiels zumindest kurzzeitig vergessen.Gerade mit diesem Wissen, dass es auch für einige Spieler eine schwierige Woche war, war die Leistung beim 27:9 gegen die Vikings umso beeindruckender. Matthew Stafford erwischte einen Sahne-Tag, startete überragend in die ersten 10 Plays (9/9, 104Yards, 1TD) und in der Defense machte der Pass Rush (9 Sacks!) einem schlecht aufgelegten Sam Darnold das Leben zur Hölle. Die Rams machten sogar einige Fehler, unnötige Strafen bremsten besonders die Offense immer wieder und trotzdem hatte man zu keiner Zeit das Gefühl, dass die Vikings L.A. wirklich gefährlich werden können. Die einzige umstrittene Szene war der nicht gegebene Fumble-Touchdown für Minnesota.Die Rams unterstreichen damit, dass sie eines der heißesten Teams der NFL sind und ihnen keiner in den Playoffs gegenüberstehen will.

NFL Wild Card Round - Gewinner: Los Angeles Rams

Die Wild Card Round hat mal wieder viele Geschichten geschrieben. Was aber, mit Ausnahme <a href="https://www.spox.com/nfl/listen/nfl-wild-card-games-superstar-duo-der-ravens-zu-gut-fuer-pittsburgh-texans-entnerven-herbert-and-co-komplett/blt8395464dca81c5e2" target="_blank">vom 23:20-Sieg der Commanders gegen die Buccaneers,</a> fehlte, war die Spannung.In allen anderen Spielen war ziemlich schnell klar, wer als Sieger vom Platz gehen wird. Auch wenn alle Spiele relativ punktreich waren, hochklassig waren sie selten. Was gefehlt hat? Wie schon beschrieben konnte das Laufspiel oft nur auf einer Seite des Feldes etabliert werden, hinzu kamen Ungenauigkeiten, unnötige Turnover und fehlender Mumm.Es bleibt zu hoffen, dass die siegreichen Teams, allen voran die Commanders und Texans, genug Selbstvertrauen getankt haben, um auch die Duelle mit Teams wie den Chiefs oder den Lions zumindest offenzuhalten. Traut euch und seid kreativ! Denn langweilige, einseitige Spiele fördern auch die Müdigkeit in der Nacht.

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Die Gewinner und Verlierer der NFL Wild Card Round: Lauf Forrest, lauf! | SPOX

Die Wild Card Round ist vorbei! SPOX schaut unter anderem auf überraschend deutliche Siege und zwei junge Quarterbacks, die Lehrgeld gezahlt haben.