NBA: Antetokoumpo glänzt in der Verlängerung bei den Sixers, Harden brilliert in Indiana, Morant schockt Miami

SPOX
18. März 202107:46
Giannis Antetokounmpo erzielte in der Verlängerung 10 Punkte.twitter.com/bucks
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Die Milwaukee Bucks haben ein verloren geglaubtes Spiel in Philadelphia nach Verlängerung umgebogen - dank MVP Giannis Antetokounmpo. De'Aaron Fox und Ja Morant treffen Gamewinner, die Golden State Warriors fügen Houston die 18. Niederlage am Stück zu, verlieren aber Stephen Curry. James Harden trägt die Brooklyn Nets zum nächsten Sieg.

Auch ohne zwei Superstars gewinnen die Nets in Indiana, weil eben noch ein Superstar übrig bleibt.

Detroit Pistons (11-29) - Toronto Raptors (17-23) 116:112 (BOXSCORE)

  • Die Pistons bleiben so etwas wie der Angstgegner der Raptors in dieser Saison, auch das zweite Duell mit Detroit verloren die Kanadier - und das obwohl mit Fred VanVleet und Pascal Siakam zwei Stars aus dem Corona-Protokoll zurückkehrten. Auch das Career High von 43 Punkten (14/18 FG, 8/12 Dreier) von Norman Powell war letztlich zu wenig. Zu erwähnen sind aber auch seine 0 Assists, 0 Steals und 0 Blocks. Der letzte 40-Punkte-Scorer mit so einer Statline war Carmelo Anthony bei seinem Karrierebestwert von 62 Punkten gegen Charlotte zu Knicks-Zeiten.
  • Detroit dominierte vor allem die Bretter und gewann das Rebound-Duell mit 54:30, mit Saddiq Bey (28, 6/10 Dreier, 12 Rebounds), Mason Plumlee (10, 14 Rebounds) und Delon Wright (18, 10 Boards, 8 Assists) verbuchten gleich drei Spieler der Gastgeber ein Double-Double mit Rebounds. Zum Vergleich: Bei Toronto sammelte der kleinste Spieler auf dem Feld, Kyle Lowry, mit 6 Boards die meisten Abpraller ein.
  • Detroit hatte die Sache die meiste Zeit im Griff, bevor es die Raptors mit einem späten Lauf noch einmal spannend machten (105:102). Josh Jackson (16) antwortete jedoch mit einem Vierpunktspiel und Jerami Grant (23, 3 Blocks) machte danach mit einem fiesen Stepback-Jumper gegen Lowry alles klar.
  • Bei Toronto fiel dagegen der Dreier kaum. Außer Powell versenkte der Rest des Teams nur 4 von 28 Distanzwürfen, wobei gerade die Guards Fred VanVleet (12, 1/7 Dreier) und Lowry (8, 0/7 3FG, 15 Assists) überhaupt keinen Touch hatten. Chris Boucher erzielte 21 Zähler (10/16 FG), war aber auch ein großer Schwachpunkt beim Rebound.

Indiana Pacers (17-22) - Brooklyn Nets (28-13) 115:124 (BOXSCORE)

  • James Harden war mal wieder auf sich alleine gestellt, nachdem sich Kyrie Irving kurzfristig mit Leistenproblemen abmeldete. Dem Bärtigen schien das aber nicht viel auszumachen, im Gegenteil. Mit 40 Punkten (13/27 FG, 12/14 FT), 10 Rebounds und 15 Assists führte Harden die Nets zum 14. Sieg aus den vergangenen 15 Spielen.
  • "Das war eine außergewöhnliche Vorstellung", schwärmte auch Nets-Coach Steve Nash. "Am Ende hat er die Partie komplett an sich gerissen. Natürlich haben auch die anderen Jungs ihren Anteil, aber James war der Fixpunkt." Indiana probierte dabei viel, doppelte Harden, doch dieser legte alleine im Schlussabschnitt 14 Punkte und 4 Assists auf.
  • Noch zu Beginn hatten die Pacers dank Domantas Sabonis (18, 11 Rebounds, 11 Assists) klare Vorteile (speziell in den Minuten mit Harden auf der Bank), der Vorsprung betrug zwischenzeitlich 16 Zähler. Im vierten Viertel pausierte Harden aber nicht mehr und Indiana bekam Probleme. Ein 13:4-Run der Nets mit jeder Menge Harden-Magie sorgte dann für die Vorentscheidung.
  • Aber auch sechs andere Nets-Spieler erzielten mindestens 11 Zähler, darunter Joe Harris (19, 5/7 Dreier) oder auch Jeff Green (15, 9 Rebounds). Für Indiana waren neben Sabonis noch Malcolm Brogdon (24) und Ex-Nets-Spieler Caris LeVert (19) auffällig.

Washington Wizards (14-25) - Sacramento Kings (16-24) 119:121 (BOXSCORE)

  • Sacramento lebt und konnte sich bei De'Aaron Fox bedanken, dass man im vierten Viertel nicht doch noch einen zweistelligen Vorsprung verspielte. Der Point Guard versenkte 0,7 Sekunden vor dem Ende einen Sprungwurf aus der Mitteldistanz über die ausgestreckten Arme von Bradley Beal und sicherte seiner Mannschaft den Sieg. Dazu lieferte Fox 28 Punkte (8/21 FG), 7 Assists und 5 Steals.
  • Washington hatte noch eine Chance auf die Verlängerung oder den Sieg, doch stattdessen fabrizierte Russell Westbrook ein äußerst bizarres Play. Gleich zweimal fand der Guard beim Einwurf keinen Mitspieler, beim zweiten Versuch schmiss er den Ball einfach auf die andere Seite des Feldes, wo absolut niemand stand.
  • Es war nicht sein einziger Blooper an diesem Abend, an welchem der frühere All-Star mit 26 Punkten (8/19 FG), 14 Rebounds und 10 Assists sein elftes Triple-Double der Saison auflegte. In Halbzeit eins scheiterte Westbrook beim Dunkversuch am Ring, aufgrund der Wucht flog der Spalding bis auf die Tribüne der Capital One Arena. Immerhin: Mit 6 Punkten am Stück hatte Westbrook überhaupt erst den späten Ausgleich erzwungen.
  • Topscorer der Wizards war Beal mit 29 Zählern, dazu wussten Rui Hachimura (17) und Raul Neto (12) zu gefallen. Moritz Wagner und Isaac Bonga mussten dagegen die kompletten 48 Minuten zuschauen. Für die Kings punkteten sechs Spieler zweistellig, darunter auch Harrison Barnes und Richaun Holmes mit je 18 Zählern.

Die Bucks spielen in Philadelphia eine furchtbare erste Halbzeit, bevor Giannis Anteteokounmpo das Zepter an sich reißt.

Philadelphia 76ers (28-13) - Milwaukee Bucks (26-14) 105:109 OT (BOXSCORE)

  • Was für ein merkwürdiges Spiel in Philadelphia, welches am Ende die Bucks für sich entschieden. Giannis Antetokounmpo spielte eine fürchterliche erste Halbzeit (4 Punkte, 4 Turnover), um dann nach dem Wechsel ordentlich aufzudrehen. Der Grieche stand am Ende bei 32 Punkten (13/22 FG), 15 Rebounds und 5 Assists.
  • 10 dieser Punkte erzielte der MVP in der Verlängerung, darunter auch seinen einzigen Dreier und ein weiteren Stepback-Jumper aus der Mitteldistanz. Die Sixers hatten keine Antwort mehr, auch wenn Ben Simmons (13, 10 Rebounds, 12 Assists) per Dreier (!) kurz vor dem Ende noch einmal auf -2 verkürzte. Donte DiVincenzo gab sich danach aber keine Blöße und sicherte Milwaukee einen letztlich überraschenden Erfolg.
  • Denn zu Beginn wollte so gar nichts für die Gäste laufen. D.J. Augustin und D.J. Wilson erfuhren beim Aufwärmen, dass sie nach Houston getradet wurden, es folgten innige Umarmungen zwischen den Bucks-Spielern. Vielleicht war dies der Grund für den fürchterlichen Start. Es braucht neun Versuche, bis der erste Distanzwurf fallen wollte, zudem leisteten sich die Gäste jede Menge unnötige Ballverluste. Schon nach 24 Minuten standen 13 Turnover im Boxscore, es grenzte fast schon an ein Wunder, dass die Bucks nur mit 14 Punkten hintenlagen (31:45). Aus der Distanz standen einem Treffer 16 Fahrkarten gegenüber.
  • Nach dem Wechsel wuchs der Rückstand sogar auf 19 Punkte an, doch nach einer Auszeit ging ein Ruck durch die Gäste-Mannschaft. Stück für Stück robbten sich die Bucks heran, bevor Antetokounmpo Milwaukee 8 Minuten vor dem Ende in Führung brachte. 53 Sekunden vor Schluss betrug der Vorsprung sogar 7 Zähler, doch Dreier von Shake Milton, Danny Green und Furkan Korkmaz (1,1 Sekunden auf der Uhr) retteten die Sixers in die Verlängerung.
  • Neben Antetotokounmpo wussten noch Jrue Holiday (19, 6 Assists) und DiVincenzo (19, 8 Rebounds) zu gefallen, während Bryn Forbes (1, 0/10 FG) sinnbildlich für die schwache Bank stand. Hier hatte Philadelphia klare Vorteile (39:9), vornehmlich dank Dwight Howard (13, 15 Rebounds) und Milton (15). Die besten Starter waren Tobias Harris (19) und Danny Green (18). Seth Curry knickte im vierten Viertel unglücklich um und humpelte in die Kabine.

Cleveland Cavaliers (15-25) - Boston Celtics (20-20) 117:110 (BOXSCORE)

  • Die Celtics bekommen einfach keine Konstanz in ihre Leistungen. In Cleveland setzte es erneut eine unnötige Niederlage, weil die Gäste, bei denen Kemba Walker geschont wurde, die erste Halbzeit komplett verpennten und die Aufholjagd zu spät kam. Stattdessen beendete Collin Sexton mit 29 Punkten (10/20 FG) und 6 Assists die Niederlagenserie von vier Spielen für die Cavs.
  • Schon in der ersten Halbzeit führten die Gastgeber mit bis zu 21 Punkten, alleine das Duo aus Sexton und Darius Garland (25, 9/16 FG) aka "Sexland" hatte da schon 32 Zähler auf dem Konto, die Celtics gerade einmal 38. Boston wachte erst nach dem Wechsel auf, Jaylen Brown erzielte 13 seiner 28 Zähler (11/26 FG) im dritten Viertel.
  • Mitte des Schlussabschnitts waren die Gäste auf 3 Zähler dran, knapper wurde es aber nicht mehr. Für die Vorentscheidung sorgte Isaac Okoro (15), der in Transition den Monster-Dunk auspackte und über Jayson Tatum mit Foul abschloss (105:96). Larry Nance Jr. (18, 10 Rebounds) verbuchte ein Double-Double, dazu erzielte Cedi Osman 10 Punkte von der Bank kommend.
  • Für Boston kam Tatum auf 29 Zähler (11/24 FG), Marcus Smart erzielte 19. Daniel Theis blieb in 25 Minuten ohne Punkte, immerhin sammelte der Deutsche aber 4 Rebounds und 5 Assists ein. Backup Robert Williams (13, 14 Rebounds, 4 Blocks) kam dagegen auf ein Double-Double.

Chicago Bulls (18-21) - San Antonio Spurs (21-16) 99:106 (BOXSCORE)

  • Mit 23 Punkten lagen die Spurs im zweiten Viertel im Rückstand, am Ende gingen die Texaner dennoch als Sieger vom Feld. Jakob Pöltl machte mit 20 Punkten (9/11 FG) und 16 Rebounds sein womöglich bestes Spiel in der NBA und war ein wichtiger Faktor für das Comeback.
  • In Halbzeit eins wollte dagegen nicht viel gelingen. 40 Punkte waren ein Tiefstwert für die Saison und auch nach drei Vierteln führten die Gastgeber immer noch mit 80:67. San Antonio eröffnete den Schlussabschnitt mit 12 Punkten am Stück, die Bulls antworteten mit einem 9:2-Lauf. Danach blieben die Bulls aber fast fünf Minuten ohne Field Goal, die Spurs erzielten 17 Zähler in Folge und brachten den Sieg so in trockene Tücher.
  • Den Bulls reichten so auch die 29 Punkte (12/21 FG) von Zach LaVine nicht. Nur Thaddeus Young (16) erzielte mehr als 10 Zähler, Rookie Patrick Williams (10, 14 Rebounds) verbuchte immerhin noch ein Double-Double.
  • Für San Antonio punkteten alle Starter zweistellig, dazu war Patty Mills (14, +21) von der Bank kommend der Plus-Minus-König der Texaner. Derrick White kam auf 17 Punkte, Dejounte Murray und Keldon Johnson auf je 14. DeMar DeRozan fehlte weiterhin wegen der Beerdigung seines Vaters.

Houston verliert zum 18. Mal in Folge, bei den Warriors sorgt man sich um Stephen Curry.

Houston Rockets (11-28) - Golden State Warriors (21.20) 94:108 (BOXSCORE)

  • Nach der saftigen Niederlage gegen die Lakers kamen die Rockets gerade recht für die Warriors, die zuletzt fünf Pleiten in sechs Spielen hatten einstecken müssen. Überragender Akteur war Draymond Green, der mit 16 Punkten (7/8 FG), 12 Rebounds und 10 Assists sein 27. Karriere-Triple-Double einsackte und Houston so die 18. Niederlage in Folge zufügte.
  • Allerdings gab es für die Gäste auch einen kleinen Wermutstropfen. Stephen Curry konnte im vierten Viertel nicht mehr mitmischen, da er sich eine Steißbeinprellung zugezogen hatte. Der Chefkoch erzielte zuvor 18 Zähler (dazu 8 Assists), traf jedoch nur 2 seiner 11 Dreier. Problematisch war dies nicht, bereits nach 36 Minuten führten die Warriors komfortabel mit 15 Punkten.
  • Golden State trat ersatzgeschwächt an, da James Wiseman und Eric Paschall nun im Corona-Protokoll sind. Doch es reichte auch ohne die beiden Bigs, weil auch Andrew Wiggins (17) und Kelly Oubre Jr. ordentlich scorten. Die große Überraschung war aber Jordan Poole. Der Guard, der zuletzt noch in der G-League aktiv war, erzielte von der Bank kommend sechs Dreier für 23 Zähler.
  • Bei den Rockets kehrte dagegen Christian Wood nach seiner Knöchelverletzung zurück, seine 21 Punkte und 9 Rebounds reichten jedoch nicht, um die Misere zu stoppen. Victor Oladipo wurde geschont, dafür gab Kevin Porter Jr. den Point Guard und machte dies mit 25 Zählern (9/18 FG) und 7 Assists mehr als ordentlich.

Memphis Grizzlies (18-19) - Miami Heat (22-19) 89:85 (BOXSCORE)

  • Es gibt wohl kaum einen Spieler, der mit Ball in der Hand so schnell ist wie Ja Morant. Das musste auch Jimmy Butler erfahren, der den Point Guard der Grizzlies im letzten Angriff verteidigte. 8,9 Sekunden reichten Morant, um einmal über das komplette Feld zu sprinten und gleichzeitig zu verhindern, dass ihn Butler beim Korbleger stören könnte. Mit 1,2 Sekunden auf der Uhr legte der Guard den Spalding zur 87:85-Führung mit seiner schwächeren linken Hand in den Korb, da konnte Butler nur staunen.
  • Miami bekam in der Folge keinen Wurf mehr los, weil Kyle Anderson den Einwurf abfing und mit zwei Freiwürfen endgültig alles klar machte. Zuvor war es kein schönes Spiel, beide Teams trafen nur rund 35 Prozent aus dem Feld. Die Topscorer der Grizzlies hießen Morant, Anderson und Melton (10 Rebounds, 6 Assists) mit je 13 Zählern.
  • Die Grizzlies hatten im dritten Viertel ihre beste Phase, als ihnen einen 17:0 über rund fünf Minuten gelang, Miami blieb dagegen über sieben Minuten ohne ein einziges Field Goal. Der Vorsprung betrug zeitweise 9 Zähler, bevor Tyler Herro (11) die Heat noch einmal ins Spiel brachte - bis eben Morant kurz vor dem Ende alles klar machte.
  • Butler, der trotz Knöchelproblemen spielte, kam auf 24 Punkte (10/20 FG) und 7 Rebounds, Bam Adebayo (15, 12 Rebounds, 6 Assists) verbuchte ein Double-Double. Ansonsten schossen die Heat jede Menge Fahrkarten, an dieser Stelle ist insbesondere Goran Dragic (6, 2/11 FG) zu erwähnen.

Denver Nuggets (24-16) - Charlotte Hornets (20-19) 129:104 (BOXSCORE)

  • Lockerer Sieg für die Nuggets, die mit Charlotte mal so überhaupt keine Probleme hatten. Nikola Jokic legte mit 12 Punkten (6/7 FG), 10 Rebounds und 10 Assists ein lockeres Triple-Double auf, es war bereits Nummer 51 in der noch jungen Karriere des Serben. Es war gleichzeitig auch das 228. Double-Double, womit er Franchise-Legende Dikembe Mutombo überflügelte.
  • Aber nicht nur Jokic war in Spiellaune. Die Big Three der Nuggets funktionierte endlich mal im Kollektiv. Jamal Murray legte effiziente 19 Zähler (7/13 FG), 5 Assists und 4 Steals auf, Michael Porter Jr. kam auf 28 Punkte (11/17 FG) und 13 Rebounds. Abgerundet wurde die starke Starting Five von Will Barton (23).
  • Die Hornets hielten nur zu Beginn mit, zur Pause betrug der Rückstand dagegen bereits 12 Zähler. Den dritten Abschnitt gewannen die Nuggets dann mit 38:22 und entsprechend war die Messe gelesen. Denver traf 58 Prozent aus dem Feld und erzielte gegen die schwache Hornets-Defense 64 Zähler in der Zone.
  • Bei Charlotte blieb LaMelo Ball (14, 5/11 FG) dagegen weitestgehend blass und spielte in 22 Minuten nur 2 Assists. Topscorer war Terry Rozier mit 21 Zählern, ansonsten punktete nur Malik Monk (16) zweistellig. Isaiah Hartenstein wurde von den Nuggets nur in der Garbage Time eingesetzt, der Deutsche blieb in 3:36 Minuten ohne Punkte, schnappte sich dafür aber 4 Rebounds und spielte 1 Assist.

Dallas Mavericks (21-18) - L.A. Clippers (26-16) 105:89 (BOXSCORE)

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