David Heermann

Die 109:120 Niederlage in Spiel 6 der NBA-Finals schmerzte. Außer im dritten Viertel lief man den Thunder eigentlich nur hinterher und die Verletzung von Tyrese Haliburton setzte dem Ganzen noch die Krone auf. Woraus können die Pacers überhaupt noch gegen Shai und Co. bestehen?<script type="application/json" data-placement="fcplayer-semantic">{"type":"fcplayer-semantic","data":{"embedCode":"//cdn.fcp.codes/embed-code-template/embed-code-template.js#SEMANTIC_6b4625c8-6923-44f4-b005-b304878a3898"}}</script>

Ein Undrafted Free Agent als letzte Hoffnung? So können die Indiana Pacers den Finals-Kollaps gegen OKC noch verhindern

<a href="https://www.spox.com/nba/listen/grosse-sorgen-um-tyrese-haliburton-indiana-pacers-geben-verletzungsupdate-zu-game-6-in-den-nba-finals-gegen-okc/blt9d5a03e1421cb8be" target="_blank">Der Zustand von Superstar Tyrese Haliburton bleibt ein großes Fragezeichen.</a> Er hat sich auf jeden Fall die Wade gezerrt, wie stark, wird ein MRT zeigen. Was allerdings klar sein sollte, ist, dass er nicht bei 100&nbsp;% sein wird. Das ist für die Pacers, die eigentlich jeden Star gegen die Thunder brauchen, niederschmetternd. Wie soll man zwei Spiele in Folge gegen die Thunder, die kaum Schwächen zeigen, gewinnen?Diese Frage ist nicht einfach zu beantworten. Am Ende müssen eigentlich Spieler über sich hinauswachsen, die man überhaupt nicht auf dem Schirm hatte. Einer davon ist ein ehemaliger Undrafted Free-Agent. TJ McConnell war in seiner ganzen Karriere eigentlich ein Bankdrücker.Zwar konnte der Point-Guard immer ordentliche Minuten sammeln, gehört zur festen Rotation der Pacers und war als zumindest solider Scorer bekannt, doch mehr als eine Ergänzung war er, außer in einer Saison bei den 76ers, nie. Warum sollte gerade er jetzt für eine Wende sorgen?

Erstens werden in den Playoffs immer wieder Helden geboren und zweitens war er in Spiel 5 einer der wenigen Lichtblicke. Im dritten Viertel, in dem er meistens zum Einsatz kommt, erzielte er 13 Punkte (6–8 FG) und sorgte mit seiner Perfomance dafür, dass die Pacers von einem 14-Punkte-Halbzeitrückstand auf einen 2-Punkte-Rückstand verkürzten."Mich persönlich überrascht das nicht", stellte Teamkollege Myles Turner nach dem Spiel klar. "Ich habe ihn schon mehrmals dabei gesehen. Für viele ist es vielleicht das erste Mal, dass sie seine Heldentaten sehen. Seine Denkweise und seine Mentalität sind immer gleichbleibend. Das ist inspirierend und spornt unser Team an."McConnell war nicht nur in Spiel 5, sondern in den gesamten Playoffs und vor allem in den Finals ein wichtiger Mosaik-Stein für den Erfolg der Pacers und zeigte durchaus, dass er mehr ist, als ein 0815-NBA-Spieler.

Einer der wenigen Lichtblicke in Spiel 5

Nun kommen wir allerdings zu den ganz klaren Problemen, die vor allem McConnell nicht zur Lösung machen. Der Guard zeigte nach dem dritten Viertel ziemlich schnell, was nicht passt. Er kann das intensive Spiel der Pacers nicht (mehr) vollends mitgehen."Er war sehr müde. Deshalb haben wir ihn rausgeholt", sagte Trainer Rick Carlisle, der McConnell im dritten Viertel früher als sonst ins Spiel brachte, obwohl vor allem Haliburton (4 Punkte) kein Faktor war. "Ich glaube, es gab einen Spielzug zu Beginn des vierten Viertels, bei dem es so aussah, als ob die Müdigkeit eingesetzt hätte." Und diese Müdigkeit ist fatal gegen die aggressiven Thunder.Auch ohne McConnell kamen die Pacers mit 8:30 auf der Uhr noch einmal auf zwei Punkte heran. Und genau hierin liegt eine weitere Hoffnung des Teams aus Indiana. Sie geben niemals. Die Comeback-Könige der Playoffs, die vor allem die Knicks im Halbfinale zum Verzweifeln brachten, müssen die Thunder jagen und sie zu Fehlern zwingen. Vor allem in der Serie gegen die Nuggets hat man gesehen, wie schnell man OKC aus dem Rhythmus bringen kann. Auch deshalb haben wir schon die ein oder andere schlechte Wurfperformance der Thunder in diesen Playoffs gesehen.Am Ende könnte die Rechnung ganz einfach sein: Schaffen es die Pacers über 110 Punkte zu erzielen, dann gewinnen sie (14:0), erreichen sie diese Marke nicht, verlieren sie (0:7). Sie müssen Profit aus den Turnovern ziehen, sie müssen Dreier treffen und auch die Bank muss funktionieren. Schlägt eine der Missionen fehl, sind Shai, Williams und Co. kaum zu schlagen. Egal wohin man schaut, Statistiken und auch Experten sehen eigentlich keine Chancen für die Pacers.

Pacers müssen auf Unkonzentriertheit der Thunder hoffen

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Die Pacers stehen in den NBA-Finals vor Spiel 6 mit dem Rücken zur Wand. Doch abschreiben sollte man sie trotzdem nicht.