Levi Netal

Nach einem weiteren Sieg in den Schlussminuten ist Indiana nur noch zwei Erfolge von den NBA-Finals entfernt. New York hingegen fällt eine riskante Entscheidung und verliert trotz eines überragenden Jalen Brunson. Erkenntnisse aus Spiel 2.<script src="https://cdn.fcp.codes/embed-code-template/embed-code-template.js#SINGLE_104dc9c0-3b1f-4968-af03-968861d3477b" async=""></script>

Ein perfekter Pacer, ein Crunch-Time-Albtraum und das große KAT-Dilemma: Indiana Pacers vs. New York Knicks in der Analyse

Als Pacers-Coach Rick Carlisle zur zweiten Halbzeit aus der Kabine kam, zeigte er sich kritisch zur Leistung seiner Mannschaft. "Unsere Offensive stagniert gerade. Wir nehmen uns zu viel Iso-Ballbesitze und bewegen den Ball nicht", sagte Carlisle zu Allie LaForce von ESPN.Trotz der harschen Worte des Trainers lagen die Pacers zum Zeitpunkt des Interviews gerade mal mit drei Punkten hinten (49:52), und das lag hauptsächlich an Pascal Siakam. Der Kameruner war bis dato fast für die Hälfte aller Pacers-Punkte (23) verantwortlich und viele stagnierende Ballbesitze endeten doch noch mit einem Siakam-Treffer spät in der Wurfuhr."Deswegen haben wir ihn hierhergebracht. Er kann einfach aus so vielen Situationen heraus treffen", lobte Teamkollege Tyrese Haliburton. Siakam wurde zur Trade Deadline im Februar 2024 verpflichtet, ganze drei Erstrundenpicks ließ sich Indy den 30-jährigen damals kosten. Seine Leistungen im Pacers-Trikot sollten bisher jedoch jeden Trade-Kritiker schweigen lassen.Siakam bringt die perfekte Mischung für die Carlisle-Philosophie mit: Einerseits ist er sich nicht zu schade, den laufintensiven und schnellen Basketball des Head-Coaches mitzugehen. Vor allem in Transistion ist er bisher mit seiner Physis eine Nummer zu groß für die Knicks und kam gerade in Spiel 2 immer wieder zu offenen Layups und Dunks. Andererseits hat er in der Half-Court Offensive ein stabiles Post-Up Spiel etabliert, das die Pacers immer wieder als Gegenstück zu ihrem bewegungsorientierten, freifließenden Angriff nutzen können."Er hat einfach alles gemacht. In der ersten Halbzeit hat er uns in Gang gebracht und uns immer wieder aus schwierigen Situationen geholfen", konstatierte Carlisle die Karrierebestleistung seines Schützlings. Siakam legt in den Playoffs bisher 20,3 Punkte und 6 Rebounds auf (55 Prozent FG, 43 Prozent 3FG). Die starke Dreierquote ist die Kirsche auf der Sahne (Karriere: 33 Prozent) für die Pacers. Die Knicks helfen bisher meistens weg von Siakam und kümmern sich um die vielen Aktionen abseits des Balles, wodurch "Spicy P" regelmäßig zu offenen Trainingswürfen kommt (3/5 3FG in Spiel 2).<blockquote class="twitter-tweet">PASCAL SIAKAM DROPS A PLAYOFF-CAREER HIGH 39 POINTS 🔥 PACERS TAKE 2-0 EAST FINALS LEAD 📈👀 6 straight road playoff wins for Indiana! <a href="https://t.co/3X2F5ZaGkw">pic.twitter.com/3X2F5ZaGkw</a>— NBA (@NBA) <a href="https://twitter.com/NBA/status/1926110344990106024?ref_src=twsrc%5Etfw">May 24, 2025</a></blockquote>
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Pascal Siakam gibt den Pacers Balance

Ähnlich wie in Spiel 1 drehten die Pacers vor allem im Schlussviertel so richtig auf. Dieses Mal brauchte es aber nicht einmal den brandheißen Aaron Nesmith, der für fünf Minuten zu Klay Thompson mutiert. Indiana legte im vierten Viertel 33 Punkte auf (Spiel 1: 38) und zermürbte die Knicks sichtlich mit fortlaufender Zeit.Die Pacers hörten auch in den letzten Spielminuten von Spiel 2 nicht auf, ihren schnellen, bewegungsorientierten Basketball zu spielen. Während die Knicks in der Crunch-Time zu sehr Brunson-lastigen Ballbesitzen neigten, preschten die Pacers auch nach dem Inbound nach vorne, als wäre es das erste Viertel. Das kann sich Rick Carlisle sicherlich nur leisten, weil er nach wie vor eine breite 10er-Rotation spielt und seine Starter am Ende noch frische Beine haben.Weiterhin ist auffällig, wie wichtig Spacing in den Schlussminuten für die Pacers ist. Die Closing-5 der Pacers (Haliburton, Nesmith, Nembhard, Siakam, Turner) sind allesamt solide Werfer und bewegen sich beinahe in Golden-State-Manier abseits des Balles. Die Knicks haben in der Folge Probleme, ihre Defensiv-Rotationen zu halten und Indy kommt zu einfachen Abschlüssen unter dem Korb oder wirft offene Dreier. Der Dirigent dieser chaotischen Offensive ist dabei immer wieder Tyrese Haliburton, der im Wirbel gelber Jerseys stets die richtige Anspielstation zu finden scheint. Und selbst wenn sein eigener Wurf nicht fällt (1/7 FG, 2 Punkte, in der 1. HZ) findet er trotzdem Wege, dem Spiel seinen Stempel aufzudrücken."Wir spielen im Angriff einfach unseren Style. Wir üben offensiv Druck aus, kommen in die Zone, spielen schnell, bewegen uns", erklärte Haliburton die Philosophie seines Teams in der Crunch-Time.

Indiana bleibt ein Crunch-Time Albtraum

Rechnet man seine Punkte und Assists zusammen, dann war Jalen Brunson an 62 Knicks-Punkten (mehr als die Hälfte!) als Scorer oder Vorlagengeber beteiligt. Seine Usage-Rate von 43,5 Prozent erzählt eine ähnliche Geschichte hinsichtlich der Rollenverteilung in New York. Anders gesagt: Brunson braucht dringend Hilfe! In Spiel 1 war es KAT, der <a href="https://www.spox.com/nba/listen/historischer-haliburton-ein-ueberraschender-held-und-ein-grosses-brunson-problem-indiana-pacers-vs-new-york-knicks-wird-wieder-ein-krieg/blt22fdc2dffff8f654#cs4738735ed017f4c1" target="_blank">seinerseits groß aufspielte,</a> in Spiel 2 waren die 20 Punkte von Bridges als zweite Option (viele davon kamen in den Minuten ohne Brunson) einfach zu wenig.Es geht dabei aber nicht nur um die blanken Zahlen auf dem Statistikbogen: Neben dem ganzen Scoring ist Brunson auch noch der, der den Ball auf regelmäßig nach vorne trägt. Und das zum Teil gegen die eklige Pacers-Verteidigung über das ganze Feld. Das Resultat ist dann im Schlussviertel erkennbar: Indiana packt Brunson auch in der Verteidigung in jeden Switch und in der Offensive ist quasi nur noch der Clutch Player of the Year für den Korberfolg verantwortlich.Dass selbst Brunsons Leistungen aus den ersten beiden Spielen (79 Punkte insgesamt) nicht zum Erfolg ausreichen, sollte Knicks-Fans zu denken geben. Denn mit dem jüngsten Towns-Drama (dazu gleich mehr) ist die Frage, wie man die Last auf mehrere Schultern verteilen kann oder ob dafür der Zug bereits abgefahren ist.

Brunson schultert eine enorme Last

Im vierten Viertel traf Knicks-Coach Tom Thibodeau eine kuriose Entscheidung. Er entschied sich, Karl-Anthony Towns bis zur 2:30-Marke auf der Bank zu lassen. Hätten die Pacers nicht mit der neuesten Version von "Hack-a-Mitch" angefangen, ist sogar anzunehmen, dass er bis zum Ende bei Mitchell Robinson auf der Center-Position geblieben wäre."Wir sind einfach in ein Loch gefallen, und dann hat uns die Gruppe, die auf dem Feld war, eine Chance gegeben“, sagte Knicks-Coach Tom Thibodeau, als er nach seiner Personalentscheidung gefragt wurde. "Also sind wir einfach bei dieser Aufstellung geblieben. Wir waren auf der Suche danach, wie wir gewinnen können", erklärte Thibodeau weiter.Die Entscheidung, den offensiv unbrauchbaren Robinson anstelle des <a href="https://www.spox.com/nba/listen/nba-news-lebron-james-baut-seinen-rekord-mit-erneuter-all-nba-auswahl-weiter-aus-zwei-europaeer-erneut-in-den-top-5/bltb3bd542c2fb8a908" target="_blank">All-NBA-Spielers Towns</a> zu wählen, hatte wohl noch andere Gründe. Towns ist seinerseits nicht der potenteste Verteidiger und vor allem Indianas Small-Ball Lineups machten KAT gut zu schaffen. Da er offensiv nicht den besten Tag erwischte (20 Punkte, 6/14 FG), erleichterte es vermutlich die Entscheidung des Head-Coaches für den physisch überlegenen Mitchell Robinson. Dieser war vor allem in der ersten Halbzeit ein Dorn im Auge der Pacers, als er immer wieder an den Brettern dominierte (4 OR), sodass Indiana teilweise mit Triple-Teams gegen ihn arbeiten musste.<blockquote class="twitter-tweet">This rebound from Mitchell Robinson is insane. 🔥 <a href="https://t.co/FB5auJKgpx">pic.twitter.com/FB5auJKgpx</a>— Hoop Central (@TheHoopCentral) <a href="https://twitter.com/TheHoopCentral/status/1925347371887862246?ref_src=twsrc%5Etfw">May 22, 2025</a></blockquote>
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Auf die Frage, ob es schwer gewesen sei, über weite Strecken des vierten Viertels auf der Bank zu sitzen, bewahrte ein sichtlich frustrierter Towns Haltung. "Es ist so oder so hart, zu verlieren. Also müssen wir uns einfach für das nächste Spiel wieder zusammenraufen“, gab sich Towns kämpferisch.Vor allem im Hinblick auf Robinsons offensive Defizite erscheint es aber unwahrscheinlich, dass KAT in den nächsten Spielen nochmal ein ähnliches Schicksal ereilen wird. Brunson und Towns haben vor allem in den Schlussminuten mit dem Pick'n'Roll eine sehr gute Chemie entwickelt, die es den Pacers in der Verteidigung schwerer machen sollte, als Mitchell Robinson Mal um Mal an die Freiwurflinie zu schicken. Dass es aber ein deutliches Zeichen von Thibodeau an seinen Starspieler ist, kann ebenfalls nicht verneint werden.

Die Knicks haben ein KAT-Dilemma

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Ein perfekter Pacer, ein Crunch-Time-Albtraum und das große KAT-Dilemma: Indiana Pacers vs. New York Knicks in der Analyse | SPOX

Die Pacers machen in der Crunch-Time ihrem Namen alle Ehre. Die Knicks versuchen währenddesssen, die Wogen um KAT zu glätten.