Johannes Katzer

Indiana holt sich auch Spiel 2 bei den Cavaliers und schickt sich an, im zweiten Jahr in Folge in die Conference Finals einzuziehen. Tyrese Haliburton wird mit dem zweiten Gamewinner innerhalb einer Woche immer mehr zum Albtraum für seine Gegner. Sein Coach schwärmt - und warnt.<script type="application/json" data-placement="fcplayer-semantic">{"type":"fcplayer-semantic","data":{"embedCode":"//cdn.fcp.codes/embed-code-template/embed-code-template.js#SEMANTIC_6b4625c8-6923-44f4-b005-b304878a3898"}}</script>

"Schwer, in Worte zu fassen": Pacers-Star Tyrese Haliburton gegen die Cavaliers schon wieder der Held eines epischen NBA-Comebacks

<a href="https://www.nba.com/game/ind-vs-cle-0042400202/box-score#box-score" target="_blank">Boxscore</a>Haliburton hat es schon wieder getan! Der Spielmacher der Pacers sah in den Schlusssekunden einer epischen Aufholjagd bei den Cavaliers zunächst wie der Depp aus, weil sein zweiter Freiwurf zum Anschluss daneben ging. Doch der 25-Jährige schnappte sich den Rebound seines eigenen Fehlwurfs, legte sich im Backcourt Ty Jerome zurecht und nagelte den Dreier zum Sieg in den Ring. Die Cavs hatten kein Timeout mehr übrig und mussten den Verzweiflungs-Dreier aus der eigenen Hälfte nehmen, der kam jedoch sowohl zu spät, als auch deutlich zu kurz."Es ist schwer, das alles in Worte zu fassen", sagte Pacers-Coach Rick Carlisle, der zwar schon einiges in seiner langen und erfolgreichen Karriere gesehen hat, im Angesicht dieses irren Finishs jedoch sprachlos war. "Ty hat schon wieder einen unglaublichen Wurf getroffen", fuhr Carlisle fort. "Das sieht man eigentlich sehr selten - und schon gar nicht zweimal in einer Woche", sagte der Coach.Doch es war nicht nur der Gamewinner, mit dem Haliburton ganz Cleveland verstummen ließ. Der zweimalige Allstar scorte 11 seiner 19 Punkte im letzten Viertel und drehte so einen beinahe verkorksten Abend, an dem er sich früh am Handgelenk verletzt hatte und teilweise große Schmerzen zu haben schien, in ein episches Spektakel. Aber auch insgesamt boten die Pacers dem Ost-Primus einen wahnsinnigen Kampf und drehten einen Sieben-Punkte-Rückstand in den letzten 48 Sekunden noch zum Sieg."Cleveland hat uns früh im Spiel einen höllischen Schlag versetzt", versuchte sich Coach Carlisle dann doch noch in einer Analyse: "Im vierten Durchgang haben wir einfach durchgehalten. Wir hatten genug Energie, um es durchzuziehen. Man muss den Jungs zugutehalten, dass sie irgendwie einen Weg gefunden haben."

Cleveland Cavaliers (E1) - Indiana Pacers (E4) 119:120, Serie 0-2

Cleveland hatte die Partie ohne drei Leistungsträger begonnen. Neben dem bereits in Spiel 1 verletzten Darius Garland (Zeh) fehlten nun auch noch Defensive Player of the Year Evan Mobley (Sprunggelenk) sowie mit De'Andre Hunter (Daumen) ein weiterer wichtiger Verteidiger auf dem Flügel. Doch das sollte die Cavs zunächst überhaupt nicht stören. Angeführt von Donovan Mitchell und hinter einer kompakten Verteidigung erarbeitete sich Cleveland einen ordentlichen Vorsprung, der zu Beginn des zweiten Viertels bis auf 20 Zähler anwuchs.Indiana traf zu diesem Zeitpunkt kein Scheunentor und leistete sich unglaublich viele Turnover, die Cleveland zu einfachen Punkten nutzte. Zur Pause standen die Pacers bei 16 Field Goals und 13 Ballverlusten! Neben der deutlich aggressiveren Defense verarbeiteten die Cavaliers auch im Angriff immer wieder ihren Frust aus der Pleite im ersten Duell und begeisterten das Publikum mehrfach mit explosiven Dunks. Mitchell und Max Strus lieferten sich dabei einen eigenen Contest.Es wurde jedoch ebenfalls klar, dass Indiana jederzeit in der Lage sein würde, die Lücke zu schließen, sobald die Dreier fielen. Und das gelang den Pacers zunehmend besser, vor allem Aaron Nesmith lief immer heißer und war mit 3 von 4 Dreiern in der zweiten Halbzeit für die Hälfte der effizienten 6 Treffer aus der Distanz (von 13) verantwortlich. Dazu waren es nun die Gäste, die mehr Turnover erzwangen (7), als sie selbst abgaben (4).

Cleveland beginnt ohne Drei

Dennoch drohte den Hausherren eigentlich keine Gefahr. Mitchell fand zuverlässig den Weg an die Freiwurflinie (17/21) und scorte sich unter anderem dadurch zu überragenden 48 Punkten. Daneben band "Spida" seine Mitspieler mit 9 Assists auch weiterhin hervorragend ein. Bis sich irgendetwas in der Konzentration der Cavs änderte. Plötzlich fand sich kein freier Mann mehr beim Einwurf (mehrfach), wurden überhastete Abschlüsse genommen und in der Defensive taten sich große Lücken auf."Ich glaube, wir waren ihnen die meiste Zeit des Spiels überlegen", sagte auch Jarrett Allen, der 22 Punkte und 12 Rebounds auflegte: "Aber gegen Ende hatten wir dann mentale Aussetzer. Sie haben jeden einzelnen Fehler, den wir gemacht haben, ausgenutzt." Über diese Fehler kämpfte sich Indiana Stück für Stück zurück und nahm damit auch zunehmend dem über weite Strecken ohrenbetäubenden Publikum in der Rocket Arena seinen Atem.In den letzten Minuten brach dann bei Cleveland alles zusammen, während die Pacers und Haliburton ihr episches Comeback vollendeten. Weil das sicherlich nicht immer so sein wird, gab es auch noch eine entsprechende Warnung vom Coach. "Wir hatten offensichtlich eine Menge Glück", sagte Carlisle: "Aber am Ende hat Ty es wieder gerichtet." Beste Scorer bei Indiana waren Nesmith und Myles Turner mit je 23 Punkten.

Ein episches Comeback

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